TEST

ASUS ROG Zephyrus Duo 15 im Test

Das Gaming-Notebook mit dem Zweit-Display - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Wie der Name bereits vermuten lässt und wie schon an anderer Stelle in diesem Artikel erwähnt, verfügt das ASUS ROG Zephyrus Duo 15 über einen 15,6 Zoll großen Hauptbildschirm. Diesen gibt es wahlweise mit nativer Full-HD-Auflösung und 1.920 x 1.080 Bildpunkten oder optional mit höherer UHD-Auflösung und 3.840 x 2.160 Bildpunkten. Unser Testgerät ist mit Letzterem ausgerüstet.

Das blickwinkelstabile IPS-Panel von AU Optronics arbeitet mit einer Bildwiederholrate von 60 Hz und ist mit einer maximalen Helligkeit von 399 cd/m² für den Außeneinsatz und sehr helle Umgebungen sehr gut geeignet. Die Ausleuchtung könnte insgesamt jedoch besser sein, liegen zwischen dem hellsten und dunkelsten Wert immerhin noch 46 cd/m². Die Homogenität liegt bei knapp über 88 %. Das Kontrastverhältnis ist mit 1.189:1 ebenfalls sehr gut. Nachbesserungsbedarf gibt es bei der Farbwiedergabe, denn mit durchschnittlich 7.505 K ist das Display sehr kühl eingestellt. Optimal wären 6.500 K gewesen. Im BIOS kann zwischen Optimus und G-Sync gewechselt werden.

Display

Zweites Display schafft viele Möglichkeiten

Das zweite Display ist ähnlich hell und hochauflösend und bietet obendrein Touchscreen-Funktionalität. Dadurch werden die Möglichkeiten sehr vielfältig: Zusätzliche Bedienelemente wie beispielsweise in Photoshop lassen sich dann auf dem unteren Zweitdisplay auslagern und bequem per Fingertab durchführen. Aber auch Chat-Programme, der E-Mail-Client oder die Spotify-Playlist können dahingehend ausgelagert werden und verbessern so die Übersicht beim Multitasking ungemein. Beim Spielen bringt das zweite Display jedoch nur wenige Vorteile. 

Wichtige Einstellungen wie Helligkeit oder Skalierung des ASUS ScreenPads lassen sich direkt über ein separates Einstellungs-Menü auf dem Touchscreen erledigen, aber auch wichtige Helfer-Tools wie Armoury Crate oder ein zusätzlicher Nummernblock können über das ScreenPad dargestellt werden. Allgemein ist das Display als zweiter Monitor unter Windows konfiguriert und erlaubt so alle Programme durch einfaches Verschieben des Fensters darauf auszulagern.

Die Software-Ausstattung

ASUS hat wieder einige Software-Dreingaben vorinstalliert. Als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Konfigurations-Einstellungen dient das ROG-Armory-Crate-Tool. Dieses liest nicht nur die Geschwindigkeit und Auslastung von Prozessor und Grafikkarte aus, sondern informiert außerdem über deren Temperatur und Lüftergeschwindigkeiten. Letztere können über verschiedene Profile ebenfalls angepasst werden. Weiterhin kann per Aura Sync die RGB-Beleuchtung der Tastatur konfiguriert, oder wichtige Tools und Programme direkt per Schnellstart gestartet werden. Für das WiFi- und LAN-Modul sind ebenso Tools vorinstalliert, wie für das Auslesen wichtiger Garantie-Daten. Auf unnötige Software-Tools hat ASUS größtenteils verzichtet, lediglich eine 30-Tages-Testversion von McAfee ist mit dabei. 

Temperaturen

Aufgrund seiner leistungsstarken Hardware und der doch eher geringen Abmessungen wird das ASUS ROG Zephyrus Duo 15 sehr heiß – sowohl im Inneren wie auch an der Oberfläche. Der Intel Core i9-10980HK erreicht in unseren Tests Temperaturen von bis zu 91 °C, die NVIDIA GeForce RTX 2080 Super Max-Q bleibt mit 76 °C etwas kühler. Die Taktraten liegen dann zumindest für den Prozessor unterhalb das Basistaktes, denn bei uns lagen mindestens 2,2 GHz an. Beim 3D-Beschleuniger waren es mit 1.395 MHz jedoch deutlich mehr als mindestens von NVIDIA und ASUS versprochen wurden. 

Die hohen Temperaturen im Inneren machen sich an der Oberfläche bemerkbar. In der Spitze werden hier Werte von bis zu 56,3 °C erreicht, was bei Unachtsamkeit schon zu Verbrühungen an der Haut führen kann. Diesen Wert haben wir wie so oft an der Unterseite im zweiten Quadranten gemessen und damit genau dort, wie die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommt. 

Allgemein wird das Chassis an der Unterseite wärmer als im Bereich des Topcase. Im Schnitt sind es unter Last stolze 42,7 °C, im Bereich der Tastatur sind es immerhin noch 39,4 °C. Im normalen Office-Betrieb kühlt sich das Gehäuse zwar etwas aus, wird jedoch sehr langsam wieder kühl. Die Höchstwerte fallen auf 45,6 °C zurück, die Durchschnittstemperaturen auf 39,6 und 35,0 °C.

Für ein Gaming-Notebook dieser Leistungsklasse, bleibt die Kühlung jedoch vergleichsweise laufruhig. Im Spielebetrieb haben wir nur knapp 50,2 dB(A) gemessen. Das ist zwar nicht wirklich leise und durchaus mehr als hörbar, verglichen mit vielen anderen Gaming-Notebooks jedoch minimal weniger. Im Worstcase, den wir gewohnt mittels Prime95 und Furmark simulieren, steigt die Geräuschkulisse nur unwesentlich weiter an. Dann sind es in der Spitze bis zu 50,4 dB(A). Im normalen Office-Betrieb arbeitet das System mit 35,1 dB(A) sehr leise, die Lüftersteuerung ist jedoch etwas unruhig und dreht gerne für einen kurzen Moment auf etwa 40,6 dB(A) an. Hier sollte ASUS ebenfalls nachbessern.

Akku

Für unterwegs hat ASUS seinem ROG Zephyrus Duo 15 einen 90 Wh starken Akku spendiert. Die durchaus hitzige und stromhungrige Hardware in Form des Intel Core i9-10980HK und der NVIDIA GeForce RTX 2080 Super Max-Q zollen hierbei jedoch ihren Tribut. Im normalen Office-Betrieb wird der Bildschirm schon nach 211 Minuten und damit nach etwas mehr als 3,5 Stunden schwarz. Wird die Hardware belastet, passiert das schon nach 91 Minuten und damit nach anderthalb Stunden. Etwas mehr Laufzeit lässt sich herausholen, wenn man das Zweit-Display aktiviert, was aber einer der Hauptaugenmerkmale des 15-Zöllers ist. 

Wieder voll einsatzbereit ist der mobile Stromspeicher nach etwas mehr als zwei Stunden. ASUS liefert im Übrigen zwei Netzteile mit: Ein 240-W-Gerät und ein kompakteres 65-W-Modell, welches für unterwegs gedacht ist und die Typ-C-Schnittstelle über Power-Delivery nutzt. Das sollte reichen, um unterwegs zumindest die Office-Arbeiten verlängern zu können. 

Dann genehmigt sich der High-End-Bolide bis zu 201,6 W, was für ein Gerät dieser Leistungsklasse durchaus nicht schlecht ist. Im Leerlauf sind es jedoch stolze 47,7 W, was überwiegend den beiden Displays zuzuschreiben ist. Das Netzteil sollte also immer mit in der Tasche stecken.