TEST

Gigabyte AORUS 17G XB im Test

Hervorragendes Gehäuse mit mechanischer Tastatur - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

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Mit Blick auf die Hardware und die Display-Größe erweist sich das Gigabyte AORUS 17G XB als vergleichsweise kompakt, denn mit Abmessungen von 405 x 276 x 26 mm und einem Gesamtgewicht von knapp 2,7 kg siedelt es sich exakt zwischen den trendigen Thin-&-Light-Geräten sowie die klobigen Desktop-Replacement-Systemen an. Optisch hat es sich jedoch dem hauseigenen Aero 15 und Aero 17 angenähert, schließlich zeigt sich das AORUS 17G deutlich schlichter und edler als so manch anderer Gaming-Bolide dieser Leistungsklasse. 

Seine Gaming-Ambitionen kann der 17-Zöller jedoch nicht gänzlich verbergen: Das Design ist sehr kantig und sportlich gehalten, zudem sind einige dicke Luftein- und -Auslässe für die Kühlung der Hardware vorhanden. Insgesamt setzen die Taiwaner auf eine schwarz-silberne Farbgebung, die je nach Blickwinkel leicht ins kupfer-bräunliche übergeht. Auf dem Bildschirm ziert der AORUS-Drache, welcher im Betrieb zwar nicht beleuchtet wird, aufgrund seiner silber-schillernden Oberfläche jedoch trotzdem leicht im Licht schimmert. 

Eine Wartungsklappe an der Unterseite, über die man einfachen und schnellen Zugriff auf den Speicher hätte haben können, gibt es auch beim großen Bruder des AORUS 15G nicht. Für ein späteres Hardware-Upgrade muss die gesamte Unterseite abgenommen werden, was in der Praxis jedoch sehr einfach funktioniert. Im Inneren werkelt die WindForce-Infinity-Kühlung mit extra großen Lüftern und zahlreichen dicken Kupfer-Heatpipes, wobei es jeweils separate Kühlkammern für Prozessor und Grafikkarte gibt.

Was die Stabilität und Verarbeitungsqualität anbelangt, so spielt das Gigabyte AORUS 17G XB ganz oben in der Liga der besten Geräte mit. Die hochwertige Materialwahl aus CNC-gefrästem Aluminium sorgt für eine hohe Stabilität, denn selbst auf stärkeren Druck hin gibt das Gehäuse an keiner Stelle nach. Selbst die sonst sehr einfach zu verbiegenden Displayränder oder die zahlreichen Lüftungsstreben an der Rückseite sowie die Wabenstruktur zwischen Tastatur und Display sind erstaunlich stabil. Trotzdem gibt es keine scharfe Kanten und Ecken oder unsauber herausgearbeitete Spaltmaße. Die beiden Display-Scharniere zeigen sich ebenfalls sehr verwindungssteif. Hier macht das AORUS 17G der beliebten Aero-Familie also ebenfalls einiges nach – im positiven Sinne natürlich.

Für farbliche Abwechslung sorgt die RGB-Hintergrundbeleuchtung der Tastatur. Sie lässt sich für jede Taste einzeln bestimmen, womit besonders wichtige und häufig genutzte Tasten gesondert hervorgehoben werden können. Auffällig sind das deutlich dunklere Touchpad sowie die sehr dünnen Bildschirmränder sowie die Webcam unterhalb des Bildschirms, die sogar zur Wahrung der Privatsphäre hinter einem Kippschalter versteckt werden kann.

Anschlüsse

Was die Anschlüsse anbelangt, so hat das Gigabyte AORUS 17G XB eigentlich alles zu bieten, was das Spielerherz begehrten könnte. Auf der linken Geräteseite warten ein HDMI-2.0- und mini-DisplayPort-Ausgang auf den Anschluss externer Displays. Daneben gibt es eine USB-Typ-A-Buchse sowie den Thunderbolt-3-Port und den Anschluss für das externe 230-W-Netzteil. Gegenüberliegend bietet der 17-Zöller eine vollwertige Ethernet-Buchse mit Killerfunktionalität sowie zwei weitere USB-Schnittstellen mit Typ-A-Ausführung. Ein Headset lässt sich über die beiden, vergoldeten 3,5-mm-Klinkenbuchsen anschließen. 

Aufgrund der notwendigen Kühlung der Hardware sind die Anschlüsse allesamt weit nach vorne gerückt, wobei besonders klobige Anschlüsse wie die Ethernet-Buchse oder der HDMI-Port im hinteren Teil davon angebracht sind, was den Kabelsalat auf dem Schreibtisch zumindest etwas vereinfacht. Drahtlos kommuniziert das AORUS 17G über WiFi 6 und Bluetooth 5.0.

Tastatur und Touchpad

Wie schon beim Gigabyte AORUS 15G ist die Tastatur auch beim größeren Serienvertreter ein echtes Highlight. Während viele Hersteller auf einfache Chiclet-Tasten setzen, greift Gigabyte auf mechanische zurück. Die B3KL-Keystrokes aus dem Hause Omron kommen zwar im schlanken Low-Profile-Format daher, können jedoch auf ganzer Linie überzeugen. Die Schalter können mit einem Hub von etwa 2,5 mm und einem sehr guten Tippgefühl mit anständigem Klick-Feedback auf sich aufmerksam machen. Obendrein sollen sie über 15 Millionen Auslösungen locker wegstecken und werden von einer vollwertigen RGB-Hintergrundbeleuchtung illuminiert, die sich sogar für jede Taste einzeln konfigurieren lässt. 

Eine vollwertige Gaming-Tastatur, die über USB angeschlossen wird, ist beim Gigabyte AORUS 17G XB also fast schon obsolet. Die Beleuchtung, aber auch die Makro-Funktionen lassen sich über das Control Center einstellen, einen separaten Nummernblock der in der Regel 15 x 15 mm großen Tastenkappen, die meist im Abstand von 3 mm angebracht sind, gibt es ebenfalls. Das Layout entspricht größtenteils dem üblichen Standard.

Für ein Gaming-Notebook überraschend gut ist das Touchpad. Dieses ist mit 106 x 70 mm nicht nur großzügig dimensioniert, sondern besitzt dank seiner gläsernen Oberfläche auch sehr gute Gleiteigenschaften. Die Eingaben bis hin zu Multitouch-Gesten werden stets schnell und präzise umgesetzt – das gilt auch für die Ecken und Ränder, wo die Zuverlässigkeit gerne mal etwas abnimmt. Obendrein ist im linken oberen Eck ein Fingerabdruck-Sensor integriert, über den sich der Gaming-Bolide einfach entsperren lässt. Dedizierte Maustasten für den linken und rechten Mausklick gibt es aufgrund der Clickpad-Ausführung nicht. Auch wenn der Mausersatz überzeugt: Ambitionierte Spieler kommen nicht um einen vollwertigen Gaming-Nager, der zusätzlich über USB angeschlossen wird, herum.