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Das MSI Titan GT77 12UHS stemmt rund 3,3 kg auf die Waage und bringt es auf Abmessungen von 397 x 330 x 23 mm. Damit ist es zwar ein waschechtes Desktop-Replacement-System, jedoch deutlich kompakter als es in dieser Geräteklasse noch vor wenigen Jahren der Standard war. Mit einer Bauhöhe von 23 mm fällt es deutlich dünner aus, die Tiefe ist mit 330 mm und Blick auf das Hinge-Forward-Design jedoch etwas größer als bei den meisten anderen Geräten dieser Klasse. Natürlich setzt MSI auf ein Vollmetall-Chassis, das mit einer hohen Stabilität punkten kann.
Die beiden Display-Scharniere des 17,3 Zoll großen Bildschirms sind zwar recht verwindungssteif und verhindern somit ein störendes Nachwackeln bei Erschütterungen, eine Einhand-Öffnung ist jedoch trotzdem kein Problem. Selbst auf stärkeren Druck hin, gibt das Gehäuse an keiner Stelle nach, alle Spaltmaße sind sauber herausgearbeitet, scharfe Ecken oder Kanten gibt es nicht.
Optisch setzt man auf ein mattschwarzes Design, das vor allem hinter dem Bildschirm mit seinen zahlreichen Lufteinlässen und den zahlreichen Ecken und Kanten für ein sportliches Auftreten sorgt. Der Bereich hinter dem Display ist in einem etwas graueren Farbton gehalten und setzt sich somit auch optisch von der restlichen, eher schlicht gehaltenen Optik ab. Selbst das sonst typisch rot eingefärbte Drachenemblem auf dem Bildschirmdeckel schimmert in einem silber-grauen Farbton deutlich dezenter als sonst.
Für farbliche Abwechslung im Betrieb sorgt die RGB-Beleuchtung. Die hat MSI im Vergleich zum Vorgänger ebenfalls aufgemöbelt. So sorgen zahlreiche LEDs an der Rückseite für bunte Farbeffekte, die sogar aus dem Gehäuse heraus strahlen, um so noch besser zur Geltung zu kommen. Natürlich kann auch die Tastatur entsprechend beleuchtet werden.
Die Aufkleber direkt unterhalb der Tastatur offenbaren die Highlights des MSI Titan GT77 12UHS. So wird auf den HX-Prozessor, die NVIDIA-GeForce-RTX-30-Grafik sowie auf WiFi 6E, die Cooler-Boost-Titan-Kühlung und Thunderbolt 4 hingewiesen. Prominent zeigt sich außerdem der Cherry-MX-Schriftzug direkt unter der Tastatur, welcher im Betrieb sogar beleuchtet wird. Deutlich kompakter fällt außerdem die Stromversorgung aus. Mussten bei älteren Serienvertretern in der Vergangenheit noch zwei Notebook-Netzteile zusammengeschaltet und angesteckt werden, reicht dem Titan GT77 jetzt nur noch ein einziges mit einer Ausgangsleistung von 330 W.
Anschlüsse
Alle Anschlüsse des MSI Titan GT77 12UHS werden über die Seiten realisiert. Über die Rückseite und den Hinge-Forward-Aufbau ziehen sich lediglich dicke Lüftungsschlitze durch – der Bereich wird komplett für die Kühlung der Hardware verwendet.
Auf der linken Seite werden zwei klassische Typ-A-Schnittstellen nach USB 3.2 Gen2 realisiert, dazu kommen der Anschluss für das externe Netzteil sowie ein integrierter SD-Kartenleser und eine 3,5-mm-Klinkenbuchse für den Anschluss von Kopfhörern. Gegenüberliegend gibt es eine dritte USB-A-Buchse sowie zwei moderne USB-C-Schnittstellen, welche sogar Thunderbolt-4-Support bieten und sich damit besonders flexibel in ihrer Nutzung zeigen.
