TEST

Dell Inspiron 16 Plus im Test

Ein Hybrid-Gerät mit RTX 3050 auf ganzer Linie - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Das Display ist gegenüber dem 15-Zoll-Modell auf 16 Zoll angewachsen und setzt nun auf einen 16:10-Format, wie dies auch Apple bei seinen MacBooks tut oder Dell höchstpersönlich bei seiner XPS-Familie. Die Auflösung kommt nun auf 3.072 x 1.920 Bildpunkte und bietet somit natives 3K. Die Bildschirmränder fallen extrem flach aus, im oberen Displayrand ist eine 720p-Webcam integriert, die sich sogar hinter einem mechanischen Kippschalter verstecken lässt, was die Privatsphäre erhöht. 

Das IPS-Panel von BOE erreicht ausgesprochen gute Kontrastwerte von 1.531:1, könnte vor allem für einen Außeneinsatz oder sehr helle Umgebungen jedoch leuchtstärker sein. Im Test haben wir gerade einmal 288 cd/m² in der Spitze gemessen. Mindestens 300 cd/m² hätten es schon sein müssen. Die Ausleuchtung könnte mit einer Homogenität von nur knapp unter 82 % ebenfalls besser sein, zwischen dem hellsten und dunkelsten Quadranten liegen etwa 52 cd/m². 

Die Farbwiedergabe ist wie so oft zu kühl abgestimmt. Im Schnitt liegt diese bei 6.910 K, in der Spitze bei deutlich über 7.000 K. Den typischen Blaustich eines Gaming-Boliden besitzt somit auch das Dell Inspiron 16 Plus. Ansonsten werden 60 Hz geboten und auf G-Sync verzichtet. Es ist ein durchschnittlicher Bildschirm.

Die Software-Ausstattung

Das Dell Inspiron 16 Plus 7610 setzt auf Windows 11, hat jedoch so einige Tools mit auf den Weg bekommen. Zum einen wäre da eine 30-Tages-Testversion von Microsoft Office 365, zum anderen aber auch eine Reihe von Dell-eigenen Programmen, denn der Hersteller gibt dem Gerät für nahezu jedes Aufgabenfeld ein eigenes Stück Software mit auf den Weg. 

Da wäre zum Beispiel "Dell Update", worüber sich die Software und vor allem die Treiber mit nur wenigen Klicks vollautomatisch auf den neusten Stand bringen lassen, oder "Dell SupportAssist", das unter anderem ein Recovery-Medium anfertigen kann. 

Viel umfangreicher zeigt sich "My Dell". Hier können einige Einstellungen zum Display oder gar zur Leistung gemacht werden. Hinter dem Reiter "Thermisch" versteckt sich im Leistungs-Bereich die Option, Einfluss auf die TGP der Grafikkarte zu nehmen. Erst der Modus "Optimiert" schaltet den Precision Boost für die GeForce RTX 3050 Laptop frei, was der Nutzer aber nirgendwo erfährt, denn die Software weist darauf nicht hin. Die Einsortierung dieser Einstellung in den "Thermischen Modus" macht die Sache nicht gerade durchsichtiger. Das können andere Hersteller wie ASUS, MSI oder Gigabyte bei ihren Tools deutlich besser. 

Temperaturen

Bei den Temperaturen hat das Dell Inspiron 16 Plus leider so seine Probleme. So wird der Intel Core i7-11800H bei voller Auslastung in Verbindung mit der NVIDIA GeForce RTX 3050 Laptop bis zu 93 °C warm und beginnt bereits mit der thermisch bedingten Taktabsenkung auf unter 800 MHz, um sich vor Überhitzung zu schützen. Die dedizierte Grafiklösung behält da mit Temperaturen von 78 °C den kühleren Kopf und kann ihre Leistung mit 1.710 MHz unter Volllast durchgehend abrufen. Immerhin: Zur Leistungsabsenkung der CPU kommt es nur im absoluten Worstcase, wenn CPU und GPU gleichzeitig voll ausgelastet werden. Bei Rendering-Aufgaben oder beim Spielen schnappt sich die Tiger-Lake-CPU selbst nach längeren Lastphasen die gewollten 45 W. 

Die hohen Temperaturen im Inneren machen sich an der Oberfläche bemerkbar. Hier erreicht der 16-Zöller in der Spitze bis zu 48,9 °C, was wie so oft im zweiten Quadranten an der Unterseite liegt und damit genau dort, wo die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommt. Allgemein wird das Dell-Notebook an der Unterseite recht warm, im Bereich der Tastatur und des Touchpads können es aber ebenfalls bis zu 44 °C werden, womit die Hände unnötig aufgewärmt werden. Im normalen Office-Betrieb, wenn Hardware und Kühlung weniger gefordert sind, fallen die Höchstwerte auf 39 °C zurück, im Durchschnitt werden an Ober- und Unterseite 30,7 und 32,1 °C erzielt. 

Theoretisch hätte die Kühlung durchaus noch Luft, bleibt sie gerade für ein Gaming-Notebook dieser Größenklasse doch vergleichsweise laufruhig. Zwar haben wir in der Spitze über 50 dB(A) gemessen, im Spielebetrieb ist die Geräuschkulisse mit knapp unter 45 dB(A) jedoch recht angenehm, wenn auch durchaus hörbar. Im 2D-Betrieb schalten sich die Lüfter im Inneren komplett ab, womit das Dell Inspiron 16 Plus 7610 passiv und damit völlig lautlos auf Temperatur gehalten wird. 

Akku

Dank intelligenter Stromspartechniken kann das Dell Inspiron 16 Plus ein echter Dauerläufer sein. Ohne aktive GeForce-Grafik im 2D-Betrieb hält der Akku immerhin bis zu 673 Minuten und damit deutlich über elf Stunden lang durch. Selbst mit regelmäßigem Wechsel zwischen Idle und Last sind es noch immer fast 600 Minuten und damit knapp zehn Stunden. Werden der Intel Core i7-11800H und die NVIDIA GeForce RTX 3050 Laptop jedoch voll ausgelastet, sinken die Laufzeiten deutlich. Dann sind nur 276 Minuten und damit nicht ganz fünf Stunden drin. Für ein Gerät der 16-Zoll-Klasse sind das durchaus respektable Werte. 

Wieder voll einsatzbereit ist der integrierte 84-Wh-Akku nach über 2,5 Stunden, was doch recht lange ist. Aufgeladen wird der Stromspeicher über ein externes Netzteil mit einer Ausgangsleistung von 130 W. Dann genehmigt sich das Dell Inspiron 16 Plus 7610 je nach Leistungsumfeld zwischen 19,5 und 106 W. In der Spitze können es knapp unter 130 W werden. Das Netzteil ist ausreichend dimensioniert.