TEST

Tulpar T7 V20.5 im Test

Guter Gaming-Bolide der gehobenen Mittelklasse - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

Portrait des Authors


Werbung

Das Tulpar T7 V20.5 ist eines der Spitzenmodelle des Herstellers, mit Blick auf die Hardware jedoch ein Modell der gehobenen Mittelklasse. Im TongFang-Gehäuse stecken ein Intel Core i7-12700H und eine NVIDIA GeForce RTX 3060 Laptop, die sich jedoch über das Control Center des OEMs umfangreich konfigurieren und damit leistungsmäßig anpassen lassen. Im standardmäßig aktivierten, ausbalancierten Modus werden CPU und GPU mit bis zu 45 und 140 W befeuert. 

Das macht eine starke Kühlung notwendig. Das TongFang-Gehäuse bringt es auf Abmessungen von 395,7 x 263,6 x 30,05 mm und stemmt zusammen mit dem etwa 47 Wh starken Akku etwa 2,5 kg auf die Waage. Damit gehört es nicht zu den ultrakompakt-Geräten am Markt, sondern eher zu den Desktop-Replacements, was mit Blick auf den 17,3 Zoll großen Bildschirm jedoch nicht verwunderlich ist. Das XMG Core 17 von Schenker Technologies oder das Acer Predator Helios 300 gehören zu den stärksten Konkurrenten.

Optisch zeigt sich das Tulpar-Gerät wenig auffällig. So setzt der türkische Hersteller auf ein komplett mattschwarzes Gehäuse, das lediglich am Displaydeckel einen farblichen Akzent in Form eines giftgrünen Herstellerlogos erhalten hat. Hier und dort gibt es kleinere Bügelfalten für ein sportlicheres Auftreten. Ein grüner Streifen zieht sich direkt über der Tastatur durch das gesamte Topcase. Das Herstellerlogo erinnert an ein Auge. 

Das gesamte Gehäuse besteht aus Kunststoff, gibt sich in Sachen Verarbeitungsqualität und Stabilität jedoch keine Blöße, wie man es von einem TongFang-Barebone gewöhnt ist. Auf stärkeren Druck hin, gibt das Chassis an keiner Stelle übermäßig nach, selbst die Lüftungsschlitze an den Seiten oder am Boden sind äußerst stabil. Schade ist jedoch, dass es an der Unterseite keine Wartungsklappe gibt, über die man selbst ganz einfach einzelne Komponenten hätte tauschen können. Hierfür gibt es allerdings ohnehin das Service-Versprechen des Herstellers.

Einzig der Bildschirmdeckel lässt sich recht leicht verwinden, die Scharniere ermöglichen zwar eine Einhandöffnung, wackeln bei stärkeren Erschütterungen jedoch nach, was beim Arbeiten im Zug zeitweise störend sein kann.

Dank Softtouch-Überzug ist die Oberfläche sehr griffig, jedoch sehr anfällig für Fett- und Schmutzflecken. Für etwas farbliche Abwechslung sorgen zahlreiche Hersteller-Logos von Intel, Creative und NVIDIA, die auf die technischen Highlights des Gerätes hinweisen. Direkt über der Tastatur sind der Power-Knopf und eine separate Taste, mit der sich die Kühlung mit nur einem Druck auf ihre maximale Leistung bringen lässt, angebracht. Dann agiert der 17-Zöller mit deutlich über 60 dB(A) aber alles andere als leise. Zusätzlich informieren verschiedene LEDs über den Betriebszustand oder die Akkuladung.

Anschlüsse

Auf Seiten der Anschlüsse hat das Tulpar T7 V20.5 eigentlich alles zu bieten, was das Spielerherz begehrt und bringt diese sogar sehr durchdacht unter. An der Rückseite direkt hinter dem Bildschirm sind neben dem Netzteil-Anschluss eher klobige und im Alltag nur wenig wechselfreudige Schnittstellen untergebracht. Hierzu zählen der RJ45-Anschluss, welcher sogar Übertragungsraten von bis zu 2,5 Gbit/s ermöglicht, und der HDMI-2.1-Ausgang für externe Monitore. Aber auch eine USB-C-Schnittstelle ist dort vorhanden, wenngleich diese trotz des entsprechenden Hardware-Unterbaus keine Thunderbolt-Kompatibilität mit sich bringt. 

Auf der linken Geräteseite gibt es zwei separate 3,5-mm-Klinkenbuchsen für den Anschluss eines Headsets, welche als Ein- und Ausgang fungieren und somit maximale Flexibilität bieten. Ansonsten ist noch eine USB-3.1-Schnittstelle nach Typ-A untergebracht. Zwei weitere davon gibt es auf der gegenüberliegenden, rechten Seite, genau wie einen vollwertigen SD-Kartenleser, welcher inzwischen von immer mehr Herstellern ausgespart wird. Die seitlichen Schnittstellen sind allesamt mittig angebracht, während der hintere Teilbereich vollständig für die Belüftung der Hardware verwendet wird. Drahtlos wird per WiFi 6 und Bluetooth 5.2 kommuniziert. 

Tastatur und Touchpad

Bei der Tastatur kommen klassische Chiclet-Tasten zum Einsatz, die es in der Regel auf 15 x 15 mm bringen und im Abstand von 3 mm angebracht sind. Das macht ein schnelles und vor allem treffsicheres Tippen im Alltag möglich. Bei mittlerem Hub bieten die Tastenkappen einen klaren Druckpunkt, wenngleich das Feedback mit Blick auf den Widerstand knackiger ausfallen könnte. Insgesamt ist die Tastatur jedoch selbst für längere Schreibeinheiten mehr als brauchbar und lässt kaum Wünsche offen, zumal es aufgrund der großzügigen 17,3-Zoll-Ausrichtung einen separaten Nummernblock gibt. 

Für dunkle Umgebungen ist eine Hintergrundbeleuchtung integriert, die sich vierstufig regeln lässt und natürlich RGB-LEDs umfasst. Das bringt etwas mehr Farbvielfalt in das ansonsten sehr schlichte Design des Tulpar T7 V20.5. Zwar kann die Farbe vollständig definiert und aus etlichen Leuchteffekten ausgewählt werden, jedoch ist dies nicht für jede Taste einzeln einstellbar. Die RGB-Hintergrundbeleuchtung ist lediglich in ihrer Gesamtheit einstellbar. Hier macht sich der attraktive Preis dann doch bemerkbar.

Das Touchpad ist leicht nach links gerückt direkt unterhalb der Tastatur angebracht und bringt es auf eine Fläche von 106 x 78 mm, was gerade mit Blick auf die Ausrichtung eines Desktop-Replacements doch etwas klein erscheinen mag. Die Oberfläche ist leicht angeraut und ermöglicht gute Gleiteigenschaften. Eingaben werden recht schnell und präzise umgesetzt, was selbst für die Bereiche in den Ecken oder an den Rändern gilt. Da Tulpar auf ein Clickpad setzt, gibt es keine dedizierten Maustasten. Der linke und rechte Mausklick werden direkt über den Mausersatz durchgeführt. Das Feedback ist deutlich hörbar, jedoch minimal zu leichtgängig.