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Auch die neueste Modellgeneration des XMG NEO und allen voran der erste 16-Zoll-Ableger bleibt der Design-Linie des Herstellers treu und setzt somit auf ein eher schlichtes, geradliniges Design ohne viel Schnickschnack. Während andere Geräte dieser Leistungsklasse mit dicken Lufteinlässen oder aggressiven Designelementen auf sich aufmerksam machen, zeigt sich der Bolide hier weniger spektakulär und eher zeitlos. Das Gehäuse ist komplett in mattschwarz gehüllt, den Displaydeckel ziert leicht schimmernd das XMG-Logo. An den Seiten sowie der Rückseite gibt es recht dicke Lufteinlässe für die Kühlung.
Dem Trend verschließt sich Schenker Technologies dennoch nicht und setzt an der Rückseite auf einen bunt beleuchteten Lichtstreifen, welcher sich über das Control Center konfigurieren lässt. Hinzu kommt die RGB-Hintergrundbeleuchtung der Tastatur, was dem Gerät gerade im Betrieb farbliche Abwechslung spendiert. Lobenswert ist, dass die Leipziger auf jegliche Aufkleber verzichten, was den schlichten und cleanen Ansatz weiter unterstreicht.
Bei der Materialwahl setzt man auf einen Mix aus Kunststoff und Aluminium. Während die Basiseinheit aus Kunststoff besteht und die Oberfläche rund um die Tastatur und das Touchpad für einen besseren Grip leicht gummiert wurde, ist die Rückseite des Bildschirms aus Aluminium gefertigt. Das verleiht dem 16-Zöller eine sehr gute Stabilität, Anlass zur Kritik gibt die Verarbeitung nicht. Im Gegenteil: Das Chassis gibt selbst auf stärkeren Druck hin an keiner Stelle nach, das Tastaturbett ist äußerst stabil und scharfe Ecken oder Kanten gibt es nicht. Die laufen nach vorne hin ohnehin etwas dünner zu.
Einzig das Display lässt sich unserem Empfinden nach etwas zu stark verwinden und auch die Scharniere könnten mit Blick auf einen etwaigen Einsatz in der Bahn verwindungssteifer sein, denn ein starkes Nachwackeln bei Erschütterungen können sie leider nicht gänzlich verhindern. Dafür ist eine Einhand-Öffnung problemlos möglich.
Mit Abmessungen von 358,4 x 266,8 x 26,1 mm und einem Gesamtgewicht von 2,5 kg zeigt sich das XMG NEO 16 E23 etwas größer und schwerer als viele andere Geräte der Preisklasse. Das Razer Blade 16 mit ähnlicher Ausstattung ist etwa 50 g leichter, aber auch über 4 mm dünner. Das liegt unter anderem an der leistungsstarken Kühlung, denn das XMG-Gerät ist für die XMG OASIS vorbereitet und lässt sich darüber auf Wunsch per Flüssigkeit kühlen. Der Kühlkreislauf sowie die dafür notwendigen Anschlüsse für die Schläuche sind bereits fest vorinstalliert. Es ist quasi eine Hybridkühlung. Im Übrigen setzt Schenker Technologies auf Flüssigmetall-Wärmeleitmittel von Thermal Grizzly.
Anschlüsse
Die Anschlüsse für die externe Wasserkühlung befinden sich auch hier wieder an der Rückseite direkt hinter dem Bildschirm. Sie will man dank eines magnetischen Andockmechanismus weiter verbessert haben. Aber auch besonders klobige Schnittstellen und im Alltag weniger stark frequentierte Anschlüsse sind über die Rückseite zugänglich. Dazu zählen der HDMI-2.1-Anschluss, die RJ45-Ports mit schnellen 2,5 GBit/s und die Buchse für das externe 330-W-Netzteil. Ebenfalls noch vorhanden ist eine vollwertige Thunderbolt-4-Schnittstelle.
Die restlichen Schnittstellen werden gewohnt über die Seiten realisiert, wobei diese stets im mittleren, bis vorderen Teilbereich angebracht wurden, um die hinteren Bereiche vollständig für die Kühlung nutzen zu können. An der linken Seite stellt der Gaming-Bolide eine klassische USB-A-Buchse mit 5 GBit/s sowie zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen für den Anschluss eines Headsets bereit. Da hier jeweils ein Port für den Ein- und Ausgang vorhanden sind, ist das besonders praktisch. Auf der gegenüberliegenden, rechten Seite gibt es zwei weitere USB-A-Ports und einen vollwertigen SD-Kartenleser. Gerade Letzterer wird von immer mehr Herstellern inzwischen ausgespart.
Drahtlos wird per WiFi 6E und Bluetooth 5.1 kommuniziert. Im oberen Bildschirmrand ist eine Full-HD-Webcam mit Infrarot-Technik für Windows Hello eingelassen. Das ist besonders praktisch, da andere biometrische Sensoren wie beispielsweise ein Fingerprint-Reader fehlen. Das ist typisch für ein Gaming-Laptop.
Tastatur und Touchpad
Während das Basismodell mit einfachen Chiclet-Tasten und einer vier-zonigen RGB-Beleuchtung auskommen muss, verfügt unser Testgerät über das kostenpflichtige Upgrade auf die Cherry-MX-Switches, was einen Aufschlag von rund 125 Euro bedeutet. Dafür bekommt man vollmechanische Tastenkappen mit einem taktilen, also spür- und hörbaren Tastenfeedback.
Die Schalter der Ultra-Low-Profile-Baureihe lösen nach einer Wegstrecke von nur 0,8 mm aus und verfügen über einen Hub von 1,8 mm. Das ermöglicht ein klar definiertes und präzises Feedback, was nicht nur fürs Zocken gilt, sondern auch für längere Texte. Das knackige Tippgefühl ermöglicht ein schnelles und präzises Feedback, die Abmessungen belaufen sich in der Regel auf 15 x 15 mm und sind im Abstand von etwa 3 mm angebracht. Die mechanischen Switches gibt es allerdings nicht für alle Tasten. Der separate Nummernblock oder die Funktionstasten umfassen beispielsweise lediglich klassische Rubberdome-Tasten, was technische und finanzielle Gründe für den Hersteller hat.
Die Beleuchtung der Tastatur lässt sich bequem über das Control Center konfigurieren, was sogar für jede Taste einzeln möglich ist. Sie ist äußerst leuchtstark und recht gleichmäßig, was ein Arbeiten in dunklen Umgebungen möglich macht. Die Beschriftung ist sehr gut ablesbar, wenngleich im Bereich der Funktionstasten etwas überladen.
Das Touchpad ist leicht nach links gerückt direkt unterhalb der Tastatur angebracht und kommt auf Abmessungen von 115 x 70 mm. Es ist ein klassisches Clickpad ohne dedizierte Maustasten für den linken und rechten Mausklick. Sie werden direkt per Fingergeste im Touchpad durchgeführt; auch Multitouchgesten werden verstanden und schnell umgesetzt. Die Oberfläche ist leicht angeraut und ermöglicht gute Gleiteigenschaften, Präzision und Geschwindigkeit sind gut, nehmen allerdings zu den Rändern hin leicht ab.
Insgesamt kommt ein solider Mausersatz für den mobilen Einsatz zum Einsatz. Ambitionierte Spieler kommen allerdings nicht um einen waschechten USB-Nager der Gaming-Klasse herum.