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Schon vor dem Launch des Intel Core i7-4960X hatte Intel ein leichtes Spiel: Mit der Vorstellung der ersten "Haswell"-Prozessoren konnte der Chipriese im Vergleich zur Vorgänger-Generation noch einmal in Sachen Leistung und Energieeffizienz einen oben draufsetzen und der Konkurrenz AMD einen ordentlichen Strich durch die Rechnung machen. Trotzdem besaß man mit dem Intel Core i7-3970X und i7-3960X noch immer die schnellsten Prozessoren am Markt und das teils schon seit November 2011.
Mit der neuen "Ivy Bridge-E"-Plattform setzt Intel die Messlatte noch einmal ein paar Treppenstufen nach oben. Das von uns getestete Flaggschiff, der Intel Core i7-4960X, überflügelt seine Vorgänger je nach Benchmark zwischen drei und 20 Prozent. Im Schnitt fällt das Leistungsplus zum bisher schnellsten Prozessor der LGA2011-Plattform aber mit etwa 13 Prozent eher etwas mau aus. Ein Großteil der Zusatzleistung entsteht dabei durch den höheren Speichertakt, teilweise aber auch durch den etwas höheren Turbo-Takt und die minimalen Architektur-Änderungen.
Dafür konnte Intel vor allem die Leistungsaufnahme verbessern. Sowohl im Leerlauf wie auch unter Last spart der neue "Ivy Bridge-E"-Prozessor gut 20 Watt im Vergleich zum Intel Core i7-3970X ein und konkurriert damit eher mit Vierkern-Prozessoren der "Sandy Bridge"-Klasse wie dem Intel Core i7-2600K. Dazu beigetragen hat vor allem der Umstieg auf das fortschrittliche 22-nm-Verfahren, das aktuell auch bei "Haswell" zum Einsatz kommt.
Dass Intels "Ivy Bridge-E"-Plattform die Luxusklasse darstellt, zeigt nicht nur die enorm hohe Leistung und der Preis von fast 990 Euro, sondern auch der Sockel LGA-2011. Im Gegensatz zum Umstieg auf "Haswell" hat Intel für "Ivy Bridge-E" den Sockel nicht gewechselt. Mainboards beginnen preislich bei unter 160 Euro und gehen hoch bis über 470 Euro. Zwar bietet der X79-Chipsatz in Verbindung mit "Ivy Bridge-E" vor allem für Multi-GPU-Systeme ausreichend viele Lanes, doch hinkt er bei den Anschlüssen dem aktuellen Z87-Chipsatz oder der AM3-Plattform von AMD hinterher. Noch immer müssen Boardpartner USB-3.0-Unterstützung mit Zusatz-Chips nachliefern - ab Werk unterstützt X79 lediglich USB-2.0-Ports. Gleiches gilt für SATA III, wovon es ab Werk lediglich zwei Ports gibt. Schade, dass Intel diesen Umstand mit einem kleinen Refresh des Chipsatzes nicht aus der Welt geschafft hat.
Intels Core i7-4960X steht in Sachen Leistung ohne einen direkten Gegenspieler da - kaum ein Prozessor ist so schnell wie er. Dafür kostet das Modell mit über 900 Euro aber auch eine richtige Stange Geld. Hinzu kommen teure Mainboards und vier Speicherriegel. Eigentlich ziemlich unvernünftig, denn für den Gamer ist und bleibt "Haswell" weiterhin die perfekte Plattform - sowohl preislich wie auch von der Leistung her, denn bei den Spielebenchmarks kann sich der Core i7-4960X nur hinter dem Komma leicht an die Spitze setzen. Wer jedoch das Geld hat oder aber seinen Fokus auf Multithread-Anwendungen gelegt hat, ist bestens bedient. Wer mehr als zwei Grafikkarten betreiben möchte, der fährt mit X79 ebenfalls besser.
Positive Aspekte des Intel Core i7-4960X:
- Extreme Performance
- Geringe Idle-Leistungsaufnahme
- Gutes Performance-pro-Watt-Verhältnis
Negative Aspekte des Intel Core i7-4960X:
- Sehr hoher Preis
- Nur geringer Leistungsschub gegenüber dem Vorgänger
- X79-Chipsatz mittlerweile rückständig
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