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Intel ist heute der Meinung, dass Ende 2006 bereits 70% der verkauften Desktop-Prozessoren und 85% der verkauften Server-Prozessoren Dual-Core-Prozessoren sein werden. Also muss man sich ranhalten, denn bis Ende 2006 ist nicht mehr viel Zeit. Den Beginn macht man mit den Desktop-Varianten, anders übrigens als AMD, die zunächst den Servermarkt mit Dual-Core-CPUs bedienen werden. Zunächst werden die beiden Modelle Pentium D und Pentium Extreme Edition eingeführt, die beide aufgrund des identischen Kerns sehr ähnlich sind.
Folgende Features findet man beim Pentium D:
Im Endeffekt handelt es sich beim Pentium D um zwei Prescott-Kerne: Er besitzt einen 800 MHz FSB, jeder Kern hat seinen eigenen L2-Cache, er wird in 90-nm-Technik hergestellt und unterstützt sowohl EIST, C1E, EM64T und das Execute Disable Bit. Insofern hat sich wenig geändert, auch der Sockel 775 bleibt derselbe. In dem Chart sieht man auch schon, dass die beiden Kerne an einem einzelnen Bus hängen und jede CPU ein einzelnes Bus-Interface hat. Im Endeffekt ist diese Struktur deshalb der Xeon DP-Architektur ähnlich, da die Dual-Core-Prozessoren des Xeon DPs ebenfalls an einem einzelnen Bus hängen.
Statt Hyperthreading und somit zwei möglichen Threads, die von einem einzelnen Kern bearbeitet werden, besitzt der Pentium D nun also zwei getrennte Execution-Cores. Da er kein Hyperthreading besitzt, kann er weiterhin zwei Threads bearbeiten. In der Regel wird er somit etwas leistungsfähiger sein, da Hyperthreading nur ein wirkliches Performanceplus bringt, wenn z.B. eine Integer- und eine Floating-Point-Berechnung gleichzeitig ablaufen soll. Dann kann der Pentium 4 beide Berechnungen praktisch gleichzeitig durchführen. Fallen gleichzeitig zwei Integer-Berechnungen oder zwei Floating-Point-Berechnungen an, so ist der Pentium D im Vorteil: Hyperthreading könnte hier keinen Performancezuwachs bringen, weil bereits ein Thread die zweite Berechnung blockiert. Mit Dual-Core sind jedoch physikalisch zwei Execution-Cores vorhanden, sodass auch zwei Integer- oder zwei Floating-Point-Berechnungen gleichzeitig ablaufen können.
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Hinzu kommt, dass beide Cores ihre eigenen L1- und L2-Caches besitzen, im Vergleich zum Prescott mit Hypertreading sind hier also auch größere Zwischenspeicher vorhanden. Wie man auf dem oberen Diagramm sehen kann, ist der Pentium D (grüne Fläche) wirklich aus zwei identischen Prescott-Kernen zusammengesetzt, die mit einem Bus mit dem Chipsatz verbunden sind. Deutlicher wird einem dies, wenn man einen Blick auf den Die-Plot wirft - hier sieht man tatsächlich zwei nebeneinander angeordnete Prescott-Kerne. Lapidar gesagt: "Einfacher" gehts nicht. Zu sehen sind die beiden L2-Cache-Flächen des Prescotts auf jeder Core-Hälfte und auch Teile der jeweiligen Execution-Units:
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Äußerlich bleibt natürlich alles identisch - es ist weiter ein typischer Sockel 775-Prozessor mit Heatspreader, nur dass sich darunter ein doppelt so langer Kern versteckt. Insgesamt 230 Millionen Transistoren finden sich auf dem Die bei einer Größe von 213mm² - also ist der Kern im Vergleich zum Prescott mit 112mm² genau doppelt so groß.
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Auch auf der Rückseite befindet sich nichts ungewöhnliches:
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Auf der nächsten Seite kommen wir zu technischeren Details.