TEST

Gigabyte AORUS 15X ASF im Test

Ein grundsolides Gaming-Notebook - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Das Gigabyte AORUS 15X gibt es in der 2023er-Ausführung wahlweise mit einem 240 Hz oder 165 Hz schnellen Panel. In jedem Fall mit einem QHD-Panel und damit mit einer nativen Auflösung von 2.560 x 1.440 Bildpunkten. Das macht eine gestochen scharfe Darstellung möglich und fordert die schnelle Hardware durchaus an ihre Grenzen, wobei ein Spielen in dieser Auflösung selbst ohne Techniken wie DLSS oftmals möglich ist. In unserem Test erweist sich das IPS-Panel von BOE mit der genauen Bezeichnung "NE156QHM-NZ1" als recht kontrastreich und farblich gut abgestimmt, ist in Sachen Helligkeit jedoch nur Durchschnitt.

In der Spitze haben wir bei unserem Testmuster nämlich 323 cd/m² gemessen, was gerade noch so für den Außeneinsatz und sehr helle Umgebungen ausreichend ist. Andere Displays in dieser Preisklasse schaffen meist etwas mehr. Dafür stimmt die Ausleuchtung, denn die erreicht mit einer Homogenität von knapp über 91 % einen sehr guten Wert. Zwischen dem hellsten und dunkelsten Quadranten liegen nur 29 cd/m². Das Kontrastverhältnis erreicht in unseren Messungen bei 1.228:1. Die Farbtemperaturen liegen im Schnitt bei 6.271 K und sind damit marginal zu warm eingestellt und unterbieten den Optimalwert von 6.500 K nur unwesentlich. Damit müssen selbst Profis, die das Gerät auch mal für die professionelle Foto-Bearbeitung einsetzen wollen, kaum nachjustieren. Gerade für ein Gaming-Notebook ist es ein gutes Display. 

Die Software-Ausstattung

Highlight auf Seiten der Software ist das Gigabyte Control Center. Dieses hat man erneut während eines doch eher kurzen Zeitraums gehörig überarbeitet und ihm eine optische Frischzellenkur spendiert. An den grundlegenden Funktionen ändert sich zum Glück jedoch recht wenig: Über das Dashboard lassen sich wichtige Systemparameter bequem schnell einsehen. Dazu gehören die Auslastung des Intel Core i7-13700HX und der NVIDIA GeForce RTX 4070 Laptop, aber auch deren Temperatur-Werte. Die Belegung des Arbeitsspeichers kann ebenfalls eingesehen werden, genau wie die Leistungsfähigkeit des Akkus oder die Geschwindigkeit der beiden integrierten Lüfter. Auch den aktuell anliegenden Energieplan gibt das Control Center direkt über das Dashboard aus. 

Ansonsten können weitere Details zur Hard- und Software ausgelesen oder wichtige System- und Treiber- sowie Firmware-Updates mit nur wenigen Klicks eingespielt werden. Die AI-Unterstützung, welche Gigabyte schon seit einigen Generationen anbietet, ist natürlich ebenfalls mit von der Partie. Hier lernt das System über die Zeit die Nutzungsgewohnheiten seines Anwenders kennen und passt automatisch den Leistungsplan an. Die Lüftergeschwindigkeiten können ebenfalls konfiguriert werden, genau wie die RGB-Hintergrundbeleuchtung der Tastatur, was sich eigentlich fast schon von selbst erklären sollte. Allgemein ist das Control Center von Gigabyte sehr mächtig. 

Ansonsten hat man Windows 11 vorinstalliert, ohne dabei auf allzu viele Softwaredreingaben zu setzen, die die meisten ohnehin nicht nutzen würden. Dazu zählen immerhin eine zeitlich beschränkte Version von Microsoft 365 und One Note.

