Werbung
Der Smithfield hat in seiner Struktur natürlich ein recht einfach konstruierter Dual-Core-Prozessor, weil es sich um zwei simple Einzelprozessoren handelt, die auf Die-Ebene verbunden sind. Komplizierter sind Prozessoren wie der Montecito. Wie man auf dem unteren Bild sehen kann, hat Intel hier zwei Recheneinheiten auf dem Die so angeordnet, dass diese praktisch punktgespiegelt zueinander angeordet sind:
Beim Montecito hat dies sicherlich Vorteile, für einen Desktop-Prozessor ist es jedoch auch wichtig, dass er zu einem guten Preis/Leistungsverhältnis an den Markt kommt. Den Aufwand, ein komplett neues Chiplayout zu entwerfen, kann Intel mit dem Smithfield etwas umschiffen. Intel unterscheidet Multichip- und Multicore-Prozessoren. Die kommende Generation, der "Presler", wird dabei ein in 65nm-Technik gefertigter Dual-Chip-Prozessor sein. Der Unterschied ist in der folgenden Grafik sichtbar, für den Pentium D verwendet Intel zwei nebeneinanderliegende Prescott-Cores und schneidet diese "zusammen" aus dem Wafer. Beim Presler wird Intel zwei einzelne Dies nehmen und diese auf einem Prozessor (ein Multi-Chip Processor Package) zusammenführen. Damit kann Intel noch einmal effizienter produzieren, denn wenn aktuell ein Prescott-Kern der beiden Kerne defekt ist, läuft der gesamte DualCore-Prozessor nicht.
Durch Klick auf das Bild gelangt man zu einer vergrößerten Ansicht
Intels Dual-Core-Strategie zieht sich durch sämtliche Bereiche. Im Itanium-Bereich wird man mit dem Montecito den oben gezeigten Riesen-Prozessor finden, mit 1.7 Milliarden Transistoren und einem gigantischen 2x 12 MB L3-Cache. Im Itanium DP-Bereich bietet man demnächst den Millington an. Für das Jahr 2006 stehen dann Entwicklungen im 65nm-Design an.
Interessanter sind natürlich die Workstation-/Server- und Desktop-Roadmaps. Im Desktop-Bereich findet man in Kürze bereits den Pentium D und Pentium Extreme Edition am Markt, dieser basiert auf dem Smithfield-Kern. Presler wird ihn Anfang 2006 ersetzen. Entsprechend existiert für 2006 auch ein Dual-Core-Xeon-Kern, der Dempsey für Dual-CPU-Systeme (dann mit Hyperthreading und DualCore pro CPU mit insgesamt 8 Threads) und der Paxville, der mit Hyperthreading sogar in einem 4-fach-System auf 16 Threads kommen könnte.
Durch Klick auf das Bild gelangt man zu einer vergrößerten Ansicht
Im Mobile-Bereich steht der Yonah auf dem Roadmap, eine mobile Dual-Core-CPU auf Basis des Pentium M in 65nm-Fertigung. Erste Prozessoren wird man Ende 2005 sehen, obwohl Intel schon auf der Cebit ein lauffähiges Notebook zeigen konnte. Bis die Notebooks mit Yonah-Prozessoren im Handel stehen werden, wird es aber aufgrund der längeren Integrationszeiten bei Notebooks bis Anfang 2006 dauern.
Ein paar Daten hat Intel auf dem letzten IDF in San Franciso Anfang März schon über den Presler bekannt gegeben. Auch ein lauffähiges 65nm-System konnte man bereits präsentieren. Der Vorteil des Presler ist, dass man ihn aufgrund der oben genannten Multichip-Struktur auch als Single Core-Prozessor einsetzen kann. Dieser Single-Core 65nm-Prozessor nennt sich Cedar Mill und wird auch für Anfang 2006 erwartet.
Als erster Dual Core-Xeon-Prozessor wird der Dempsey mit einem neuen Sockel erscheinen. Er ähnelt dem Presler, insbesondere, was das Businterface betrifft. Deutlich unterscheiden wird er sich vom Paxville, der zwar vom Kern eine ähnliche Struktur besitzt, aber für die beiden Kerne ein einzelnes Businterface nutzt. Dadurch ist Intel in der Lage, einen eigentlichen Dual-Prozessor-Chipsatz auch wieder als einen solchen zu nutzen:
Durch Klick auf das Bild gelangt man zu einer vergrößerten Ansicht
Zusammen mit einem Dual Intependend Bus, welcher beispielsweise im kommenden Blackford-Chipsatz unterstützt wird, könnte Intel mit den Xeon DP-Systemen aufgrund des Bus-Interfaces zwei Dempsey-Prozessoren einsetzen.
Durch Klick auf das Bild gelangt man zu einer vergrößerten Ansicht
Der E8500-Chipsatz, den Intel schon kürzlich vorgestellt hat, besitzt ebenso einen Dual Intependend Bus. Der Xeon MP-Chipsatz ist dann durch das einzelne Bus-Interface in der Lage, vier Paxville-Prozessoren einzusetzen. Da jeder Paxville über zwei Kerne beherrscht, existieren effektiv 8 Kerne in einem 4-fach-System. Nutzt Intel für diese Systeme Hyperthreading, so können dann 16 Threads gleichzeitig bearbeitet werden.
Durch Klick auf das Bild gelangt man zu einer vergrößerten Ansicht
Auf der nächsten Seite werfen wir einen Blick auf den Chipsatz.