TEST

Dreht mit Tiger Lake-H richtig auf

Das Gigabyte AERO 15 OLED XD im Test - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Das Display des neuen Gigabyte AERO 15 OLED ist abermals ein echtes Highlight. Während man bei den günstigeren Modellvarianten meist auf ein herkömmliches IPS-Panel mit Full-HD-Auflösung gesetzt hatte, nutzt unser Testkandidat ein Samsung-Panel mit AMOLED-Technik. Das ermöglicht beste Kontrastwerte sowie einen sehr guten Schwarz-Wert. 

Schon dank der hohen UHD-Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten zeigt sich das Thin-Bezel-Display ausgesprochen scharf, kann aber auch mit guten Helligkeitswerten von bis zu 460 cd/m² positiv auffallen, was nicht nur einen Betrieb in sehr hellen Umgebungen problemlos möglich macht, sondern außerdem HDR-Inhalte ermöglicht, denn das Panel ist nun auch DisplayHDR 400 zertifiziert. Die Ausleuchtung ist mit einer Homogenität von fast 90 % ebenfalls sehr gut, zwischen dem dunkelsten und hellsten Quadranten liegen nur etwa 49 cd/m². 

Die Farbraumabdeckung umfasst den DCI-P3-Farbraum zu 100 %, die Farbwiedergabe ist mit durchschnittlich 6.889 K ebenfalls sehr gut und trifft fast das Optimum von 6.500 K. Damit müssen selbst Profis nicht weiter nachjustieren - das Gigabyte AERO 15 OLED XD ist hervorragend für den professionellen Grafikeinsatz gemacht. Spieler müssen jedoch auf Techniken wie G-Sync oder eine hohe Bildwiederholrate verzichten. 

Die Software-Ausstattung

Keine Neuerungen gibt es bei der Software. Auch beim Gigabyte AERO 15 OLED XD dient das Control Center als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Einstellmöglichkeiten des Notebooks. So lassen sich darüber nicht nur die Temperatur-Werte des Intel Core i7-11800H und der NVIDIA GeForce RTX 3070 Laptop auslesen, sondern auch die Speichernutzung des Arbeitsspeichers und der M.2-SSD. Die Batterieleistung lässt sich ebenso einsehen, wie die Lüftergeschwindigkeiten auslesen oder der Power-Plan anpassen. Über den Fusion-Reiter kann die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur geregelt werden.

Für die anderen Komponenten wie das WiFi 6 oder die LAN-Schnittstelle sind jeweils separate Tools installiert, genau wie für die Erstellung eines Wiederherstellungs-Mediums, wobei dieses noch immer in chinesischen Schriftzeichen dargestellt und nicht übersetzt wurde. Gigabyte setzt im Übrigen auf Windows 10 Pro, eine Demoversion von Office 365 ist ebenfalls bereits vorinstalliert, die 30 Tage im vollen Umfang getestet werden kann und danach eine gültige Lizenz erfordert.

Temperaturen

Wie schon bei der Vorgänger-Generation hat auch unser erster Tiger-Lake-Ableger mit stellenweise hohen Temperaturen zu kämpfen. Der Intel Core i7-11800H erreicht in unseren Tests bis 84 °C, die NVIDIA GeForce RTX 3070 Laptop behält mit 76 °C einen kühleren Kopf. Zu einer Leistungsabsenkung kommt es dabei jedoch nicht, im Gegenteil: Beide Komponenten erreichen mit 3,0 GHz, bzw. 1.350 MHz jeweils die Mindestvorgaben ihrer Hersteller und können diese teilweise sogar übertrumpfen. 

Die schlanken 19,9 mm in der Höhe lassen aber nicht viel Platz für die Kühlung. An der Oberfläche des Vollmetallgehäuses, welches damit schon alleine wegen seiner Materialwahl zur Kühlung beiträgt, erreicht in der Spitze bis zu 48,8 °C, was wie so häufig im zweiten Quadranten an der Unterseite liegt und damit genau dort, wo die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommt. Im Schnitt werden 33,5 und 28,9 °C erreicht, womit der 15-Zöller an der Unterseite etwas wärmer wird als im Bereich der Tastatur. Im normalen 2D-Betrieb fallen diese Werte auf 29,4 und 27,6 °C, in der Spitze sind es nur noch 33,4 °C. Das Gehäuse kühlt somit recht schnell wieder aus. 

Ein Leisetreter ist das System mit seinen beiden separaten Lüftern und Kühlkammern für CPU und GPU jedoch nicht. Zwar schalten sich die Lüfter bei geringer Last zeitweise komplett ab, womit das AERO 15 völlig lautlos gekühlt wird, jedoch drehen die Rotoren recht schnell auf etwa 37,4 dB(A) auf, was zwar nicht sonderlich laut, aber durchaus schon hörbar ist. Unter Last kann das Gerät richtig aufdrehen. In unserem Worstcase-Szenario, das wir gewohnt mittels Furmark und Prime95 simulieren und das die Kühlung an ihre Leistungsgrenze zwingt, haben wir bis zu 61,1 dB(A) gemessen, was fast einen neuen Negativ-Rekord dargestellt und unerträglich laut ist. 

Immerhin: Wird nur gespielt, bleibt die Kühlung deutlich laufruhiger, wenngleich die von uns ermittelten 55,1 dB(A) noch immer nicht wirklich leise sind, jedoch eher auf dem Niveau eines aktuellen High-End-Gaming-Boliden liegen. Hier hat das AERO 15 OLED XD im Generationsvergleich also leider ebenfalls zugelegt.

Akku

Mit einer TGP von bis zu 105 und 45 W für die NVIDIA GeForce RTX 3070 Laptop und den Intel Core i7-11800H ist die Hardware für den Akku kein Zuckerschlecken. Der 99 Wh starke Stromspeicher schafft es dennoch, das Gerät vergleichsweise lange mit Strom zu versorgen. Im normalen Office-Alltag hält das Gigabyte AERO 15 OLED XD immerhin 398 Minuten lang ohne Steckdose und damit etwas mehr als 6,5 Stunden lang durch. Wird die Hardware belastet, sinken die Laufzeiten deutlich. Dann wird der Bildschirm des 15-Zöllers schon nach 143 Minuten und damit nach etwa zwei Stunden schwarz und verlangt nach dem Netzteil. Damit sind die Laufzeiten trotz der weiter gesteigerten Rechenleistung nur geringfügig gesunken - den zahlreichen und ausgeklügelten Stromspartechniken sei Dank. Dazu bei trägt außerdem die vergleichsweise stromsparende OLED-Technik beim Display bei, welches ebenfalls als großer Verbraucher im Notebook gilt. 

Wieder voll einsatzbereit ist der 15-Zöller nach etwa zwei Stunden und wird über ein externes Netzteil mit einer Ausgangsleistung von 230 W versorgt. Dann genehmigt sich das System in der Regel mit 27,5 bis 184,6 W, wobei in der Spitze sogar bis zu 231,6 W erreicht werden können. Die Leistungsaufnahme ist damit minimal im Generationsvergleich angestiegen. Das Netzteil verfügt über ausreichende Reserven.