TEST

Gigabyte AERO 15 XB im Test

Refresh auf Comet Lake und Super-Max-Q - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Eines der Highlights des neuen Gigabyte AERO 15 XB OLED ist natürlich sein Display. Während die günstigeren Modellvarianten auf ein herkömmliches IPS-Panel mit Full-HD-Auflösung und wahlweise 60 oder 144 Hz Bildwiederholfrequenz setzen, verfügt unser Testmuster über einen OLED-Bildschirm. Dieser bietet eine native UHD-Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten und kann in unserem Test mit einer hohen Helligkeit und einer sehr guten Ausleuchtung sowie mit einer guten Farbwiedergabe punkten. Dank seiner starken Leuchtkraft von bis zu 422 cd/m² ist das Gigabyte AERO 15 XB OLED für den Außeneinsatz und sehr helle Umgebungen bestens geeignet, wobei die Homogenität mit 92,18 % sehr gut ist, denn zwischen dem hellsten und dunkelsten Wert liegen gerade einmal 33 cd/m². 

Dank X-Rite-Pantone-Zertifizierung und hoher Farbraumabdeckung sind die Farbtemperaturen sehr natürlich. Das Samsung-Panel unseres Testgeräts erreicht durchschnittlich 6.559 K und damit fast das Optimum von 6.500 K. Andere Geräte dieser Preisklasse, vor allem andere Gaming-Notebooks, fallen hier immer wieder mit einem starken Blaustich und sehr kühlen Farben auf. Ansonsten misst das Display 15,6 Zoll in seiner Diagonalen und überzeugt mit sehr schlanken Bildschirmrändern und einer hohen Screen-to-Body-Ratio. Schade, dass die OLED-Variante nicht entspiegelt ist.

Die Software-Ausstattung

Bei der Software gibt Gigabyte auch der 2020er-Generation seiner AERO-15-Familie das Control Center mit auf den Weg. Dieses liest nicht nur die Auslastung des Intel Core i7-10875H und der NVIDIA GeForce RTX 2070 Super Max-Q aus, sondern informiert außerdem über die Speichernutzung des Arbeitsspeichers und der M.2-SSD. Weiterhin lassen sich mit nur wenigen Klicks häufig genutzte Programme und Spiele starten, der Flugzeugmodus aktivieren, die Helligkeit von Tastatur und Display regulieren oder die Lautstärke anpassen. Ebenfalls eingestellt werden können die Farbtemperaturen des Displays über vorgefertigte Profile. Der Power-Plan kann ebenso konfiguriert wie der Gesundheitszustand der Intel-SSD und des Akkus ausgelesen werden. 

Ersteres hat gewaltigen Einfluss auf die Performance des Gigabyte AERO 15 XB OLED, schließlich verändert es das kurzfristige und dauerhafte Powerlimit von CPU und GPU. Bei der CPU werden insgesamt fünf Stufen angeboten. Während in Stufe 1 der Intel Core i7-10875H sich nur bis zu 38 W genehmigen darf, steigt die Grenze in den höheren Stufen auf bis zu 62 W an. In der Spitze darf sich das Comet-Lake-H-Modell jedoch immer nur maximal 80 W genehmigen. Insgesamt zeigt das Gigabyte AERO 15 XB OLED ein ähnliches Taktverhalten wie das AORUS 15G, welches wir ausführlich in diesem Hinblick getestet haben. Bei der NVIDIA GeForce RTX 20270 Super Max-Q werden lediglich zwei Stufen angeboten. Wir haben unsere Tests mit der Normal- und der ersten Stufe durchgeführt. 

Für die Settings von WiFi 6 und Bluetooth wird ein separates Tool installiert, genau wie für die Erstellung eines Wiederherstellungs-Mediums. Die RGB-Hintergrundbeleuchtung der Tastatur wird hingegen direkt über den Fusion-Reiter vorgenommen. Sogar Makros lassen sich programmieren. Insgesamt bleibt die Installation von Windows 10 Pro sehr sauber, Bloatware gibt es keine. 

