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In den Benchmarks ist schnell zu sehen: Zwei Kerne mehr und etwas mehr Speicherbandbreite stehen einem Core i7-7700K gut. Als Sechskerner liefert der Core i7-8700K tolle Werte in allen Multicore-Benchmarks und liegt aufgrund seiner extrem hohen Single-Core-Performance auch auf dem Niveau von AMDs Achtkern-Modellen. In Spielen wird die bereits gute Performance des Core i7-7700K nochmals übertroffen - mit dem Effekt, dass die meisten Spiele trotz GeForce GTX 1080 Ti und mäßigen Auflösungen bereits GPU-limitiert sind.
Das Ganze schafft Intel bei einem akzeptablen Stromverbrauch, der nur geringfügig oberhalb der Vierkern-Modelle liegt. Und übertaktbar sind die neuen Coffee-Lake-Prozessoren ebenfalls ohne große Probleme, mit einer All-in-One-Wasserkühlung sollte man in der Regel easy die 5-GHz-Grenze schaffen können. Meistens werden wohl um die 5,2 bis 5,3 GHz machbar sein, und somit lässt sich das bereits schnelle Sechskern-System nochmals beachtlich beschleunigen.
Nun gibt es wie immer nicht nur positive Seiten, sondern auch negative. Diese sind aber diesmal nur für Anwender von Belangen, die upgraden wollten: Es wird zwingend ein neues Board notwendig, die Sockel-1151-Modelle sind wie besprochen nicht untereinander kompatibel. Wer sowieso neu kauft, den wird das nicht groß stören. Auch wird die Anzahl an PCIe-Lanes im Z370-Chipsatz für die meisten Anwender ausreichen - und wer USB 3.1 Gen2 unbedingt benötigt, der kann ein Board mit einem entsprechenden Zusatzchip auswählen, denn Intels Chipsatz unterstützt bislang nur Gen1.
Insofern darf man am Ende noch einen Blick auf den Preis werfen: Und der ist Dank AMD attraktiver denn je. Das Mainstream-Topmodell von Intel gab es bislang nicht zu derart attraktiven Preisen, meistens musste man über 400 Euro auf die Ladentheke legen. Viel interessanter dürfte für die Leser aber wohl das Modell ohne Hyperthreading sein, das als "K"-Modell um die 270 Euro kosten wird. Das ist in der Tat ein hervorragender Preis für einen Sechskern-Prozessor, den wir im Test auf 5,3 GHz übertaktet haben.
Positive Eigenschaften der Core i7-8x00/i5-8x00-Familie (Coffee Lake):
- durch sechs Kerne hohe Performance in Multithreading-Anwendungen
- sehr hohe Single-Thread-Performance
- sehr gute Übertaktbarkeit der "K"-Modelle
- guter Stromverbrauch unter Last und im Idle-Betrieb
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
Negative Eigenschaften der Core i7-8xxx/i5-8x00-Familie (Coffee Lake):
- Plattformwechsel notwendig (für Upgrader)
Insgesamt erscheint ein Sechskern-Modell mit hohem Takt momentan wohl die ideale Wahl zu sein, quasi der Sweet Spot der Prozessor-Konfiguration. Insofern kann man klar sagen, dass gerade der Core i5-8600K und auch der teurere Core i7-8700K für unsere Leser einer der interessantesten Prozessoren im Q4 2017 sein wird. Er spielt mit AMDs Ryzen 7 1800X in einer Liga, was die Multicore-Performance angeht, in Spielen sind die neuen CPUs durchgehend schneller - wenn auch bei zunehmender GPU-Limitierung. Insofern ein Kompliment an Intel: Manchmal braucht es nur zwei Kerne mehr und etwas Optimierung, um einen kleinen Hit zu landen.
Persönliche Meinung
Natürlich, die letzten Launches waren "lauter". Acht Kerne, zehn Kerne, 18 Kerne! Das hörte sich gut an, aber bei den aufgerufenen Preisen waren die Prozessoren sowieso für die meisten Anwender nicht interessant. Während AMD mit den Ryzen 7 Intel gehörig unter Druck gesetzt hat, ist der Core i7-8700K die perfekte Antwort auf AMDs Vorstoß. Was macht etwas Wettbewerb den zuletzt eingeschlafenen CPU-Markt wieder interessant! Jetzt ist es wieder an AMD nachzulegen. (Dennis Bode)