TEST

ASUS ROG Zephyrus Duo 15 im Test

Das Gaming-Notebook mit dem Zweit-Display - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

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Auf den ersten Blick ist das ASUS ROG Zephyrus Duo 15 im geschlossenen Zustand ein herkömmliches Notebook ohne viel Schnickschnack: Auf der Unterseite des Metallgehäuses gibt es einige sportliche Ecken und Kanten sowie zahlreiche Lüftungsschlitze für die Kühlung, die Oberseite ist hingegen mit ihrem leicht schimmerndem Aluminiumdeckel sehr schlicht und edel gehalten. Dass es sich um einen leistungsstarken Gaming-Boliden handelt, verrät jedoch das ROG-Logo auf dem Bildschirmdeckel. 

Insgesamt erweist sich der 15-Zöller mit Abmessungen von 360 x 268 x 20 mm als sehr kompakt und zielt damit zumindest in Sachen Bauhöhe und Größe auf Konkurrenten wie das MSI GS65 Stealth Thin oder das Gigabyte AERO 15 sowie natürlich auf das hauseigene ROG Zephyrus M ab. Mit einem Gewicht von etwas über 2,5 kg ist es jedoch kein Fliegengewicht, was vor allem an der dicken Kühlung sowie natürlich am kapazitätsstarken 90-Wh-Akku liegt.

Beim Aufklappen kommt das eigentliche Highlight zum Vorschein: Das ASUS ScreenPad. Hierfür sind Tastatur und Touchpad ganz an die untere Seite des Topcases gerückt, wodurch freier Platz für ein zweites Display entstanden ist. Dieser zweite Bildschirm fährt beim Aufklappen des ASUS ROG Zephyrus Duo 15 automatisch nach oben und wird mit einem Öffnungswinkel von etwa 15 Grad aus dem Gehäuse geklappt. Das verbessert nicht nur die Ergonomie und damit die Ablesbarkeit sowie die Bedienung des Zweitdisplays, sondern schafft außerdem einen zusätzlichen Spalt, der für die Kühlung der Hardware verwendet werden kann.

Das ScreenPad bietet eine Diagonale von 14,1 Zoll und bietet in etwa die halbe UHD-Auflösung mit 3.840 x 1.100 Bildpunkten, womit das IPS-Panel vor allem mit Blick auf seine Größe äußerst hochauflösend ist und sich damit über eine große Pixeldichte erfreut. Obendrein ist die Oberfläche kapazitiv, womit die Eingabe per bloßem Fingertab oder Multi-Touchgeste oder gar per Touchpen ermöglicht wird. Unter Windows 10 wird das Display als zweiter Monitor geführt, der direkt unter dem Hauptmonitor angebracht ist. So lassen sich theoretisch alle Programme und Tools durch einfaches Fenster-Verschieben auf dem zweiten Display darstellen. Nativ werden aber auch andere, nützliche Helferlein wie das Einblenden eines Nummernblocks oder die Ausgabe der ROG-Armoury-Crate-Tools ermöglicht. 

Die Möglichkeiten sind vielfältig und können den Alltag vor allem in Sachen Multitasking oder einer einfachen Bedienung über erweiterte Menüs deutlich vereinfachen. Im Spiele-Alltag lassen sich zum Beispiels Maps auf das Display auslagen, wie in Overwatch oder CS:GO – das hilft aber in schnellen Gefecht-Situationen nur bedingt.

Was die Verarbeitung anbelangt, so liegt diese wie man es von ASUS eigentlich gewöhnt ist, auf höchstem Niveau. Das Aluminium-Gehäuse ist äußerst stabil, gibt selbst auf stärkeren Druck hin an keiner Stelle nach, scharfe Kanten oder unsauber herausgearbeitete Spaltmaße gibt es bei unserem Testmuster ebenso wenig. Selbst die Display-Scharniere sind äußerst verwindungssteif. Lediglich die Oberfläche ist etwas anfällig für Fett-, Staub- und andere Schmutzflecken. 

Anschlüsse

Anschlussseitig hat das ASUS ROG Zephyrus Duo 15 einiges zu bieten. Auf der Rückseite direkt hinter dem Hauptbildschirm befindet sich nicht nur ein HDMI-Ausgang, sondern auch eine vollwertige Gigabit-Ethernet-Schnittstelle sowie eine zusätzliche USB-3.1-Schnittstelle nach Typ-A. Schade, dass ASUS die Buchse für das externe Netzteil nicht auch dorthin verfrachten konnte, denn das wäre für ein sauberes Kabalmanagement auf dem Schreibtisch deutlich besser gewesen.

Der Anschluss für das externe 240-W-Netzteil befindet sich auf der unteren Hälfte der linken Geräteseite. Für unterwegs liefert ASUS im Übrigen ein weniger leistungsstarkes, dafür kompakteres 65-W-Netzteil mit, das die Typ-C-Buchse nutzt und für einfache Office-Arbeiten ausreicht, ohne den internen Stromspeicher anzapfen zu müssen. Gegenüberliegend stellt der 15-Zöller eine Typ-C-Buchse mit Thunderbolt-3-Funktionalität sowie zwei handelsübliche Typ-A-Buchsen bereit. Die obere Hälfte ist jeweils von zahlreichen Lüftungsschlitzen durchzogen, um die Kühlung der Hardware zu verbessern. 

Einen Kartenleser vermisst man beim ASUS ROG Zephyrus Duo 15 gänzlich, drahtlos wird per schnellem WiFi 6 und Bluetooth 5.1 kommuniziert.

Tastatur und Touchpad

Dadurch dass die Tastatur beim ASUS ROG Zephyrus Duo 15 ganz nach unten gerückt ist, gibt es keinerlei Handballenauflage (liegt jedoch bei), was die Ergonomie vor allem beim Tippen doch etwas unangenehm macht. Obendrein sind die Chiclet-Tasten sehr leichtgängig, der Hub ist äußerst kurz, der Druckpunkt dafür sehr knackig. Insgesamt lässt es sich auf der Tastatur dank der 15 x 15 mm großen Tastenkappen durchaus treffsicher und schnell schreiben. 

Negativ anzumerken ist aber, dass ASUS nicht auf ein Standard-Layout setzt und die graue Beschriftung aufgrund des geringen Kontrasts stellenweise nur sehr schwer abzulesen ist. Dafür ist eine vollwertige RGB-Beleuchtung integriert, die das Ablesen erleichtert und obendrein für etwas farbliche Abwechslung im ansonsten sehr schlicht gehaltenen Design sorgt. Die Konfiguration erfolgt wahlweise über das ROG-Armoury-Crate-Tool, welches sich sogar mittels einer einzigen Taste direkt über die Tastatur starten lässt, oder per FN-Tastenkombination und vorgefertigte Profile.

Das Touchpad ist mit Abmessungen 60 x 78 mm etwas schmal und damit quasi um 90 ° gedreht. Trotz Clickpad ist es mit zusätzlichen, dedizierten Maustasten ausgestattet. Ebenfalls lobenswert: Auf Wunsch lässt sich über einen einfachen Tastendruck der fehlende Nummernblock einblenden und damit nachrüsten. Dann funktioniert das Touchpad aber nicht mehr als solches. 

Die Gleiteigenschaften des Mausersatzes sind sehr gut, die Präzision ebenfalls – Multitouchgesten lassen sich aufgrund des ungewöhnlichen Formats aber nur mit etwas Umgewöhnung durchführen. Ambitionierte Spieler sollten sich besser einen echten Gaming-Nager besorgen und diesen per USB anschließen.