Temperaturen

Bei einer Bauhöhe von nur 20 mm ist nicht sonderlich viel Platz für die Kühlung, gleichzeitig gehören der Intel Core i7-10875H und die NVIDIA GeForce RTX 2070 Super Max-Q nicht gerade zu den sparsamsten und kühlsten Komponenten. So es ist nicht verwunderlich, dass das Gigabyte AERO 15 XB OLED vor allem unter Last stellenweise sehr heiß wird. Die Comet-Lake-H-CPU erreicht mit ihren acht Kernen unter Volllast Temperaturen von bis zu 91 °C, die Turing-Grafik bleibt mit maximal 83 °C etwas kühler. 

Trotz der hohen Kerntemperaturen können beide Komponenten stets ihre maximale Leistung abrufen, denn gedrosselt wird nicht. Im Worst-Case-Szenario, das wir gewohnt mittels Prime 95 und Furmark simulieren, sind es 3,5 GHz und 1.290 MHz, womit beide Komponenten die Mindest-Taktraten beider Hersteller übertreffen. 

Die hohen Temperaturen im Inneren machen sich an der Oberfläche bemerkbar, denn hier erreicht das Gigabyte AERO 15 XB OLED wie sein Vorgänger sehr hohe Werte. Bis zu 54,5 °C sind möglich, was bei Unachtsamkeit schon zu leichten Verbrühungen führen kann. Auf dem Schoß sollte der kompakte Alleskönner also besser nicht eingesetzt werden. Den Spitzenwert haben wir im zweiten Quadranten an der Unterseite gemessen und damit genau dort, wo die Kühlung von CPU und GPU zusammenkommt. 

Im Schnitt wird der 15-Zöller an der Unterseite mit fast 36,4 °C deutlich wärmer als im Bereich der Tastatur, wo durchschnittlich etwa 30,9 °C erreicht werden. Immerhin: Die Höchststemperaturen sind auf dem Topcase mit bis zu 43,6 °C weniger bedenklich. Andere Geräte bleiben jedoch deutlich kühler. Im Leerlauf liegen die Oberflächen-Temperaturen deutlich darunter, durchschnittlich haben wir zwischen 26,6 und 27,8 °C gemessen. 

Im Generationsvergleich bleibt die Kühlung des Gigabyte AERO 15 XB OLED etwas leiser, wenngleich der 15-Zöller noch immer kein Leisetreter ist. Zwar bleibt die Kühlung bei geringer Last eine zeitlang lautlos, fängt jedoch sehr schnell mit ihrer Arbeit an und zeichnet sich dann für eine Geräuschkulisse von 38,2 dB(A) verantwortlich. Unter Last ackern die Lüfter deutlich mehr und erreichen im Worst-Case-Szenario einen Schallpegel von bis zu 51,5 dB(A). Immerhin: Wird nur gespielt und die Hardware damit nicht an ihre Leistungsgrenze gezwungen, sind es nur 50,7 dB(A).

Akku

Während die meisten Notebooks dieser Preis- und Leistungsklasse meist nur einen 65 bis 70 Wh starken Akku verbauen, hat sich Gigabyte schon seit mehreren Generationen für einen leistungsstarken 94,24-Wh-Akku entschieden, was die Laufzeiten vor allem mit Blick auf den Intel Core i7-10875H und die NVIDIA GeForce RTX 2070 Super Max-Q nach oben schnellen lässt. Unter Last geht der Bildschirm erst nach 166 Minuten und damit nach nicht ganz drei Stunden aus, womit die Effizienz im Vergleich zum Modell aus unserem letzten Test sogar etwas verbessert werden konnte. Dank OLED-Bildschirm und der Abschaltung der dedizierten Grafiklösung bei Nichtgebrauch durch NVIDIAs Optimus-Technik sind im Office-Betrieb 429 Minuten drin, was in etwa einer Laufzeit von etwas mehr als sieben Stunden entspricht. 

Voll aufgeladen ist der Akku nach etwa zwei Stunden, dann genehmigt sich das neue AERO 15 XB OLED mit 23,3 W im Leerlauf und 173,2 W im Spielebetrieb. In der Spitze können es bis zu 213,4 W werden, womit das Netzteil mit seiner Ausgangsleistung von 230 W noch ausreichende Reserven bietet.