Externe Displays lassen sich per miniDisplayPort und HDMI anschließen. Kabelgebunden ins Netzwerk integrieren lässt sich der 17-Zöller über einen RJ45-Port, welcher sogar Datenübertragungsraten von bis zu 2,5 GBit/s ermöglicht. Drahtlos wird hingegen per WiFi 6E und Bluetooth 5.2 kommuniziert. Die beiden Netzwerk-Schnittstellen bieten sogar Killer-Unterstützung und priorisieren somit den Spiele-Traffic im Netzwerk.
Alle Anschlüsse und Schnittstellen sind jeweils mittig angebracht, wohingegen der hintere Bereich abermals für die Belüftung der Kühlung genutzt wird.
Tastatur und Touchpad
Neben der dicken Hardware-Ausstattung ist vor allem die Tastatur des MSI Titan GT77 12UHS ein echtes Highlight, denn hier setzt man auf mechanische Tasten von Cherry MX, welche bislang ausschließlich in Alienware-Geräten erhältlich waren, nun aber in immer mehr Notebooks zum Einsatz kommen. Konkret sind es die Ultra-Low-Profile-Switches, welche fast sechsmal so dünn wie die klassischen MX-Switches sind.
Die Schalter bringen es auf eine Bauhöhe von nur 3,5 mm und bieten die Cherry-typische Schaltercharakteristik. Sie lösen bereits nach einer Wegstrecke von nur 0,8 mm aus, wobei sich der Gesamtweg des Stößels auf 1,8 mm beläuft. Die Betätigung ist am taktilen Punkt spür- und hörbar, das Tastenfeedback klar definiert und präzise, was vor allem beim Verfassen längerer Texte für ein knackiges Tippgefühl sorgt.
Dank der 15 x 15 mm großen Tastenkappen, die im Abstand von etwa 3 mm angebracht sind, wird so ein schnelles und treffsicheres Tippen ermöglicht. Zwar ist das Klickgeräusch deutlich wahrnehmbar, wirklich negativ fällt die Lautstärke jedoch nicht auf. Es ist eine der besten Gaming-Tastaturen, welche wir bislang in einem Notebook testen durften.
Die integrierte Hintergrundbeleuchtung ist sehr leuchtstark und lässt sich für jede Taste einzeln konfigurieren. Lobenswert ist außerdem, dass MSI dem Standard-Layout wieder ein stückweit entgegengekommen ist. Zwar fällt die Enter-Taste weiterhin kompakter aus und die Pfeiltasten wurden direkt im Layout integriert, dafür gibt es links nun wieder eine Windows-Taste, die linke Funktionstaste fehlt jedoch. Aufgrund der großen 17-Zoll-Ausrichtung ist sogar ein dedizierter Nummernblock vorhanden, wenngleich die einzelnen Tastenkappen hier deutlich kleiner ausfallen.
Besonders praktisch: Wird die FN-Taste betätigt, leuchten nur die Tasten auf, welche über eine Zusatzfunktion verfügen, um beispielsweise die Lautstärke der integrierten Lautsprecher zu regulieren oder die Helligkeit des Displays einzustellen.
Das Toupad ist gläsern und nur leicht angeraut, was für sehr gute Gleiteigenschaften sorgt. Präzision und Geschwindigkeit sind hervorragend, selbst aufwendige Multitouchgesten werden schnell und korrekt auf dem Desktop umgesetzt. Obendrein ist der Mausersatz mit 130 x 83 mm recht großzügig dimensioniert. Es ist ein Clickpad, bei dem es keine dedizierten Tasten für den linken und rechten Mausklick gibt. Sie müssen direkt im Touchpad ausgeführt werden, was zwar ebenfalls mit einem lauten Klick attestiert wird, jedoch gerade am linken Bereich sehr leichtgängig passiert.
Als hartgesottener Spieler kommt man aber ohnehin nicht um einen Gaming-Nager herum.