TEST

MSI GE75 und GE65 Raider im Test

Kompakte Gaming-Allrounder mit voller Grafikleistung - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Nicht nur die Bildschirmdiagonale ist bei unseren beiden Testkandidaten unterschiedlich, auch die Panels sind es. Während beim GE65 ein 240 Hz schnelles Panel zum Einsatz kommt, ist das GE75 mit einem etwas langsameren 144-Hz-Typ bestückt. In beiden Fällen setzt man auf ein blickwinkelstabiles IPS-Panel, das jeweils mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten auflöst. MSI setzt hier auf AU Optronics und Sharp als Zulieferer. Beide Modellvarianten sind sehr gut ausgeleuchtet und erreichen eine Homogenität von über 92 %, könnten für den Außeneinsatz oder sehr helle Umgebungen jedoch leuchtstärker sein. Beide Baureihen erreichen hier nur knapp unter 300 cd/m². 

Wie bei vielen aktuellen Gaming-Notebooks haben auch sie mit einem leichten Blaustich zu kämpfen. Während die optimale Farbtemperatur bei rund 6.500 K liegt, erreichen die MSI-Boliden mit rund 7.000 und 7.400 K im Durchschnitt kühlere Temperaturen. Andere Gaming-Notebooks erreichen jedoch auch mal Werte von weit über 7.700 K, wie beispielsweise die erst kürzlich von uns getestete XMG-Pro-Reihe

Die Software-Ausstattung

Auch bei der GE-Serie setzt MSI auf seine übliche Software-Ausstattung, die in den teuren Gaming-Boliden, wie beispielsweise dem GT76 Titan DT eingesetzt wird. MSI setzt weiterhin auf eine saubere Installation von Windows 10 und verzichtet damit auf unnötige Demo-Versionen oder gar Bloatware. Dafür sind wirklich sinnvolle und nützliche Tools wie das Dragon Center vorinstalliert. Dabei handelt es sich um ein mächtiges Tool, das als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen System-Einstellungen dient. Es liest nicht nur die Auslastung von CPU und GPU aus, sondern zeigt außerdem die Speicherauslastung des Arbeits- und Massenspeichers übersichtlich an. Die aktuelle Datenrate der Netzwerkverbindung wird ebenso ausgelesen, wie der aktuell anliegende Leistungsmodus oder die Drehgeschwindigkeit einzelner Lüfter. 

Weiterhin können die FN-Taste gegen die Windows-Taste getauscht, die Webcam komplett deaktiviert oder die Lüftergeschwindigkeit reguliert werden. Die Ladekapazität des Akkus und dessen Kalibrierung kann ebenfalls über das Dragon Center vorgenommen werden. Ansonsten lassen sich häufig genutzte Programme schnell starten, das Tool mit der Smartphone-App verbinden und weitere MSI-Programme ausführen, wie beispielsweise die Software zur Erstellung eines Wiederherstellungs-Datenträgers. 

Die RGB-Hintergrundbeleuchtung der Tastatur wird über ein separates Software-Tool gesteuert. Mit True Color kann ansonsten noch Einfluss auf die Farbtemperaturen des Displays genommen werden.

Temperaturen

Schwerwiegende Probleme bei der Kühlung gibt es zwar nicht, jedoch wird gerade das MSI GE75 Raider unter extremer Last sehr heiß und beginnt zeitweise damit, die Taktrate seiner CPU zu drosseln. Im absoluten Worstcase-Szenario, das wir gewohnt mit Prime95 und Furmark simulieren, sinkt der Grundtakt des Intel Core i7-9750H kurzzeitig auf bis zu 1,9 GHz ab. Das passiert jedoch erst nach etwa 20 Minuten Dauerlast und nur innerhalb von Sekundenbruchteilen. Das GE65 Raider wird dagegen aufgrund der engeren Platzverhältnisse oberflächig wärmer, hat aber keine Probleme mit einer Drosselung. Die beiden RTX-Grafikkarten können in den Notebooks dagegen stets ihre volle Leistung abrufen und machen sich mit Geschwindigkeiten von 1.560 bis 1.740 MHz ans Werk. Dabei werden je nach Modell zwischen 79 und 80 °C erreicht, was für Max-P gut ist. Die Intel-CPU erreicht 85 bis 95 °C beim GE75. Hier bleiben andere Gaming-Geräte kühler. 

Die teils sehr hohen Temperaturen im Inneren machen sich an der Oberfläche kaum bemerkbar. Das MSI GE65 Raider 9SF erreicht in der Spitze bis zu 43 °C, beim größeren Schwestermodell sind es nicht ganz 38 °C. Erreicht werden diese Werte im zweiten und fünften Quadranten und damit genau dort, wie die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommt. Wie üblich werden die Geräte an der Unterseite wärmer als auf dem Topcase und damit im Bereich der Tastatur und des Touchpads. Durchschnittlich haben wir etwa 28 bis 31 °C gemessen. Im normalen Office-Betrieb bleiben beide Geräte ein gutes Stück kühler.

Dabei erweist sich die aktuelle GE-Reihe als sehr leise. Stellenweise schaltet sich die Kühlung im Leerlauf bei geringer Last zeitweise komplett ab, womit die Notebooks passiv und damit völlig lautlos arbeiten. In der Regel erzeugt die Kühlung in dieser Disziplin jedoch eine Geräuschkulisse von 35,1 bzw. 36,6 dB(A). Wird gespielt und damit Prozessor und Grafikkarte unter Last gesetzt, steigt die Lautstärke auf 49,8 bis 51,5 dB(A) an, wobei die 17-Zoll-Version laufruhiger agiert. Unter absoluter Volllast sind es bis zu 53,8 dB(A). Für Gaming-Notebooks dieser Preis- und Leistungsklasse durchaus vertretbare Werte.

Akku

Mit Strom versorgt werden beide Modelle über ein 280 W starkes externes Netzteil, das die Akkus innerhalb von anderthalb Stunden fit macht. Dann genehmigt sich das 15,6-Zoll-Modell 15,6 W im Office-Betrieb, während das GE75 Raider aufgrund seines größeren Bildschirms etwa 20 W schluckt. Im Spielebetrieb stehen sich knapp 230 und 260 W gegenüber, wobei hier natürlich die schnellere GeForce RTX 2080 und abermals der größere Bildschirm ihren Tribut zollen. In der Spitze können es bei beiden Geräten bis zu 252,1 und 271,9 W sein. 

Damit liegen beide Gerät innerhalb ihrer Netzteil-Spezifikationen. Für unterwegs hat MSI je nach Bildschirmgröße einen 51- oder 65-Wh-Akku verbaut. Er genügt immerhin für 275 bis 305 Minuten Laufzeit und damit für etwa 4,5 bis 5,0 Stunden. Unter Last wird der Bildschirm jedoch schon nach 74 bzw. 59 Minuten schwarz, wobei das GE75 Raider etwas schlechter abschneidet. Mit dem großen Akku des Gigabyte Aero 15 kann MSI nicht mithalten.