TEST

MSI Titan 18HX A14VIG im Test

Spitzenposition dank Rundumerneuerung - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

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Gegenüber dem Titan GT77 aus dem letzten Jahr hat MSI das Gehäuse deutlich überarbeitet. Dieses setzt nun auf ein abermals schlichteres Auftreten, kommt jedoch nicht mehr nur in einem mattschwarzen Farbton daher, sondern kombiniert mit Schwarz, Blau und Silber gleich drei verschiedene Farbtöne. Während der Gehäusedeckel komplett in Schwarz gehüllt und lediglich durch ein mittig angebrachtes MSI-Logo verziert wird, setzt die gesamte Unterseite auf einen hellen Grauton, der teilweise bis in Silber übergeht. Gerade die Unterseite fällt da mit ihren zahlreichen Lüftungsschlitzen und Erhebungen auffälliger aus, hier und dort gibt es in paar blaue Farbakzente. Auch hinterhalb des Bildschirms – MSI setzt auf ein Hinge-Forward-Design – setzt sich diese Farbgebung fort. Auf eine aufwendige RGB-Beleuchtung wird abgesehen von der Hintergrundbeleuchtung der Tastatur verzichtet.

Kam das MSI GT77 aus dem letzten Jahr noch auf eine Stellfläche von 397 x 300 mm, ist das Titan 18 HX mit 404 x 308 mm aufgrund des Wechsels von 16:9 auf 16:10 etwas anders proportioniert und fällt von der Fläche her marginal größer aus als sein Vorgänger. Das gilt auch für die Bauhöhe, die von 23 auf 32 mm ansteigt. Der 18-Zöller bringt es auf ein Kampfgewicht von 3,6 kg und ist somit ein echtes Schwergewicht unter den Desktop-Replacement-Systemen. Selbst das in etwa vergleichbare Acer Predator Helios 18 wird um gut 200 g übertrumpft. 

Verglichen mit vielen anderen Geräten von vor wenigen Jahren, ist das MSI Titan 18 HX jedoch erheblich kompakter, optisch weniger aggressiv gestaltet und durchaus ein edler Gaming-Bolide.

Dass das MSI Titan 18 HX ein Premium-Gamer ist, zeigt sich bei der Materialwahl. Das Chassis ist aus einer hochwertigen Magnesium-Aluminium-Legierung gefertigt, deren Stabilität und Verarbeitungsqualität keinerlei Anlass für Kritik lässt. Selbst auf stärkeren Druck hin gibt das Gehäuse an keiner Stelle nach. Die zahlreichen, kleineren Lüftungsschlitze an der Unter- und Rückseite verfügen über eine außerordentliche Festigkeit. Alle Spaltmaße sind hervorragend verarbeitet, die Ecken und Kanten sind jeweils leicht abgerundet. 

Schade, dass es an der Unterseite keine Wartungsklappe gibt, über die man einen schnellen und einfachen Zugriff auf die Hardware und allen voran den Speicher hätte haben können. Um diesen aufzurüsten, muss die gesamte Unterseite abgenommen werden, wofür insgesamt zwölf Schrauben entfernt werden müssen. Dann wird der Zugriff auf insgesamt vier SODIMM-Speicherslots und drei M.2-Laufwerksschächte freigelegt, wobei das WLAN-Modul über einen dieser Ports bereitgestellt wird. 

Die beiden Displayscharniere ermöglichen zwar eine Einhand-Öffnung, könnten jedoch verwindungssteifer sein, verhindern sie ein störendes Nachwackeln bei Erschütterungen nicht gänzlich. 

Auf den ersten Blick ungewöhnlich mag die Handballenauflage erscheinen, denn das Touchpad ist hier nicht direkt ersichtlich, befindet sich jedoch wie üblich mittig direkt unterhalb der Tastatur. Erst nach dem Einschalten wird die entsprechende Fläche farblich über eine LED-Beleuchtung hervorgehoben, womit der Mausersatz sogar bündig mit der Handballenauflage abschließt. Eine Beleuchtung der Touchfläche ist nicht neu, auch Alienware setzt diese bei seinen Geräten immer wieder gerne ein. Das verleiht dem Gerät abermals eine Optik, welche man so eigentlich nur von edlen Ultrabooks her kennt und nicht bei einem klassischen Gaming-Laptop vermuten würde. Die Aufkleber sind ebenfalls an andere Stelle gerückt und links oberhalb der Tastatur untergebracht. Sie verweisen auf die wichtigsten Kernelemente des MSI Titan 18 HX.

