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Nach dem Start der neuen "Haswell"-Generation fehlte bislang noch ein Refresh der High-End-Plattform "Sandy Bridge-E". Heute dürfte sich die Gerüchteküche bestätigt fühlen: Der Nachfolger "Ivy Bridge-E" ist endlich offiziell. Zum Auftakt der neuen Sockel-LGA-2011-Prozessoren wird es mit dem Intel Core i7-4960X, dem i7-4930K und dem Core i7-4820K insgesamt drei neue Modelle geben, die sich nicht nur innerhalb der Taktfrequenz unterscheiden, sondern auch Unterschiede beim Cache-Ausbau und der Zahl der Rechenkerne machen. Im Gegensatz zum Vorgänger bauen sie auf der dritten Core-Generation auf und laufen somit im fortschrittlichen 22-nm-Prozess vom Band. Wir haben uns für diesen Artikel zunächst das Topmodell mit seinen sechs Kernen zur Brust genommen und es gegen das ältere Semester sowie gegen einige Modelle der Konkurrenz antreten lassen.
Mit Prozessor-Preisen von rund 300 Euro für das schnellste Modell ist Intels jüngste "Haswell"-Generation eigentlich fast schon ein Schnäppchen. Auch die Mainboardpreise halten sich mit Kaufpreisen ab etwa 55 Euro durchaus in Rahmen. Dazu nimmt man sich dann noch eine GeForce GTX 780 für etwa 500 Euro, packt 8 GB Arbeitsspeicher für rund 60 Euro hinzu und kauft sich eine flotte SSD samt leistungsstarkem Netzteil für insgesamt etwa 300 Euro. Fertig ist das Grundgerüst für den eigentlich perfekten Gaming-Rechner für nicht einmal ganz 1.300 Euro. Ein Paketpreis, der für die meisten Hardwareluxx-Leser sicherlich noch in Ordnung gehen dürfte. Doch es geht noch viel unvernünftiger: Mit "Ivy Bridge-E".
"Ivy Bridge-E" ist der Nachfolger von "Sandy Bridge-E". Für die oben genannten 1.300 Euro bekommt man gerade einmal das Mainboard und die CPU - sofern man sich weiterhin für das jeweilige Topmodell entscheidet, das wir pünktlich zum Marktstart der neuen High-End-Plattform getestet haben. Während die "Haswell"-Generation mit einer neuen Architektur auf sich aufmerksam macht, sind Intels neuste Prozessoren der Extreme-Edition-Reihe getreu Intels "Tick-Tock"-Modell als "Tick" zu bezeichnen. Hier hat Intel die Architektur der Vorgänger-Generation übernommen und ihre Herstellungsstrukturen verkleinert. Anstatt die Chips weiterhin im 32-nm-Verfahren zu produzieren, lässt man sie jetzt im aktuellen 22-nm-Prozess vom Band laufen und spendiert ihnen hier und da kleinere Optimierungen. Das hat die Desktop-Generation schon vor einem Jahr mitgemacht, insofern ist Intel im Extreme-Bereich also etwas hinten dran.
Im Vergleich zu "Haswell" bzw. "Ivy Bridge" beschränken sich die neuen Extreme-CPUs aber nicht nur auf vier Kerne mit acht Threads. Das aktuelle Flaggschiff legt zwei weitere Rechenkerne in die Waagschale und kann so bis zu zwölf Threads gleichzeitig bearbeiten. Dazu gibt es einen dicken Cache-Speicher, einen hohen Basistakt samt noch höheren Taktraten mittels Turbo Boost.
Für unser Launch-Review haben wir zunächst das Topmodell, den Intel Core i7-4960X, durch unseren altbekannten Benchmark-Parcours gejagt. Ob sich das neue Flaggschiff von der Konkurrenz deutlich absetzen kann und wie groß der Leistungsunterschied zum amtierenden Topmodell ausfällt, versuchen wir auf den nachfolgenden Seiten zu klären.