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Intel Core2 Duo und Extreme im Test - Fazit

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Intel ist zurück - mit beeindruckender Performance. Nach den Vorberichten zur Core-Architektur waren derartige Ergebnisse schon vorher zu sehen. Der gute Eindruck, den man in unserem Artikel zum Conroe Test Drive bereits bekam, manifestiert sich nun auch im realen Test. Die Core-Architektur besitzt ein gewaltiges Leistungspotential und kann sich in den meisten Benchmarks deutlich absetzen. So schafft es selbst ein E6600 mit nur 2.4 GHz oft, sich gegen das aktuelle Athlon 64 FX-62-Flaggschiff durchzusetzen und sich vor den teuren High-End-Prozessor zu setzen. Intels Core2 Extreme X6800 macht es sogar noch deutlicher: Der schnellste Prozessor am Markt ist aktuell der Core2 Extreme X6800 - mit beeindruckendem Vorsprung.

Daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Intel wird im 4. Quartal noch einen drauf setzen und den X6900 mit 3.2 GHz vorstellen. Währenddessen wird vermutet, dass AMD auch noch einen FX-64 mit 3 GHz bringt - auf der bestehenden 90-nm-Technik. Hier muss bereits sehr gut auf Kühlung geachtet werden, damit diese Taktfrequenz erreicht werden kann. Aber selbst mit 3 GHz sollten die AMD-Prozessoren nicht in die Regionen vordringen können, die Intel bereits heute erreicht hat. Mit der 65-nm-Technik wird AMD zumindest gegen den hohen Stromverbrauch etwas unternehmen können und wohl auch die 3 GHz sicher erreichen. Doch mitterweile gibt es auch einige Gerüchte, dass die Nachfolgegeneration K8L sich verspätet. Ist zunächst also wieder alles blau in den nächsten Monaten?

Intel bringt die Core2-Prozessoren zu einem sehr guten Preis auf den Markt. Man könnte munkeln, dass dies nur deshalb passiert, weil der Wettbewerb mit AMD stärker geworden ist. Aber Intel kann sich die günstige Produktion auch erlauben. Die Prozessoren der Core-Architektur sind mit 143 mm² sehr viel kleiner als der Pentium D (280 mm²), deshalb passen mehr Prozessoren auf einen Wafer, die Prozessoren sind so schneller und günstiger zu fertigen. Intel produziert diese ausschließlich auf 300mm-Wafern im 65-nm-Verfahren. Aus diesem Grund wird selbst ein E6300 mit 183 US-Dollar Großhandelspreis äußerst wirtschaftlich hergestellt werden können.

Für unsere Leser, die übertakten, bricht eine neue Ära an: Bislang war die Herausforderung, irgendwie die am Ende beachtliche Abwärme der Athlon-64- und Pentium-D-Prozessoren abzutransportieren und mit Hilfe einer Wasserkühlung oder Luftkühlung aus dem Gehäuse zu bekommen. Übertakten kann man den Core2 Duo bereits ohne große Spannungserhöhungen und benötigt dafür nur eine gute Kühlung. In unseren Tests reichte bereits der Boxed-Kühler für einen Takt von 3.3 bis 3.5 GHz, mit einem sehr guten Modell aus dem Roundup in unserer Hardwareluxx [printed] 05-2006, die zum 19.07. erscheint, wird man sicherlich 3.5 bis 3.7 GHz erreichen können. Wer eine Wasserkühlung bereitstellen kann, darf auch die Spannung erhöhen: Doch hier zeigt sich, dass die filigranen 65-nm-Strukturen eine deutlich höhere Abwärme bei höherer Spannung erzeugen. Gute Kühlung ist hier also lebenswichtig, sonst hält der Core2-Prozessor nicht lange.

In den letzten Monaten berichteten wir in unseren Grafikkarten-Tests oft, dass die neue Karte bei niedrigen Auflösungen leider nicht mehr wirklich ihre Performance auspielen kann, weil der Prozessor zu schwach war. Erstaunlicherweise sieht man bei vielen Benchmarks in unserem Test, dass bei 1024x768 und hohen Details bereits nun wieder eine Limitierung auf Seiten der Grafikkarte vorliegt. Sehr interessant sind deshalb Überlegungen, wie ein Core2-System idealerweise aussehen sollte:

  • Die von uns verwendete GeForce 7900 GT war selbst für einen Core2 Duo E6600 oft zu schwach. Dieser Prozessor ist wohl die ideale Wahl für den ambitionierten Spieler, der sich ein gutes, aber nicht zu teures Gaming-System zusammenbauen möchte. Er ist günstig und liefert kombiniert mit einer GeForce 7900 GT genügend hohe Frameraten. Und: Mit ein wenig Mühe lassen sich sowohl Grafikkarte wie auch CPU sehr gut übertakten.
  • Wer hingegen mehr Geld ausgeben möchte, beispielsweise auch SLI oder CrossFire verwenden will, sollte auf einen E6700 oder X6800 setzen. Mit beiden Prozessoren lassen sich neue Frame-Rekorde aufstellen, sie sind die idealen Begleiter für ein Grafik-Zweigespann. Da NVIDIA mit der GeForce 7950 GT2 auch zwei GPU-Kerne auf einer Karte bietet, lohnt es sich beispielsweise, diese Modelle mit einem i975X- oder P/G965-Mainboard zu kombinieren.

Auf den Markt kommen werden die Prozessoren am 28.07. - ab dann wird es wohl auch einige Modelle im Handel geben, auch wenn mit einer breiten Verfügbarkeit der Core2-Modelle wohl erst im August zu rechnen ist. Sobald die Prozessoren aber im Handel sind, kann es losgehen: Für den Performance-Freak ist wohl mal wieder ein Update fällig. Bei geringem Stromverbrauch bekommt man rekordverdächtige Performance - und das bei den kleineren Modellen auch noch zu einem hervorragenden Preis. Hardwareluxx zückt deshalb seit langen einmal wieder einen Excellent Hardware Award für einen Prozessor:

Weitere Links:

Am Ende ein paar Worte in eigener Sache:

Das Launch-Datum und der Zeitpunkt der Verfügbarkeit für die Core2-Duo- und Exteme-Prozessoren ist der 28. Juli. Ursprünglich hatte Intel vor, bis zu diesem Tag ein NDA (Non-Discolsure-Agreement) laufen zu lassen, um eine Berichterstattung über Performancedaten der Prozessoren den Medien zu untersagen. Einige Printmedien haben sich an dieses Datum entweder nicht gehalten oder geschickt das Eingehen eines NDAs umgangen (z.B. durch Fernbleiben bei offiziellen Veranstaltungen und durch den Kauf von "Evaluation-Samples" bei Ebay).

Wir standen für diese Performancedaten unter NDA und haben uns daran gehalten: Auch wenn unser Erscheinungsdatum mit dem 19.07. deutlich "näher" an dem Launchdatum lag, als bei einigen anderen Heften, beschränkten wir unsere Berichterstattung auf das Erlaubte. Erst im Nachhinein wurde leider das NDA vorgezogen und auf den heutigen 14. Juli gelegt. Wir hätten Ihnen bei rechtzeitiger Kenntnis des neuen Termins einen ausführlichen Testbericht auch legal im Heft bieten können - leider kam die Nachricht aber zu spät. Somit folgt ein ausführlicher Test heute auf der Webseite - umso besser, für Sie kostenlos und für uns "legal", weil ohne NDA-Verstoß oder sonstigen Verwirrungen.

        
Quellen und weitere Links

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