TEST

Huawei MateBook X Pro im Test

Edles Ultrabook mit hervorragendem Display - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

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Eines fällt bereits auf den ersten Blick besonders auf: Wirklich Space Grey, wie man es von anderen Geräten oder den offiziellen Produktbildern des Herstellers her kennt, ist unser Testmuster nicht. Je nach Blickwinkel und Beleuchtung geht der Grauton stark ins rot-bräunliche über. Das ist zwar nicht wirklich hässlich, jedoch anders als erwartet. Die Core-i7-Version der neuen 2020er-Generation wird von Huawei in Deutschland außerdem in Emerald Green angeboten, einem dezent grünlich wirkenden Farbton. 

Insgesamt fällt der 14-Zöller mit Abmessungen von 304 x 217 x 14,6 mm und einem Gesamtgewicht von gerade einmal 1,33 kg sehr kompakt und leicht aus. Das Dell XPS 13 9300 aus unserem letzten Test ist leichter und weniger breit, dafür minimal dicker. Das Huawei MateBook X Pro erweist sich also auch im Konkurrenzvergleich als ein echtes Kompaktgerät für den Arbeitsalltag. 

Wie die Konkurrenz setzt auch Huawei auf ein edles Unibody-Gehäuse aus Metall, das sich optisch sehr schlicht zeigt. Neben dem Herstellerlogo auf dem Bildschirmdeckel sorgen lediglich die integrierten Lautsprecher an den Seiten der Chiclet-Tastatur sowie die dünnen Lüftungsschlitze an der Unterseite und die dortigen Standfüße für Abwechslung im Edel-Design. 

Da Huawei auf einen sparsamen 15-W-Prozessor setzt und die 10-W-Version der GeForce MX250 einsetzt, fällt die Kühlung unauffällig aus. Die Chinesen setzen auf ihre Shark-Fin-2.0-Technik, die im Generationsvergleich eine 20 % höhere Effizienz verspricht. Dabei wird Frischluft über die dünnen Lüftungsschlitze an den beiden Seiten in das Gehäuse gezogen und über einen einzelnen Radiallüfter an der Rückseite aufgewärmt wieder nach draußen befördert. Wie gut das in der Praxis funktioniert, zeigen wir im Lautstärke- und Temperatur-Abschnitt dieses Artikels näher auf.

Was die Verarbeitung anbelangt, so leistet sich Huawei keinen einzigen Schnitzer. Trotz der teilweise sehr dünnen Metall-Oberfläche erweist sich das Unibody-Gehäuse als sehr stabil. Scharfe Kanten gibt es keine, alle Spaltmaße sind sauber herausgearbeitet und selbst das Bildschirmscharnier ist sehr verwindungssteif und wackelt selbst bei stärkeren Tippeinheiten nicht störend nach, lässt sich jedoch weiterhin relativ einfach mit nur einer Hand öffnen. Knarzgeräusche konnten wir bei unserem Testmuster keine feststellen und auch der dünne Bildschirm lässt sich selbst nur wenig verbiegen.

Anschlüsse

Wirklich viele Anschlüsse hat das Huawei MateBook X Pro jedoch nicht zu bieten. Lediglich drei USB-Schnittstellen und eine 3,5-mm-Kombischnittstelle für den Anschluss von Kopfhörern werden geboten. Dabei befindet sich eine reguläre Typ-A-Buchse auf der rechten Geräteseite und zwei moderne Typ-C-Schnittstellen auf der gegenüberliegenden. Eine davon dient obendrein zur Stromversorgung, die andere ist wie beim Vorgänger Thunderbolt-3-kompatibel, wobei Huawei keine offiziellen Namensrechte beantragt hat und damit sogar in den eigenen Datenblättern auf die offizielle Bezeichnung verzichtet. Vermutlich hat das mit Blick auf die Sanktionen seitens der Trump-Regierung seine Gründe. 

Einen Kensington-Look oder zumindest einen Kartenleser hätten wir durchaus noch erwartet. Dafür integriert Huawei direkt im Power-Button einen Fingerabdruck-Sensor und lässt den 14-Zöller drahtlos per AC-WiFi und Bluetooth 5 kommunizieren. Andere Geräte bieten hier jedoch schon WiFi 6 an.

Tastatur und Touchpad

Bei der Tastatur setzt Huawei auf schlanke Chiclet-Tasten, die trotz ihres sehr kurzen Hubs ein knackiges Feedback bieten und mit Blick auf die großzügigen Abmessungen von in der Regel 16 x 16 mm ein schnelles und vor allem treffsicheres Tippen erlauben. Die einfarbige Hintergrundbeleuchtung macht ein Arbeiten in dunkleren Räumen zwar möglich, könnte jedoch selbst in der maximalen Helligkeitsstufe kräftiger sein. Regeln lässt sie sich in zwei Stufen. Da Huawei jedoch auf schwarze Tasten mit weißer Beschriftung setzt, stimmt der Kontrast. Außerdem kommt ein Standard-Layout zum Einsatz, wobei die Pfeiltasten direkt in das Tastatur-Layout integriert wurden und teilweise etwas kleiner ausfallen. Einen separaten Nummernblock gibt es aus Platzgründen nicht. 

Ebenfalls lobenswert: Die Funktionstasten lassen sich per FN-Taste feststellen und somit ohne zusätzliche Bestätigung der FN-Taste aktivieren. Dazu zählen unter anderem die Steuerung der Bildschirm-Helligkeit, der Lautstärke oder des Flugzeugmodus. Ist die FN-Taste festgestellt, leuchtet eine separate LED auf. Eine Top-Up-Webcam mit 1,0 MP ist direkt zwischen der F6- und F7-Taste integriert und bietet damit in Sachen Datenschutz höchsten Komfort.

Sehr gut zu gefallen weiß außerdem das Touchpad. Der Mausersatz ist mit Abmessungen von 220 x 77 vor allem in der Breite sehr großzügig dimensioniert und besitzt dank seiner gläsernen Oberfläche hervorragende Gleiteigenschaften. Multitouch-Gesten werden schnell und präzise umgesetzt, dedizierte Maustasten für den linken und rechten Mausklick gibt es jedoch nicht. Huawei setzt auf ein Clickpad, das definitiv mit zu den besten seiner Sorte gehört und beispielsweise dem Apple MacBook Pro gehörig Konkurrenz macht. Ein Fingerabdruck-Sensor ist nicht wie üblich im Touchpad integriert, sondern im Power-Button direkt über der Tastatur und der ENTF-Taste.