Kompatibilität
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Eigentlich ist das Beibehalten einer Plattform und eines Sockels immer eine feine Sache: Mit einem passenden BIOS-Update sind viele Platinen bereits für den neuen Core i7-6950X und seine kleineren Brüder gerüstet. Wer sich also zum Launch des Haswell-E ein System angeschafft hat - vielleicht mit einem kleinen Vierkern-Prozessor - der kann nun sein System einfach aufrüsten und mit dem Sprung von vier auf sechs, acht oder sogar zehn Kernen eine deutliche Performancesteigerung bekommen.
Einzige Voraussetzung ist, dass der Hersteller ein entsprechendes BIOS-Update bereitstellt. Wird dies angeboten, ist der Prozessor nach dem Update des BIOS einzubauen und er sollte problemlos laufen.
X99 - schon veraltet?
Als der X99 auf den Markt kam, brachte er vielfältige Verbesserungen mit: Die Boards waren die ersten mit DDR4-Unterstützung, durch die maximal 40 PCIe-3.0-Lanes der CPU konnten auf den Mainboards auch Quad-SLI- oder Crossfire-X-Konfigurationen verwendet werden und auch USB 3.0 sowie SATA 6G brachte der Chipsatz mit. Selbst M.2-Sockel für schnelle SSDs waren verfügbar.
Seit der Einführung hat Intel aber den Z170 vorgestellt, der aktuell für die Skylake-Generation die Basis darstellt. Mit seinem Sockel 1151 kann maximal ein Core i7-6700K eingesetzt werden, somit stehen maximal vier Kerne mit Hyperthreading zur Verfügung. Die CPU unterstützt nur 16 PCIe-3.0-Lanes und diese lassen sich auch maximal auf zwei Grafikkarten verteilen. Insofern ist hier der X99 schon einmal im Vorteil.
Allerdings bringt der Z170 eine recht große Flexibilität mit: 20 PCIe-3.0-Lanes kann er direkt ansteuern und die Verbindung zur CPU ist mit der neuen DMI-3.0-Anbindung schneller. Stattet der Mainboardhersteller seine Platine also mit sehr vielen Extrachips aus, die er direkt an den Chipsatz anbinden will, ist der Z170 im Vorteil. Intels X99 besitzt nur acht PCIe-2.0-Lanes, also deutlich weniger Bandbreite, weshalb viele USB-3.1- oder RAID-Controller ausgebremst werden könnten.
Intels X99-Platform gleicht dieses aber mit der CPU wieder aus: Insgesamt 32 PCIe-3.0-Lanes kann die CPU den Grafikkarten zur Verfügung stellen, entweder als x16/x16-Konfiguration, oder sogar als x16/x8/x8- oder x8/x8/x8/x8-Konfiguration. Acht PCIe-3.0-Lanes sind aber selbst dann frei, wenn vier Grafikkarten-Slots auf dem Mainboard geboten werden sollen. An diese lassen sich beispielsweise dann schnelle NVME-Drives anbinden oder schnelle USB- und Netzwerkchips. Im Fall unseres Test-Boards ASUS X99 Strix Gaming sind beispielsweise vier PCIe-3.0-Lanes für den vierten PCIe-x16-Slot oder den USB-3.1-Chip reserviert, vier weitere teilen sich der M.2-Slot und der U.2-Port (PCI-Express-SSD).
Die acht Lanes des X99 kann der Hersteller also für langsamere Geräte verwenden: Beispielsweise für einen zusätzlichen Gigabit-Ethernet-Port, einen SATA-Controller oder einen USB-3.0-Controller. Für diese Geräte reicht die PCIe-2.0-Bandbreite auch ohne Probleme aus.
Plattform-Veränderungen
Während viele Hersteller die neuen Prozessoren dazu nutzen, ihre X99-Mainboards mit neuen Zusatzchips auszustatten und aktuelle Features zu integrieren, hat auch Intel ein wenig am Unterbau gefeilt. Die neuen Prozessoren unterstützen jetzt Quad-Channel-DDR4-2400, bieten also etwas mehr Bandbreite als bei den Haswell-E-Modellen (Quad-Channel-DDR4-2133). Einen großen Unterschied macht dies natürlich nicht, aber neben der reinen CPU-Performance ist somit auch die Speicherperformance etwas höher.
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Die Speicherhersteller nehmen dies natürlich als Anlass, neue Module auf den Markt zu bringen. G.Skill versorgte uns mit neuen TridentX-Speichermodulen, die auch deutlich höher getaktet werden können als die von Intel vorgesehenen 2.400 MHz. Innerhalb unserer Overclocking-Tests gehen wir auf die erreichten Taktraten ein.