TEST

Medion Erazer Major X10

Das erste Gaming-Notebook mit Alchemist-Grafikkarte im Test - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Das Medion Erazer Major X10 verfügt über ein 16 Zoll großes IPS-Panel mit einer nativen Auflösung von 2.560 x 1.600 Bildpunkten und somit einem übersichtlichen 16:10-Format. Das Panel mit der genauen Bezeichnung "B160QAN03.H" kommt von AU Optronics und erweist sich in unserem Test als äußerst leuchtstark und sehr kontrastreich. 

Unsere Messgeräte bescheinigen dem Display eine Spitzenhelligkeit von stolzen 503 cd/m², was für sehr helle Umgebungen und den Außeneinsatz mehr als ausreichend ist. Die Beleuchtung ist recht gleichmäßig, denn zwischen dem hellsten und dunkelsten Quadranten liegen etwa 56 cd/m², womit eine Homogenität von knapp unter 89 % erreicht wird. Das Kontrastverhältnis liegt bei guten 1.132:1.

Ebenfalls gefallen kann die Farbwiedergabe, denn während der Optimalwert 6.500 K beträgt, liegt das Display mit durchschnittlichen 6.569 K nur leicht darüber. Andere Gaming-Notebooks dieser Preis- und Leistungsklasse fallen hier immer wieder mit einem starken Blaustich aus. Spieler freuen sich außerdem über eine hohe Bildwiederholrate von 165 Hz. Es ist ein überraschend gutes Display für einen Gaming-Boliden.

Die Software-Ausstattung

Vorinstalliert auf dem Medion Erazer Major X10 ist Windows 11 Home. Neben den wichtigsten Tools für das Audio oder das WiFi sind eine Reihe von Demoversionen installiert. Hierzu zählen Microsoft Office 365, McAfee LiveSafe oder der McAfee WebAdvisor. Andere Hersteller verzichten auf solche Dreingaben und setzen auf eine saubere Installation des Betriebssystems. Ein Tool für alle wichtigen Einstellungen, wie es bei einem Gaming-Notebook inzwischen zum guten Ton gehört, bietet aber auch Medion. Das Control Center dient als zentrale Anlaufstelle für die wichtigsten Systemeinstellungen.

So lassen sich nicht nur die Temperatur- und Auslastungs-Werte für den Intel Core i7-12700H und die Intel Arc A730M auslesen, sondern teilweise obendrein für den Arbeitsspeicher und die SSD. Sogar die aktuellen Drehzahlen der beiden Lüfter lassen sich auslesen. Außerdem können ein Office-, Gaming- und ein Turbo-Modus aktiviert werden. Welche Parameter dann allerdings verändert werden, verrät die Software nicht. Tatsächlich werden die Limits für den Prozessor und die Grafikkarte verändert. Im standardmäßigen Office-Modus darf sich die CPU bis zu 75 W genehmigen, die Grafikkarte 80 W. Im Office-Modus werden die Werte auf 60 und 50 W reduziert, im Turbo-Modus hingegen auf 115 und 110 W erhöht. All unsere Benchmarks sind im Gaming-Modus entstanden, welcher ab Werk eingestellt ist. 

Natürlich lassen sich über das Control Center von Medion die 4-Zonen-Beleuchtung der Tastatur sowie die Logo-Beleuchtung und die Seitenlichter einstellen. Hier gibt es zahlreiche verschiedene Effekte und Farben, die ausgewählt werden können. Ansonsten können kleinere Details wie die Windows-Taste oder das USB-Laden konfiguriert werden. 

Temperaturen

Für die Kühlung setzt Medion auf zwei separate Kühlkammern für Prozessor und Grafikkarte, die über dicke Kupfer-Heatpipes miteinander verbunden sind. Probleme bei den Temperaturen konnten wir während unserer Tests keine feststellen. Sowohl der Intel Core i7-12700H, als auch die Intel Arc A730M behielten einen kühlen Kopf und wurden nicht wärmer als 71, bzw. 72 °C, was für ein Gaming-Notebook keine schlechten Werte sind. Ihre maximale Leistung im Gaming-Modus konnten beide Hauptkomponenten abrufen, wobei die GPU im Gaming-Modus beim Limit etwas reduziert wird und sich meist mit nur 1.700 MHz ans Werk macht. Für den Prozessor sind es 1,8 GHz und damit etwa 100 MHz über den Mindestvorgaben der Chipschmiede. 

An der Oberfläche werden in der Spitze nur bis zu 42 °C erreicht, was ebenfalls sehr gute Werte sind. Diesen Wert haben wir wie so oft an der Unterseite im zweiten Quadranten gemessen und damit genau dort, wo die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommt. Allgemein wird das Medion Erazer Major X10 an der Unterseite wärmer als im Bereich der Tastatur und des Touchpads. Hier stehen sich 30,3 und 28,2 °C gegenüber. Im normalen Office-Betrieb, wenn Hardware und Kühlung weniger gefordert sind, fallen die Spitzen-Temperaturen auf 32,5 °C, die Durchschnittswerte auf 28,2 und 27,3 °C. 

Ein Leisetreter ist das Medion Erazer Major X10 allerdings nicht. Zwar wird ein passiver Lautlos-Modus angeboten, diesen aktiviert das Gerät aber äußerst selten. Schon nach kurzer Benutzungszeit schaltet sich die Kühlung hinzu und sorgt für ein Betriebsgeräusch von etwa 35,7 dB(A), was angenehm leise ist. Im Spielebetrieb steigt die Geräuschkulisse auf 49,6 dB(A), in der Spitze können es sogar 51,3 dB(A) werden. Es sind für einen Gaming-Boliden typische und nicht überraschende Werte. 

Akku

Für unterwegs steckt im Medion Erazer Major X10 ein 80 Wh starker Akku, welcher über ein externes 300-W-Netzteil mit proprietärer Ladebuchse versorgt wird. Das reicht im Alltag immerhin für bis zu 396 Minuten und damit für durchaus beachtliche 6,6 Stunden. Unter Last, wenn die Hardware stärker gefordert wird, sinken die Laufzeiten allerdings deutlich. Dann wird der Bildschirm schon nach 64 Minuten und damit nach einer knappen Stunde schwarz. Hier zeigen sich andere Gerät langläufiger. 

Wieder voll einsatzbereit ist der Stromspeicher nach etwa anderthalb Stunden. Dann genehmigt sich der 16-Zöller je nach Leistungsanforderung etwa 14,6 bis 175,7 W im Spielebetrieb. Im absoluten Worstcase-Szenario können es in der Spitze bis zu 227,2 W werden. Das geht für ein Gerät dieser Preis- und Leistungsklasse durchaus in Ordnung, vergleichbare Geräte mit GeForce RTX 3060 arbeiten allerdings effizienter. Schade ist zudem, dass das mitgelieferte Netzteil mit 880 g recht schwer und mit Abmessungen von 200 x 90 x 20 mm auch recht klobig ist.