TEST

Tulpar T7 V20.5 im Test

Guter Gaming-Bolide der gehobenen Mittelklasse - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Das Tulpar T7 V20.5 wird ausschließlich mit einem 17,3-Zoll-Bildschirm ausgeliefert, der nativ mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten arbeitet und somit Full-HD-Auflösung bietet, was mit Blick auf die Hardware sicherlich sinnvoll ist. Das BOE-Panel ist ein blickwinkelstabiles IPS-Modell, hinterlässt im Test jedoch gemischte Gefühle: Zwar ist die Farbwiedergabe mit durchschnittlich 6.551 K sehr gut und damit im Gegensatz zu vielen anderen Geräten dieser Klasse nicht zu blaustichig oder zu kühl eingestellt. Im Gegenteil: Es wird fast der Optimalwert erreicht. 

Auf der anderen Seite könnte das Display gerade für sehr helle Umgebungen heller sein. Unser Testgerät erreicht in der Spitze nämlich nur 270 cd/m². Mindestens 300 cd/m² hätten es schon sein dürfen. Hinzu kommt, dass die Ausleuchtung nicht ganz optimal ist. Zwischen dem hellsten und dunkelsten Quadranten liegen 61 cd/m², womit eine Homogenität von knapp über 77 % erreicht wird. Andere Panels schneiden besser ab. 

Ansonsten freuen sich Spieler über eine recht hohe Bildwiederholrate von 144 Hz.

Die Software-Ausstattung

Die neuesten TongFang-Barebones unterstützen mitunter die umfangreichste Software, die man auf einem Gaming-Notebook finden kann: Das Control Center, welches lediglich optisch für Tulpar angepasst wurde und welches wir funktionell so schon auf dem XMG NEO 17 (M22) mit optionaler Wasserkühlung gesehen haben. Dieses dient als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Einstellmöglichkeiten des Tulpar T7. 

So fasst es nicht nur alle relevanten Informationen zum Intel Core i7-12700H oder der NVIDIA GeForce RTX 3060 Laptop zusammen, sondern kann außerdem Einfluss auf deren Power-Limits und TGP-Werte nehmen. So lassen sich das PL1 und PL2 verändern oder Offsets für die Taktraten anlegen. Hier sollte man allerdings wissen, was man tut, denn es kann zu Instabilitäten kommen, wenn man zu aggressiv an den Reglern dreht. 

Aber auch einfachere Dinge, wie beispielsweise die Windows-Taste oder der FN-Lock lassen sich abschalten, oder die Hintergrundbeleuchtung der Chiclet-Tastatur konfigurieren, wenngleich das nur sehr rudimentär passiert, da man diese nicht für jede Taste einzeln einstellen kann. Natürlich kann auch das Leistungsprofil und damit die Lüftersteuerung verändert werden. Letzteres erfolgt über eigene Lüfterkurven. Sogar die Farbwerte des IPS-Panels können angepasst werden. Das Auslesen wichtiger Temperatur- und Auslastungs-Werte versteht sich dabei fast schon von selbst.

Das Control Center ist ein äußerst mächtiges Tool und zählt mitunter zu den umfangreichsten am Markt. Ansonsten setzt Tulpar auf eine recht saubere Installation von Windows 11 und hat alle wichtigen Tools für die Hardware vorinstalliert. 

Temperaturen

Keine Probleme gibt es bei der Kühlung. Sowohl der Intel Core i7-12700H als auch die NVIDIA GeForce RTX 3060 Laptop behalten einen vergleichsweise kühlen Kopf und können ihre maximale Leistung durchgehend abrufen. Die Alder-Lake-CPU bleibt mit 72 °C etwas kühler als die Ampere-Grafik, die Spitzenwerte von bis zu 78 °C erreicht. Häufig ist das anders herum. Dabei machen sich beide Komponenten selbst im absoluten Worstcase-Szenario, das wir gewohnt mittels Prime95 und Furmark simuliert haben, mit mindestens 1.800 MHz ans Werk. Das liegt beides innerhalb der Spezifikation der Hersteller. 

An der Oberfläche geht es ebenfalls vergleichsweise kühl zu. In der Spitze werden dort Temperaturen von 46,6 °C erreicht. Dieser Höchstwert wird wie so oft im zweiten Quadranten an der Unterseite erreicht und damit genau dort, wo die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommt. Tulpar, bzw. TongFang bauen auf ein Zweikammernsystem mit eigenen Lüftern und Belüftungszonen sowie insgesamt fünf Kupfer-Heatpipes auf. 

Allgemein wird der 17-Zöller an der Unterseite wärmer als im Bereich von Tastatur und Touchpad. Durchschnittlich werden 33,2 und 27,3 °C erreicht. Im normalen Office-Betrieb, wenn Hardware und Kühlung nicht so stark belastet werden, sinken die Temperaturen deutlich. Dann werden im Schnitt nur 24,8 und 27,4 °C erreicht, die Höchstwerte liegen dann bei 33,3 °C. 

Ein Leisetreter ist das Tulpar T7 V20.5 dabei jedoch nicht. Zwar wird zeitweise ein passiver und somit völlig lautloser Betrieb ermöglicht, diesen Zustand hält das Gerät im Test jedoch nicht lange inne. Schon nach kurzer Zeit schaltet sich die Kühlung hinzu und das Testmuster erreicht eine Geräuschkulisse von knapp über 37 dB(A). Das ist jedoch nicht wirklich laut, vielmehr ein angenehmes Säuseln. Im Spielebetrieb dreht die Kühlung auf 50,8 dB(A) auf, in der Spitze können 53,4 dB(A) erreicht werden. Das sind für einen Gaming-Boliden typische Werte. 

Akku

Für unterwegs steckt im Tulpar T7 V20.5 ein Akku mit einer Kapazität von 46,74 Wh, was verglichen mit anderen Geräten dieser Leistungsklasse doch recht wenig ist. In der letzten Zeit haben sich meist etwa 60 oder gar 90 Wh etabliert. 

Dieser schwachbrüstige Akku macht sich in der Praxis bemerkbar, denn je nach Leistungsanforderung wird der Bildschirm schon nach 122 Minuten schwarz und das Gerät muss zurück an die stationäre Stromversorgung. Das sind gerade einmal knapp über zwei Stunden. Im normalen 2D-Betrieb sind immerhin 208 Minuten und damit nicht ganz 3,5 Stunden drin. Bei ausgeglichener Leistung, was einen normalen Arbeitstag gut darstellen soll, ist nach 163 Minuten und damit nach etwa 2,5 Stunden Schluss. 

Wieder voll einsatzbereit und über das 180-W-Netzteil aufgeladen ist das System nach etwas mehr als zwei Stunden. Dann genehmigt sich der 17-Zöller etwa 22,5 bis 212,0 W, wobei in der Spitze bis zu 224,3 W drin sein können.