TEST

Acer Predator Helios 300 im Test

Solide Leistung zum attraktiven Preis - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Was das Display anbelangt, so hinterlässt das Acer Predator Helios 300 einen eher durchwachsenen Eindruck. Zwar zeigt es sich mit einem Verhältnis von 1.061:1 relativ kontrastreich und ist mit einer Homogenität von knapp 88 % relativ gut ausgeleuchtet, bleibt insgesamt jedoch etwas zu dunkel. In der Spitze konnten wir unserem Testgerät 310 cd/m² entlocken, was für den Außeneinsatz und sehr helle Umgebungen gerade noch so zu gebrauchen ist. Zwischen dem hellsten und dunkelsten Quadranten liegen 39 cd/m². 

Was die Farbwiedergabe anbelangt, so sind die Farbtemperaturen etwas zu kühl eingestellt. Während das Optimum bei runden 6.500 K liegt, erreicht das Panel von AU Optronics durchschnittlich etwa 8.528 K, womit der Bildschirm über einen starken Blaustich verfügt, was aktuell bei vielen Gaming-Notebooks der Fall ist. Deutlich besser schneiden die teuren Allround-Geräte ab, die auch den Kreativ-Arbeiter ansprechen, wie beispielsweise das Gigabyte Aero 15

Dafür zeigt sich der 15,6 Zoll große Bildschirm sehr reaktionsfreudig und erreicht eine Bildwiederholrate von 144 Hz bei 3 ms. Nativ arbeitet das Display mit gamerfreundlichen 1.920 x 1.080 Bildpunkten. Das Acer Predator Helios 300 gibt es sogar mit noch schnellerem 240-Hz-Panel und in einer etwas größeren Variante mit 17,3 Zoll Diagonale. 

Auf Adaptive Sync muss man jedoch verzichten. Auch das gibt es nur bei teureren Geräten, dafür ist NVIDIA Optimus-Technologie uneingeschränkt nutzbar, womit die dedizierte Grafiklösung bei Nichtgebrauch automatisch abgestellt und auf die sparsamere CPU-Grafik umgestellt wird. 

Die Software-Ausstattung

Was die Software-Ausstattung anbelangt, so kann sich Acer wieder einmal mehr die Konkurrenz zum Vorbild nehmen. Denn während viele Hersteller auf eine sehr saubere Windows-Installation ohne unnötige Demoversionen oder gar Bloatware setzen, gibt es auf unserem Testgerät zahlreiche Werbe-Verknüpfungen. 

Ein echtes Highlight ist das PredatorSense-Tool, das als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Einstellungen der Geräte-Hardware dient. Es liest nicht nur die Temperaturen des Intel Core i7-10750H und der NVIDIA GeForce RTX 2060 sowie die allgemeine System-Temperatur aus, sondern y sogar ein einfaches Overlocking über vorgefertigte Profile. In den Modi "Fast" und "Extreme" werden die TGP-Spitzen beider Komponenten erhöht, womit in der Praxis die Boost-Frequenzen über einen längeren Zeitraum gehalten werden sollen. Solch eine Funktion bietet nicht jeder Hersteller an. Außerdem kann Einfluss auf die Geschwindigkeit der bionischen Aeroblade-Lüfter genommen oder häufig genutzte Apps und Spiele direkt gestartet werden. 

Ebenfalls mit von der Partie ist das bekannte Acer Care Center, das Auskunft über Garantie-Status gibt, Updates einspielen kann und die Erstellung eines Recovery-Mediums sowie das Löschen unnötiger Daten ermöglicht. 

Temperaturen

Keine Probleme macht das Acer Predator Helios 300 bei der Kühlung. Zwar erreicht der Intel Core i7-10750H in der Spitze Temperaturen von bis zu 91 °C unter Last und auch die NVIDIA GeForce RTX 2060 wird mit 82 °C vergleichsweise warm, zu einer thermisch bedingten Leistungsabsenkung kommt es jedoch nicht. Im Gegenteil: Prozessor und Grafikkarte machen sich mit mindestens 3.400 bzw. 1.365 MHz ans Werk, was beides deutlich über den angegebenen Grundtaktraten liegt. Der 15-Zöller kann damit seine maximale Leistung durchgehend abrufen. 

Die hohen Temperaturen im Inneren machen sich an der Oberfläche stellenweise bemerkbar. Im absoluten Worstcase-Szenario, das wir gewohnt mittels Prime95 und Furmark simuliert haben, heizt sich das Kunststoff-Gehäuse auf bis zu 48,5 °C auf, was deutlich zu warm ist und womit ein Schoß-Betrieb nur eingeschränkt zu empfehlen ist, denn diesen Maximalwert haben wir im zweiten Quadranten an der Unterseite gemessen und damit genau dort, wo die dicken Kupfer-Heatpipes der Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommen. 

Aber auch an der Oberseite wird der Gaming-Bolide sehr warm, denn auf der gegenüberliegenden Seite im Tastatur-Bett haben wir noch immer sehr warme 43,2 °C gemessen, womit die Hände des Spielers deutlich aufgewärmt werden. Im Schnitt wird das Acer Predator Helios 300 im Bereich des Topcases sogar ein gutes Stück wärmer als an der Unterseite. Im Schnitt stehen sich 35,7 und 34,9 °C gegenüber. 

Im Leerlauf bleibt das Gehäuse des Acer Predator Helios 300 ein gutes Stück kühler, wenngleich es verglichen mit vielen Konkurrenzgeräten auch hier etwas hitziger ausfällt. Dann sind es durchschnittlich zwischen 32,9 und 31,7 °C, wobei in der Spitze nur noch etwa 36 °C erreicht werden. 

Ein Leisetreter ist der Gaming-Bolide dabei nicht. Schon im normalen Office-Betrieb arbeitet die Kühlung durchgängig und erreicht in unseren Tests einen Schallpegel von 37,1 dB(A), was für diese Disziplin noch in Ordnung geht. Im Spielebetrieb drehen die beiden Aeroblade-Lüfter deutlich auf und sorgen für eine Geräuschkulisse von etwa 50,1 dB(A) – in der Spitze werden im Worstcase sogar bis zu 52,9 dB(A) erreicht, was alles andere als leise, jedoch typisch für ein Gaming-Notebook ist.

Akku

Für unterwegs hat Acer unserer Testkonfiguration ein 4-Zellen-Akku mit 58,7 Wh spendiert. Er schafft es dank ausgeklügelter Stromsparmechanismen, das Gerät im normalen 2D-Betrieb 413 Minuten lang zu versorgen, was in etwa 6,8 Stunden entspricht. Für ein Gaming-Gerät dieser Leistungsklasse ist das durchaus ein ordentlicher Wert. Werden Grafikkarte und Prozessor voll ausgelastet, sinkt die Laufzeit deutlich. Dann wird der 15,6 Zoll große Bildschirm schon nach 98 Minuten und damit nach etwas mehr als anderthalb Stunden schwarz. Wieder voll einsatzbereit über das externe 230-Netzteil ist der mobile Stromspender nach etwa 90 Minuten.

Dann genehmigt sich das Acer Predator Helios 300 je nach Leistungsszenario mit etwa 15,5 bis 198,2 W, wobei im normalen Spielebetrieb nur etwa 148,6 W aus der Steckdose gezogen werden.