Display
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Für ein Gaming-Notebook ist die Display-Diagonale des ASUS ROG Zephyrus G14 fast schon eine Seltenheit – setzen die meisten Gaming-Boliden dieser Preis- und Leistungsklasse doch auf ein 15,6-Zoll-Bildshirm. Dafür gibt es eine vergleichsweise hohe native Auflösung von 2.560 x 1.440 Bildpunkten, womit sich das Gerät zwischen Full HD und UHD positioniert. Das Panel von AU Optronics bietet ansonsten eine Bildwiederholrate von 60 Hz und könnte insgesamt etwas kräftiger bei der Helligkeit sein, denn ein Maximalwert von nur 305 cd/m² und meist eher nur knapp 280 cd/m² ist für den Außeneinsatz und sehr helle Umgebungen nur bedingt zu empfehlen. Dafür stimmt die Ausleuchtung mit einer Homogenität von knapp über 89,5 % – zwischen dem hellsten und dunkelsten Sektor liegen 32 cd/m².
Die Kontrastwerte sind mit 1.662:1 brillant, die Farbtemperaturen treffen mit durchschnittlich etwa 6.515 K sogar den Optimalwert. Viele andere Gaming-Notebooks weisen einen starken Blaustich auf. Besonders praktisch: Wie bei den ersten Geräten der Zephyrus-Familie wird das Gerät beim Aufklappen automatisch etwas aufgebockt. Das soll nicht nur die Ergonomie verbessern, sondern außerdem der Kühlung zugutekommen. Eine Webcam ist im Übrigen nicht integriert. Darauf hat ASUS komplett verzichtet.
Die Software-Ausstattung
Was die Software-Ausstattung anbelangt, so ist das ASUS ROG Zephyrus G14 üppig ausgestattet. Das neue Armoury-Crate-Tool dient nun als Schaltzentrale für alle wichtigen Komponenten des Systems. Es liest nicht nur die aktuell anliegende Taktfrequenz auf dem AMD Ryzen 9 4900HS sowie dessen Temperatur aus, sondern gibt es außerdem weitere Informationen zur Arbeitsspeicherauslastung und den einzelnen Lüftergeschwindigkeiten von CPU und GPU mit aus. Mit Gamefirst VI können laufende Programme im Netzwerk optimiert oder zusätzlicher Speicher freigeschaufelt werden. Über ROG Game Visual kann über vorgefertigte Profile Einfluss auf die Farbtemperatur des Displays genommen und den eigenen Bedürfnissen entsprechend angepasst werden.
Insgesamt sind zahlreiche weitere Tools wie eine Demo-Version von Microsoft Office 365 oder des McAfee LiveSafe vorinstalliert. Ein Tool zur einfachen Treiber- und Firmware-Update-Installation ist deutlich hilfreicher und ebenfalls ab Werk mit dabei. Bei anderen Herstellern ist die Windows-10-Installation sauberer.
Temperaturen
Was die Temperaturen anbelangt, so gibt es beim ASUS ROG Zephyrus G14 keinerlei Probleme. Der AMD Ryzen 9 4900HS erreicht unter Dauerlast Spitzenwerte von bis zu 87 °C, die NVIDIA GeForce RTX 2060 Max-Q bleibt mit 73 °C ein gutes Stück kühler. Zu einer thermisch bedingten Leistungsabsenkung der Hardware kommt es nicht: Die Ryzen-CPU arbeitet mit mindestens 3,0 GHz, die Turing-GPU mit 1.395 MHz, was beides jeweils dem Grundtakt entspricht.
Wirklich bemerkbar machen sich die Innen-Temperaturen an der Oberfläche nicht. Denn hier erreicht der kompakte 14-Zöller unter Last im Schnitt nur etwa 28,7 bzw. 29,3 °C, wobei das Gerät an der Unterseite wie so häufig wärmer wird. In der Spitze sind es bis zu 42,2 °C, was wir im zweiten Quadranten an der Unterseite und damit genau dort, wo die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommt, gemessen haben – auch das ist bei vielen aktuellen Gaming-Geräten ähnlich. Im normalen 2D-Betrieb liegen die Temperaturen mit 27,1 und 28,7 °C nur geringfügig darunter, womit sich das Gehäuse nur bedingt wieder abkühlt.