Temperaturen

Trotz der doch recht kompakten Bauhöhe und der durchaus leistungshungrigen und hitzigen Hardwarekomponenten gibt es beim Gigabyte AORUS 15X keinerlei Probleme bei der Kühlung. Zwar erreicht der Intel Core i7-13700HX mit 87 °C doch recht hohe Werte, zu einer Leistungsabsenkung kommt es aber selbst im absoluten Worstcase-Szenario nicht, das wir gewohnt mittels Prime95 und Furmark simuliert haben. Im Gegenteil: Die insgesamt 16 Raptor-Lake-Kerne können ihre Spezifikationen mit einem Mindesttakt von 2,1 GHz sogar etwas überbieten. Gleiches gilt für die Grafikkarte, die mit 73 °C den deutlich kühleren Kopf behält. Auch sie macht sich mit einem höheren Takt als mindestens von NVIDIA angegeben ans Werk. 2.295 MHz sind es hier. Damit können die beiden Hauptkomponenten ihre maximale Leistung durchgängig abrufen. 

Die teils hohen Temperaturen aus dem Inneren machen sich an der Oberfläche kaum bemerkbar. Unter Last werden bis zu 38,1 °C erreicht, was wie so oft im zweiten Quadranten an der Unterseite liegt und damit genau dort, wo die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommt. Allgemein wird der 15-Zöller an der Unterseite wärmer als im Bereich von Tastatur und Touchpad. Durchschnittlich werden an der Unterseite 31,7 °C und im Bereich von Tastatur und Mauspad 29,4 °C erreicht. Im normalen Office-Betrieb, wenn Hardware und Kühlung weniger stark gefordert sind, sinken die Temperaturen an der Oberfläche deutlich. Die Spitzenwerte gehen auf 32,0 °C zurück, wobei dieser Wert nun inmitten der Tastatur liegt. Die Durchschnittswerte erreichen 28,1 und 27,8 °C.

Zwar war das Gigabyte AORUS 15X in unseren Tests nicht zu einem passiven Betrieb über die standardmäßigen Profile zu bewegen, wirklich laut wurde es in dieser Disziplin jedoch nicht. Mit 36 dB(A) säuselte die Kühlung angenehm laufruhig vor sich hin. Unter extremer Last drehen die beiden Lüfter im Inneren jedoch deutlich auf und erreichen in der Spitze bis zu 53,4 dB(A). Das ist zwar fast schon unerträglich, liegt jedoch auf dem Niveau aktueller Gaming-Notebooks dieser Leistungsklasse. Werte jenseits der 50-dB(A)-Marke sind hier leider Standard.

Immerhin: Wird nur gespielt und damit die beiden Hauptkomponenten nicht vollständig ausgelastet, agiert das Gerät mit 52,9 dB(A) etwas leiser.

Akku

Für unterwegs steckt im Gigabyte AORUS 15X ein 99 Wh starker Akku. Der schafft es immerhin das Gerät bis zu 325 Minuten lang mit Strom zu versorgen, was nicht ganz 5,5 Stunden Laufzeit entspricht. Wer jedoch die Raptor-Lake-CPU und die Ada-Lovelace-GPU fordert, lässt die Laufzeiten schnell schmelzen. Dann wird der Bildschirm schon nach 102 Minuten und damit nach etwas mehr als anderthalb Stunden schwarz und das Gerät muss wieder zurück an die stationäre Stromversorgung. Bei wechselnder Last sind 259 Minuten und somit knapp über vier Stunden drin. 

Wieder voll einsatzbereit über das externe 280-W-Netzteil und seine proprietäre Ladebuchse aufgeladen, ist der 15-Zöller nach nicht ganz zwei Stunden. Dann genehmigt sich das System je nach Leistungsanforderung zwischen 16,2 und 280,5 W, wobei im gemäßigteren Spielebetrieb meist nur rund 221,5 W erreicht werden. Diese Ergebnisse liegen auf einem typischen Niveau für diese Leistungsklasse.