TEST

MSI Titan GT77 12UHS

Das erstaunlich schlanke Gaming-Flaggschiff im Test - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Das Display des MSI Titan GT77 12UHS bringt es auf eine Diagonale von 17,3 Zoll und arbeitet nativ mit 3.840 x 2.160 Bildpunkten und bietet somit die hochauflösende 4K-, bzw. UHD-Auflösung an. Es ist ein 120 Hz schnelles IPS-Panel mit einer hohen Farbraumabdeckung. So soll das Panel DCI-P3 zu 100 % abdecken. 

Im Test macht der Bildschirm eine gute Figur, könnte vor allem mit Blick auf die Kontrastwerte jedoch besser abschneiden, denn ein Kontrastverhältnis von 982:1 erreicht das AUO-Panel nur Durchschnitt. Dafür ist es mit einer Peak-Helligkeit von 436 cd/m² ausgesprochen leuchtstark und somit selbst für sehr helle Umgebungen und den Außeneinsatz geeignet. Die Homogenität der Ausleuchtung erreicht fast 91 % und ist damit als sehr gut zu bezeichnen. Zwischen dem hellsten und dunkelsten Quadranten liegen etwa 40 cd/m². 

Die Farbwiedergabe ist mit 7.145 K etwas zu kühl eingestellt, was jedoch typisch für einen Gaming-Boliden dieser Art ist und nicht ganz so extrem auffällt wie bei vielen anderen Geräten.

Die Software-Ausstattung

Wie man es von MSI gewohnt ist, hat man sich wieder einmal mehr für eine recht saubere Installation von Windows 11 entschieden und dabei sogar für die Pro-Version. Wichtigstes Software-Tool ist das MSI Center. 

Darin fasst man alle wichtigen Einstellungen in einem einzigen Software-Tool zusammen. So lassen sich nicht nur die wichtigsten Systemparameter wie beispielsweise Temperatur und Auslastung von Prozessor und Grafikkarte auslesen, sondern auch die Geschwindigkeiten der einzelnen Lüfter und die Datenübertragungsraten im Netzwerk. Aber auch die verschiedenen Leistungsmodi können ausgewählt und angepasst werden.

Ansonsten kann über das MSI Center ein Gaming-Modus aktiviert werden, bei dem automatisch auf den Höchstleistungsmodus gewechselt, das Touchpad deaktiviert und die Mystic-Light-Beleuchtung aktiviert werden. Weiterhin lassen sich ein Wiederherstellungs-Medium erstellen und wichtige Updates für die Treiber und Firmware mit nur wenigen Klicks installierten. Das MSI Center zeigt sich äußerst modular, denn einzelne Zusatzinhalte können bei Bedarf einfach nachinstalliert werden. Schade, dass sich die RGB-Hintergrundbeleuchtung der Cherry-Tastatur nicht direkt über das MSI Center konfigurieren lässt. Hierfür muss man weiterhin die SteelSeries Engine verwenden. 

Ansonsten gibt das Tool einige Hilfestellungen bei Problemen und einige Einstellmöglichkeiten für die Lautsprecher sowie Mikrofone – beispielsweise eine Unterdrückung von Nebengeräuschen. 

Temperaturen

Probleme bei den Temperaturen konnten wir beim MSI Titan GT 77 12UHS in unseren Tests keine feststellen. Zwar erreicht der Intel Core i9-12900HX unter Volllast Werte von bis zu 94 °C, kann dabei jedoch stets seine maximale Performance abrufen, denn gedrosselt wird zu keiner Zeit. Im Worstcase ging es auf 2,9 GHz zurück, was noch innerhalb der Spezifikationen von Intel liegt. Die NVIDIA GeForce RTX 3080 Ti Laptop behält mit 77 °C den deutlich kühleren Kopf und agiert ebenfalls sehr schnell. Selbst unter absoluter Volllast, die wir gewohnt mittels Prime95 und Furmark simuliert haben, werden 1.680 MHz erreicht, was ebenfalls über den Vorgaben der kalifornischen Grafikschmiede liegt. 

An der Oberfläche machen sich die teils hohen Temperaturen im Inneren jedoch kaum bemerkbar. In der Spitze konnten wir 43,2 °C ermitteln, was im fünften Quadranten an der Unterseite und damit genau in der Mitte liegt. Im Schnitt wird der 17-Zöller an der Oberseite des Topcases und damit im Bereich von Tastatur und Touchpad etwas wärmer als an der Unterseite. Die Unterschiede sind mit 33,6 zu 32,9 °C jedoch marginal. Die Höchstwerte fallen dafür mit 38,2 °C an der Oberseite niedriger aus. Im normalen Office-Betrieb, wenn Prozessor und Grafikkarte weniger stark belastet werden, sinken die Spitzenwerte auf 38,2 °C an der Unterseite und auf 34,6 °C an der Oberseite. Im Schnitt wird der Titan in dieser Disziplin wiederum an der Unterseite etwas wärmer. Durchschnittlich haben wir 29,4 und 29,3 °C gemessen.

Während die Vorgänger-Generationen mitunter zu den lautesten Geräten gehörten, gilt das für die neue GT77-Generation nicht, wenngleich das Gaming-Flaggschiff natürlich trotzdem noch alles andere als ein Leisetreter ist. Unter absoluter Volllast erreicht das System einen Schallpegel von stolzen 57,6 dB(A). Wird nur gespielt und damit die Kernkomponenten weniger stark unter Last gesetzt, sind es nur 52,7 dB(A), was ein typischer Wert für ein Gaming-System ist. Im normalen 2D-Betrieb mit aktivierter iGPU arbeitet der 17-Zöller mit 34,7 dB(A) ein gutes Stück laufruhiger.

Akku

Für unterwegs steckt im MSI Titan GT77 12UHS ein 99,9 Wh starker Akku unter der Haube. Der schafft es immerhin, das System je nach Lastzustand zwischen 143 bis 344 Minuten lang mit Strom zu versorgen. Das entspricht nicht ganz 2,5 bis 5,7 Stunden. Mit Blick auf die Hardware, die in der Spitze für TDPs von bis zu 250 W ausgelegt ist, sind das durchaus beachtliche Werte. Stationär wird das Gerät über ein externes 330-W-Netzteil und eine dedizierte Buchse versorgt. Früher mussten gleich zwei Notebook-Netzteile miteinander verbunden werden. 

Wieder voll einsatzbereit ist das Gaming-Schlachtschiff nach etwas mehr als zwei Stunden. Dann zieht das System zwischen 32,7 und 311,1 W aus der Steckdose, bzw. 287,8 W im Spielebetrieb. Das ist für ein Notebook einer der höchsten Werte überhaupt, jedoch mit Blick auf den Intel Core i9-12900HX und die NVIDIA GeForce RTX 3080 Ti Laptop nicht wirklich überraschend. Eine normale H-CPU kratzt mit RTX ebenfalls schon an der 300-W-Marke.