TEST

MSI Vector GP76 12UGS im Test

Auch unter neuem Namen gut - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

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Trotz der Namensänderung von Leopard auf Vector und dem Wechsel auf die neueste Hardware-Generation hat sich beim Gehäuse des MSI GP76 recht wenig getan. Es bleibt bei einem schlichten Mix aus Aluminium und Kunststoff, der vollständig von dunklen Farbtönen überzogen ist. Während der Displaydeckel aus Metall in einem helleren Anthrazit-Ton gehalten ist, kommt die Baseunit in mattem Schwarz daher. An den Seiten und der Unterseite, vor allem jedoch an der Rückseite gibt es einige dicke Lüftungsschlitze für die Kühlung. MSI setzt auf ein kurzes Hinge-Forward-Design mit zwei Display-Scharnieren. Das verleiht dem Gerät ein äußerst sportliches Auftreten. 

Für farbliche Akzente sorgt im Betrieb natürlich die RGB-Hintergrundbeleuchtung der SteelSeries-Tastatur, die ab Werk mit einem sich stetig wechselnden Regenbogen-Effekt aufwartet. Aber auch das typische Drachenemblem auf dem Bildschirmdeckel, welches jedoch recht dezent gehalten ist. Insgesamt ist das Design des MSI Vector GP76 recht schlicht und zurückhaltend. Es ist ein Understatement-Look. 

Die Verarbeitung und Stabilität des 397 x 284 x 25,9 mm großen Gehäuses lässt überhaupt keinen Anlass zur Kritik. Scharfe Ecken oder Kanten gibt es nicht, alle Spaltmaße sind hervorragend herausgearbeitet. Die beiden Displayscharniere sind recht verwindungssteif und verhindern ein störendes Nachwackeln bei Erschütterungen zuverlässig. Trotzdem ist eine Einhand-Bedienung problemlos machbar. 

Die zahlreichen Lüftungsschlitze an der Unterseite geben zwar etwas nach, lassen sich jedoch selbst auf stärkeren Druck hin nicht durchbrechen. Eine Wartungsklappe an der Unterseite, um schnellen Zugriff auf den Speicher haben zu können, gibt es leider nicht. Es ist allerdings noch ein M.2-Steckplatz frei, womit der 17-Zöller im Nachgang problemlos aufgerüstet werden kann, sofern der Speicherplatz später zur Neige gehen sollte. 

Um die bis zu 195 W der Hardware abführen zu können, gibt es im Inneren Cooler-Boost-5-Technik und damit zwei separate Kühlkammern für Prozessor und Grafikkarte mit jeweils eigenen Lüftern. Insgesamt sorgen sich sechs dicke Kupfer-Heatpipes um den Abtransport der Abwärme. Sie nehmen recht viel Platz ein und sind letztendlich mit verantwortlich für das recht hohe Gewicht von etwa 2,9 kg. Dafür arbeitet das System bei geringer Last passiv und damit völlig lautlos. 

Anschlüsse

Auf Seiten der Anschlüsse hat das MSI Vector GP76 12UGS alles zu bieten, was ein modernes Gaming-Notebook heute mindestens haben muss. Die Platzierung der Schnittstellen ist sehr durchdacht, denn besonders klobige und eher selten genutzte Schnittstellen sind an der Rückseite direkt hinter dem Bildschirm angebracht. Hier warten mit HDMI und miniDisplayPort zwei Videoausgänge und die 2,5-Gbit/s-Ethernet-Schnittstelle mit Killer-Funktionalität. Auch das externe 280-W-Netzteil wird hier über einen proprietären Anschluss verbunden. 

Über die linke Geräteseite werden zwei USB-Schnittstellen zur Verfügung gestellt. Einmal ganz klassisch als Typ-A und einmal als Typ-C. Letztere arbeitet allerdings nur nach USB 3.2 Gen2 und bietet somit keine Thunderbolt-4-Kompatibilität, was mit Blick auf die Alder-Lake-Plattform eigentlich zu realisieren gewesen wäre. Dieses Feature überlässt MSI den teureren Geräteklassen. Daneben gibt es nur noch eine vergoldete 3,5-mm-Klinkenbuchse für den Anschluss von Kopfhörern. Hier wären zwei separate Anschlüsse für den Ein- und Ausgang sicherlich die komfortablere Variante gewesen. Alle drei Schnittstellen sind mittig angebracht und folgen direkt nach den Lüftungsschlitzen. 

Gleiches gilt für die gegenüberliegenden Ports. Hier stehen allerdings lediglich noch zwei Typ-A-Ports bereit. Drahtlos wird per WiFi 6E mit Killer-Funktionalität und per Bluetooth 5.2 kommuniziert. Einen Kartenleser hat MSI leider komplett ausgespart. Die rechten USB-Ports arbeiten nach dem USB-3.2-Gen1-Standard. 

Tastatur und Touchpad

Ebenfalls alles beim Alten, bzw. auf dem Stand des Leopard-Vorgängers bleibt es bei der Tastatur. Hier hat sich MSI abermals die Expertise von SteelSeries ins Haus geholt und eine Chiclet-Tastatur mit deren Zusammenarbeit verbaut. Dank der großen 17-Zoll-Ausrichtung gibt es auch einen dedizierten Nummernblock, wenngleich die Tastenkappen hier etwas kleiner ausfallen als im restlichen Bereich der Tastatur, wo sie sich meist auf 16 x 16 mm belaufen und im Abstand von 2 mm angebracht sind. Das ermöglicht ein schnelles und vor allem treffsicheres Tippen. Ihr Druckpunkt ist bei mittlerem Hub sehr gut. Für eine gute Ablesbarkeit auch in dunklen Umgebungen sorgt die integrierte RGB-Hintergrundbeleuchtung, welche sich komfortabel über das MSI Center konfigurieren und sogar für jede Taste einzeln einstellen lässt. Sie ist äußerst leuchtstark und gleichmäßig. Ab Werk wechselt sie regenbogenartig ihre Farbe. 

Die Beschriftung wirkt vor allem bei den Funktionstasten recht überladen, die Schriftart ist teilweise schlecht lesbar. Schade, dass MSI wieder einmal mehr nicht auf ein Standard-Layout setzt. So gibt es links keine FN-Taste und auch die Return-Taste fällt deutlich flacher aus. Die Pfeiltasten sind direkt im Layout integriert. 

Das Touchpad direkt unterhalb der Tastatur ist leicht nach links gerückt und mit Abmessungen von 105 x 65 mm vor allem für ein Gerät der 17-Zoll-Klasse reicht klein. MSI setzt auf ein Clickpad ohne dedizierte Maustasten für den linken und rechten Mausklick. Sie werden direkt im Touchpad ausgeführt, was leicht angeraut ist und eine recht schnelle und präzise Umsetzung von Multitouchgesten ermöglicht. Zu den Ecken und Rändern hin verliert es jedoch etwas an Präzision, für die Umsetzung eines Mausklicks muss vor allem im oberen Bereich recht viel Platz aufgewendet werden. Dafür wird man mit einem lauten Klick belohnt.