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Anders sieht es aus, wenn eben nicht alle Kerne genutzt werden können. Ein gutes Beispiel ist hier iTunes, wo der FX-8150 sogar noch hinter dem Phenom II X6 1100T ins Ziel kommt. Trotz höherem Takt schafft es der FX nicht, an den alten, aufgebohrten Phenom-Kernen vorbeizuziehen. Und ein ähnliches Ergebnis zeigt sich leider auch in vielen Spielen und anderen Anwendungen, die nicht acht, sondern nur vier, drei oder zwei Kerne nutzen. Dann kann Intels Sandy Bridge deutlich davonziehen und weist AMDs neuen Prozessor in die Schranken.
Ganz abgeschlagen liegt man im Bereich der Stromaufnahme. Vergleicht man den momentan schnellsten Sandy-Bridge-Prozessor (Intel Core i7-2600K) mit AMDs FX-8150, so verbraucht AMD bei im besten Falle gleicher Leistung ganze 90 Watt mehr unter Last und immer noch fast 40 Watt mehr im Idle-Betrieb. Damit wird der FX-8150 zum Effizienz-Desaster, trotz 32-nm-Fertigung und eigentlich intelligenten Stromsparfeatures.
AMDs Prozessor überzeugt also da, wo Kerne gebraucht werden - im Serverumfeld beispielsweise. Dort kann er aufgrund seiner hohen Speicherperformance und der Plattformen mit vielen Sockeln sicherlich seine Anhänger finden. Dort ist zwar auch der Stromverbrauch ein problematischer Faktor, aber bei der vergleichsweise guten Multi-Core-Leistung kann AMDs FX im Performance-Pro-Watt-Bereich wohl noch überzeugen. Im Desktop-Bereich macht er nur eine unterdurchschnittliche Figur - hier bleibt AMD nichts anders übrig, als es weiterhin über den Preis zu versuchen. So wird der Preisbereich bis 200 Euro sicherlich hart umkämpft und AMD ist hier aufgrund der günstigen Mainboards eine gute Option.
Der Enthusiasmus, der mit der Aussicht auf Bulldozer in den Foren und Communities existierte, wird nach dem Launch sicherlich etwas abflauen, denn letztendlich ist Bulldozer zwar ein guter AMD-Prozessor und eine gute Weiterentwicklung, bleibt im Single-Core-Bereich und beim Stromverbrauch aber hinter unseren Erwartungen zurück. Schaut man auf den Kaufpreis, so ist er aber konkurrenzfähig, denn einen i5-2500K hat er in Multicore-Anwendungen oft im Griff und dieser Intel-Prozessor liegt bei knapp 180 Euro. Der teurere i7-2600 ist häufig deutlich schneller, aber auch mit 240 Euro etwas teurer.
Positive Punkte des AMD FX-8150-Prozessors:
- Multi-Core-Performance
- Unterstützung von AVX
- unlocked für einfacheres Übertakten
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
Negative Punkte des AMD FX-8150-Prozessors:
- mäßige Single-Core-Performance
- hoher Stromverbrauch im Idle und unter Last
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