TEST

Microsoft Surface Laptop 3 im Test

Ein edler Minimalist bei Optik und Anschlüssen - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Den Surface Laptop 3 gibt es wahlweise mit 13 oder 15 Zoll großem Bildschirm. Unser Testgerät besitzt die größere Bildschirmdiagonale und bietet damit die höhere Auflösung, denn nativ löst das Panel mit 2.496 x 1.664 Bildpunkten und kommt so auf eine Pixeldichte von 201 ppi. Auffällig ist das eher quadratische Bildformat mit einem Verhältnis von 3:2, was laut Microsoft vor allem im produktiven Arbeitseinsatz für einen besseren Überblick sorgen soll. Im Gegensatz zu vielen anderen Geräten dieser Preis- und Leistungsklasse bietet es jedoch vergleichsweise breite Bildschirmränder.

In unserem Test erreicht das blickwinkelstabile IPS-Panel zwar sehr helle 417 cd/m² und ist damit auch für den Außeneinsatz und besonders helle Umgebungen bestens geeignet, jedoch könnte die Ausleuchtung besser sein, denn die Homogenität liegt nur bei knapp über 82 % – den hellsten und dunkelsten Wert trennen stolze 74 cd/m². Gerade nach unten hin wird das Display etwas dunkel, liegt jedoch immer über 300 cd/m². Dafür weiß das Kontrastverhältnis mit sehr guten 1.326:1 gefallen. 

Das Sharp-Display, welches so im Übrigen in allen Surface-Laptop-3-Modellvarianten mit 15 Zoll zum Einsatz kommt, verfügt insgesamt über gute Farbtemperaturen. Im Schnitt haben wir 6.604 K gemessen, womit sogar fast der Optimalwert von 6.500 K getroffen wird. Hier gilt ebenfalls: Nach unten hin wird das Display nicht nur dunkler, sondern auch farblich kühler. 

Weitere Besonderheiten wie beispielsweise Adaptive-Sync oder eine hohe Bildwiederholrate gibt es nicht, was in Anbetracht der Zielgruppe jedoch zu erwarten ist. 

Die Software-Ausstattung

Abgesehen von einer 30-tägigen Testversion der Office-Suite Office 365 kommt der Microsoft Surface Laptop 3 fast nackig daher, denn weitere Software-Tools sucht man auf unserem Testgerät vergebens. Auch ein Tool für die Steuerung der einzelnen Hardware-Komponenten oder das Auslesen der Temperaturen und Auslastungs-Werte von CPU, GPU und Netzwerk ist nicht vorhanden. Hier wäre das neue Command Center von Intel sicherlich sehr hilfreich gewesen. Insgesamt hat sich Microsoft für eine sehr saubere Installation von Windows 10 Pro entschieden. Doch Obacht: Die Pro-Version mit erweiterten Remote-Funktionen gibt es nur bei der Commercial-Version, die Modellvarianten der Consumer-Reihe mit AMD-Prozessor müssen mit der leicht abgespeckten Home-Version auskommen. 

Temperaturen

Der Intel Core i7-1065G7 ist mit seiner konfigurierten TDP von sparsamen 15 W sehr effizient und auch eine dedizierte Grafiklösung gibt es beim Microsoft Surface Laptop 3 nicht, womit die Temperaturen vor allem an der Oberfläche des Metallgehäuses nicht wirklich hoch ausfallen. Im Inneren herrschen jedoch bis zu 93 °C. Im Schnitt haben wir unter absoluter Volllast, die wir gewohnt mittels Prime95 und Furmark simulieren, bis zu 32,4 °C gemessen, in der Spitze sind es rund 41 °C. Die wärmste Stelle liegt wie so häufig im zweiten Quadranten an der Unterseite.

Im Leerlauf liegen die Temperaturen mit durchschnittlich 30,1 und 30,3 °C etwas darunter, womit das Gehäuse nur sehr langsam auskühlt. Die Maximal-Temperaturen liegen hier jedoch nur noch bei etwa 33 °C. Auch wenn die Ice-Lake-CPU sehr heiß wird, kann sie ihre maximale Leistung fast durchgängig abrufen. Die vier Rechenkerne machen sich im Worstcase mit einer Geschwindigkeit von 1.200 MHz ans Werk, was nur geringfügig unter dem spezifizierten Leistungsniveau von 1,3 GHz liegt. Die integrierte GPU arbeitet bei Vollauslastung immerhin noch mit 800 MHz. 

Die vergleichsweise hohen Hardware-Temperaturen kommen jedoch der Lautstärke zugute, denn während unserer Tests bleibt das Ultrabook mit 43,8 dB(A) im Alltag vergleichsweise laufruhig, kann in Extrem-Situationen jedoch fast 46 dB(A) erreichen, womit der 15-Zöller schon deutlich hörbar ist. Das Rauschen ist jedoch angenehm, da die Kühlung nicht wie bei vielen anderen Geräten stetig auf- und abregelt, sondern mit konstanter Geschwindigkeit arbeitet. Ebenfalls lobenswert: Bis zum Erreichen eines bestimmten Temperatur-Levels arbeitet der Microsoft Surface Laptop passiv und damit völlig lautlos – und das selbst bei durchgängiger Office-Arbeit. 

Akku

Auf den ersten Blick mag der Microsoft Surface Laptop 3 akkuseitig mit 45,8 Wh schwachbrüstig bestückt sein. In der Praxis werden jedoch hohe Laufzeiten erreicht und die vom Hersteller versprochenen mindestens 11,5 Stunden sogar übertroffen. Im einfachen Idle-Test hält unser Testmuster bei einer Bildschirmhelligkeit von etwa 120 cd/m² satte 900 Minuten lang durch, was fast 15 Stunden entspricht. Im Office-Test des aktuellen 3DMark-Benchmarks sind es immer noch knapp über 14 Stunden. Hier scheinen die Stromspartechniken der fortschrittlichen Ice-Lake-CPU vollends zu greifen. 

Wird die Hardware jedoch voll belastet, sinken die Laufzeiten deutlich. Dann wird der Bildschirm beim Surface Laptop 3 schon nach 162 Minuten schwarz, was einer Laufzeit von knapp unter drei Stunden entspricht. Aufgeladen wird der Akku über ein externes 65-W-Netzteil und ist nach etwa anderthalb Stunden wieder voll einsatzbereit. Es gibt jedoch auch eine Schnelllade-Funktion, bei der sich der Akku binnen einer Stunde auf eine Kapazität von 80 % bringen lässt. 

Im Leerlauf zieht der 15-Zöller etwa 7,2 W aus der Steckdose und erweist sich damit als äußerst sparsam, was die obigen Laufzeiten unterstreicht. Unter Last kann der Energiehunger fast 66 W erreichen, was gerade noch so den Anforderungen des Netzteils entspricht. Für ein Ultrabook dieser Leistungsklasse gehen diese Werte in Ordnung.