Display
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Das Display des MSI GT76 Titan DT misst zwar stets 17,3 Zoll in seiner Diagonalen, es gibt es aber einmal als Full-HD-Modell mit 144 Hz und einmal als hochauflösendes 4K-Modell mit einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz. Bei unserem Testmuster hat sich MSI für letzteres entschieden, womit die GeForce RTX 2080 bei 3.840 x 2.160 Bildpunkten stark gefordert ist. Das blickwinkelstabile IPS-Panel ist mit einer Homogenität von über 92 % sehr gut ausgeleuchtet, zwischen dem hellsten und dunkelsten Wert liegen gerade einmal 30 cd/m².
Dabei ist der Bildschirm selbst für besonders helle Umgebungen bestens geeignet, in der Spitze erreicht er Helligkeitswerte von bis zu 411 cd/m². Das Kontrastverhältnis ist mit 1.501:1 ebenfalls auf hohem Niveau. Was die Farbtemperaturen anbelangt, so sind diese etwas zu kühl, der Blaustich ist aber nicht ganz so stark ausgeprägt wie bei vielen anderen Gaming-Notebooks. Wir haben durchschnittlich 6.774 K gemessen. Auf weitere Gaming-Features wie G-Sync muss leider verzichtet werden.
Die Software-Ausstattung
Auf Seiten der Software hat sich MSI für eine saubere Installation von Windows 10 entschieden und störende Demo-Versionen oder gar Bloatware ausgespart. Dafür ist mit dem Dragon Center ein richtig mächtiges Tool mit von der Partie, das als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen System-Einstellungen dient. Es liest nicht nur die Auslastung von CPU und GPU aus, sondern zeigt außerdem die Speicherauslastung des Arbeits- und Massenspeichers übersichtlich an. Die aktuelle Datenrate der Netzwerkverbindung wird ebenso ausgelesen, wie der aktuell anliegende Leistungsmodus oder die Drehgeschwindigkeit einzelner Lüfter.
Weiterhin können die FN-Taste gegen die Windows-Taste getauscht, die Webcam komplett deaktiviert oder die Lüftergeschwindigkeit reguliert werden. Die Ladekapazität des Akkus und dessen Kalibrierung kann ebenfalls über das Dragon Center vorgenommen werden. Ansonsten lassen sich häufig genutzte Programme schnell starten, das Tool mit der Smartphone-App verbinden und weitere MSI-Programme ausführen, wie beispielsweise die Software zur Erstellung eines Wiederherstellungs-Datenträgers.
Die RGB-Hintergrundbeleuchtung der Tastatur, aber auch der zusätzlichen LED-Leuchtstreifen am Gehäuse werden über ein separates Software-Tool gesteuert. Mit True Color kann ansonsten noch Einfluss auf die Farbtemperaturen des Displays genommen werden.
Temperaturen
Ein Intel Core i9-9900K und eine NVIDIA GeForce RTX 2080 in einem Notebook zu kühlen, ist kein leichtes Unterfangen. Mit insgesamt elf dicken Kupfer-Heatpipes und vier riesigen Lüftern sowie einem Gehäuse im Hinge-Forward-Design versucht es MSI. Tatsächlich kommt es während unserer Tests zu keinerlei Temperatur-Problemen. Im Gegenteil: Prozessor und Grafikkarte erreichen selbst unter absoluter Volllast, die wir gewohnt mit Prime95 und Furmark simulieren, Temperaturen von bis zu 81, bzw. 85 °C, wobei in diesem Fall sogar die Grafikkarte die wärmere Komponente ist. Mit Taktraten von mindestens 4,2 GHz und 1.845 MHz arbeiten beide Komponenten sogar oberhalb der jeweiligen Spezifikation von Intel und NVIDIA, womit das MSI GT76 Titan DT 9SG stets seine maximale Performance abrufen kann.
Dank der gewaltigen Abmessungen verteilt sich die Abwärme an der Oberfläche ganz gut. Im Schnitt haben wir unter Last zwischen 34,1 und 35,5 °C gemessen. Insgesamt wird das Test-Notebook an der Unterseite etwas wärmer, die Höchsttemperaturen liegen bei 44,6 °C, die direkt über der GPU erreicht werden. Damit bleibt der MSI-Bolide deutlich kühler als so manch anderes Gaming-Notebook mit leistungsschwächerer Hardware. Im Leerlauf sind es unseren Messungen zufolge durchschnittlich jedoch nur ein paar Grad weniger. Wir attestieren zwischen 32,4 und 33,4 °C.
Ein Leisetreter ist das MSI GT76 Titan DT jedoch nicht. Zwar kann sich die Geräuschkulisse im Leerlauf mit angenehmen 35,8 dB(A) noch hören lassen, jedoch dreht die Kühlung unter Last deutlich auf. Wird gespielt, steigt der Schallpegel unseres Testmusters auf über 59,6 dB(A) an, im Worst-Case können es 62,3 dB(A) werden. Noch viel lauter wird es, wenn man die Kühlung auf ihr Maximum stellt. Dann sind fast 65 dB(A) möglich. Damit bricht das MSI GT76 Titan DT 9SG alle Rekorde. Das ähnlich ausgestattete Alienware Area 51m R1 bleibt deutlich laufruhiger, wird aber minimal wärmer.
Akku
Für den Betrieb unterwegs ist das MSI GT76 Titan DT zwar nicht gemacht, jedoch dient der Akku durchaus zur Überbrückung bei einem möglichen Platzwechsel. Der 90 Wh starke Stromspender schafft es, das Notebook rund 323 Minuten und damit über fünf Stunden lang im normalen Windows-Betrieb mit Strom zu versorgen. Wird jedoch gespielt, wird das Display sehr schnell dunkel. Bereits nach 77 Minuten und damit nach etwas mehr als einer Stunde geht unserem Testmuster bereits die Puste aus. Versorgt wird der 17-Zoll-Bolide im Übrigen über zwei 230-W-Netzteile, die über ein Y-Adapter-Kabel mit dem eigentlichen Notebook verbunden werden.
Wieder voll einsatzbereit ist der Akku nach etwas mehr als anderthalb Stunden. Dann genehmigt sich das MSI GT76 Titan im Leerlauf 19,7 W und im Spielebetrieb 364 W. Unter absoluter Volllast können es sogar fast 400 W sein. Damit bleibt das MSI-Modell etwas sparsamer als das Alienware-Modell.