Ermittelt haben wir diese Werte mit dem standardmäßigen Leistungs-Profil, was wichtig zu erwähnen ist, denn die Wahl des Profils kann unter Umständen hohe Auswirkungen auf die Leistung und Leistungsaufnahme sowie auf die Abwärme haben. Während im Leistungsprofil der AMD Ryzen 9 4900HS kurzzeitig eine Peak-Package-Power von 65 W erreichen darf und unter Dauerlast auf 35 W abgesenkt wird, liegen die Grenzen im Leise-Modus bei nur 25 bis 50 W, womit die Taktraten gedrosselt werden. Im Turbo-Modus legt ASUS nur am Lüfterprofil Hand an und holt damit bei höherer Geräuschkulisse etwa 100 MHz mehr aus den acht Zen-2-Kernen heraus.
Apropos Lautstärke: Im normalen Office-Betrieb säuseln die beiden Lüfter des ASUS ROG Zephyrus G14 mit 38,3 dB(A) angenehm leise vor sich hin, erreichen im Spielebetrieb jedoch Werte von bis zu 52,6 dB(A), womit der kompakte 14-Zöller alles andere als ein Leisetreter ist. In Anbetracht der hohen Leistung war das zu erwarten und selbst Vergleichsgeräte liegen hier auf einem ähnlichen Niveau. Im absoluten Worstcase, den wir gewohnt mittels Prime95 und Furmark simulieren, erreicht die Kühlung einen Schallpegel von bis zu 53,3 dB(A).
Schade, dass es im Leerlauf keinen Hybrid-Modus gibt, bei dem die Kühlung bis zum Erreichen eines bestimmten Temperatur-Levels komplett abgestellt und das Notebook somit völlig lautlos gekühlt wird. Der hätte dem ASUS ROG Zephyrus G14 sehr gut gestanden.
Profil | CPU Package Power (Last) | CPU Package Power (Spitze) |
Leise | 25 W | 50 W |
Leistung | 35 W | 65 W |
Turbo | 35 W | 65 W |
Akku
Die Trickserei bei den Profilen geht noch weiter – im Akku-Betrieb begrenzt ASUS die Package Power weiter: Bei Dauerlast wird der AMD Ryzen 9 4900HS auf 15 W gedrosselt, der Peak darf nur noch bei 25 W liegen. Das hat natürlich gewaltige Auswirkungen auf die Performance und die Laufzeiten. In den Cinebench-R20-Benchmark fällt die Punktzahl auf unter 2.300 bzw. 180 Punkte – statt fast 4.100 bzw. 480 Punkte.
Dafür hält der Akku je nach Anwendungsgebiet zwischen 167 bis 813 Minuten lang durch, was etwa 2,8 bis 13,5 Stunden entspricht. ASUS hat dem Gerät einen 76 Wh starken Akku spendiert, was für die kompakten Abmessungen durchaus nicht wenig ist. Die meisten Hersteller geben sich mit einem 65-Wh-Modell zufrieden, MSI oder Gigabyte verbauen gut und gerne jedoch auch Stromspender mit deutlich über 90 Wh. Wieder voll einsatzbereit ist das ASUS ROG Zephyrus G14 nach etwa 2,5 Stunden, was vergleichsweise lange dauert.
Dann genehmigt sich der 14-Zöller im Leerlauf 20,9 W, im Spielebetrieb hingegen 139,7 W. Unter absoluter Volllast können es in der Spitze bis zu 155,9 W liegen. Damit liegt das Gerät innerhalb der Spezifikationen des mitgelieferten 180-W-Netzteils. Vergleichbare Geräte mit Intel Core i7-9750H können zwar etwas sparsamer bleiben, insgesamt aber kann sich die Effizienz der AMD-NVIDIA-Kombi sehen lassen.