Anschlüsse

Was die Anschlüsse und Schnittstellen anbelangt, so bietet das MSI Titan 18 HX eigentlich alles, was das Spielherz begehrt und dürfte vielerorts sogar die Erwartungen übertreffen. Denn an der Rückseite direkt hinter dem Bildschirm ist eine vollwertige Ethernet-Buchse eingelassen, die Datenübertragungsraten von bis zu 2,5 GBit/s möglich macht. Daneben ist eine HDMI-2.1-Buchse für zusätzliche, externe Monitore integriert, gefolgt von der proprietären Ladenbuchse für das externe 400-W-Netzteil. Damit sind die im Alltag weniger wechselfreudigen Anschlüsse sinnvoll hinter dem Bildschirm versteckt. 

Auf der von vorne aus gesehen linken Geräteseite stellt das MSI Titan 18 HX zwei klassische USB-A-Buchsen bereit, die nach dem 3.2-Gen1-Standard arbeiten und somit 10 GBit/s ermöglichen. Außerdem ist an dieser Seite nur noch ein vollwertiges SD-Kartenleser eingelassen. Auf der gegenüberliegenden rechten Seite ist eine dritte USB-A-Buchse integriert, gefolgt von zwei modernen USB-C-Schnittstellen, die sogar als Thunderbolt 4 ausgegeben werden und sich somit sehr flexibel in ihrer Nutzung zeigen. Mittels Adapter lässt sich damit DisplayPort tunneln, obendrein werden Geschwindigkeiten von bis zu 40 GBit/s erreicht. Ganz vorne ist noch eine 3,5-mm-Klinkenbuchse für den Anschluss von Kopfhörern integriert, wobei hier zwei separate Buchsen für den Ein- und Ausgang sicherlich die komfortablere Lösung für ein Gaming-Headset gewesen wären. 

Drahtlos kommuniziert der Bolide bereits per WiFi 7 und Bluetooth 5.4, wobei MSI hier auf einen Killer-E3100G- und AX211-Chip setz. Damit bieten die Netzwerkschnittstellen sogar Killer-Funktionalität, womit der Spieletraffic im eigenen Netzwerk priorisiert verarbeitet werden kann. 

Tastatur und Touchpad

Ein weiteres Highlight des MSI Titan 18 HX ist die Tastatur. Denn während viele andere Hersteller selbst in dieser Preis- und Leistungsklasse auf einfache Chiclet-Tasten setzen, greift MSI auf mechanische Schalter zurück. Zum Einsatz kommen die Ultra-Low-Profile-Switches von Cherry MX, welche bereits in der Vergangenheit immer mit einem hervorragenden Tastenfeedback überzeugen konnten. 

Bei einer Bauhöhe von 3,5 mm lösen sie nach einer Wegstrecke von nur 0,8 mm aus und ermöglichen am taktilen Punkt einen echten spür- und hörbaren Klick. Dieser ist klar definiert und präzise, was nicht nur ein angenehmes Spielen möglich macht, sondern obendrein das Verfassen längerer Texte, da ein gutes Tippgefühl geboten wird. In der Regel bringen es die Tastenkappen auf Abmessungen von 15 x 15 mm und sind im Abstand von 2 mm angebracht. MSI hat aufgrund der großen 18-Zoll-Ausrichtung sogar einen dedizierten Nummernblock integriert, setzt jedoch wie so häufig nicht durchgängig auf ein Standard-Layout. So ist abermals die linke FN-Taste entfallen, die Enter-Taste fällt deutlich kompakter als gewohnt aus.

Immerhin: Über das MSI Center lässt sich Windows-Taste sowie weitere Tasten mit anderen Funktionen belegen. Über das Tool lässt sich außerdem die integrierte Hintergrundbeleuchtung konfigurieren. Dank RGB-LEDs sind zahlreiche unterschiedliche Farben und Beleuchtungseffekte möglich, was sich sogar für jede Taste einzeln einstellen lässt. Die Hintergrundbeleuchtung überzeugt durch ein leuchtstarkes und gleichmäßiges Auftreten. Es sind jedoch nicht alle Schalter mechanisch. Der Ziffernblock und die Pfeiltasten sind membran-basiert.

Wie bereits erwähnt, wirkt das Touchpad im ausgeschalteten Zustand etwas versteckt und wird erst über seine RGB-Beleuchtung farblich ersichtlich. Die gläserne Touchfläche ist mit 133 x 82 mm recht großzügig dimensioniert und verfügt über hervorragende Gleiteigenschaften. Es ist ein klassisches Clickpad ohne dedizierte Maustasten für den linken und rechten Mausklick. Sie werden direkt im Touchpad durchgeführt, wofür man jedoch recht viel Kraft aufwenden muss. Dafür wird man mit einem sehr guten Feedback und einem klaren Klickgeräusch belohnt. Die Präzision und Geschwindigkeit könnten besser sein, Multitouchgesten werden dagegen problemlos verstanden und umgesetzt. Für schnellen Praxiseinsatz ist das Touchpad zwar durchaus brauchbar, ambitionierte Spieler dürften jedoch einen waschechten Gaming-Nager an das Titan anschließen. Diesen liefert MSI sogar gleich mit, denn im Lieferumfang ist eine einfache USB-Maus enthalten.