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AMD Ryzen Mobile 4000

AMD greift bei den Notebooks an

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AMD sieht sich in der Situation, nicht mehr nur das Desktop- und HEDT-Segment sowie den Servermarket zu bedienen, sondern will nun auch bei den mobilen Chips den Branchenprimus Intel angreifen. Zwar gab es auch schon mobile Varianten der Ryzen-Prozessoren, diese aber konnten noch nicht den gewünschten Effekt in Form von Marktanteilen bewirken. Dies lag sicherlich auch daran, dass AMD den Fokus noch nicht darauf richten konnte. Mit den Ryzen-Mobile-Prozessoren der 4000-Serie soll sich dies nun ändern. Wir schauen uns die Details der Renoir-Prozessoren an.

Anfang Januar auf der CES stellte AMD die mobile Ryzen-4000-Serie erstmals vor. Schon damals wurden die wichtigsten Eckdaten genannt. Inzwischen sind aber einige weitere Modelle hinzugekommen, die AMD im Januar noch nicht erwähnte. Im ersten Quartal 2020 sollte es eigentlich losgehen, doch das Coronavirus macht auch AMD in dieser Hinsicht einen Strich durch die Rechnung, denn die geplanten Notebook-Modelle haben es nicht bis zum Start geschafft. Demzufolge widmen wir uns heute zunächst der Theorie.

Leider haben wir die nun folgenden Informationen von AMD nicht im Vorfeld erhalten. Daher haben wir uns auch etwas mehr Zeit genommen diese aufzuarbeiten und bieten euch heute einen ausführlichen Artikel dazu.

Zunächst einmal lassen sich AMDs Ambitionen im Notebook-Segment in zwei Kategorie unterteilen:

  • die sparsame U-Serie mit einer TDP von bis zu 15 W für die Business-Serie
  • H- und HS-Serie mit einer TDP von 35 oder 45 W für Gaming-Notebooks

Die Serien umfassen die folgenden Modelle:

Ryzen 4000 Mobile U-Serie
Modell Kerne/Threads Basis/BoostL3-Cache GPUGPU-Takt TDP
Ryzen 7 4800U 8 / 16 1,8 / 4,2 GHz8 MB Vega 81.750 MHz 15 W
Ryzen 7 4700U 8 / 8 2,0 / 4,1 GHz8 MB Vega 71.600 MHz 15 W
Ryzen 5 4600U 6 / 12 2,1 / 4,0 GHz8 MB Vega 61.500 MHz 15 W
Ryzen 5 4500U 6 / 6 2,3 / 4,0 GHz8 MB Vega 61.500 MHz 15 W
Ryzen 3 4300U 4 / 4 2,7 / 3,7 GHz4 MB Vega 51.400 MHz 15 W

In der U-Serie bietet AMD vier bis acht Kerne, wobei nicht immer auch ein SMT (Simultaneous Multithreading) aktiv ist. Grundsätzlich lässt sich zudem sagen, je höher die Modellnummer ist, desto größer die Ausbaustufe der GPU und deren Takt. Allesamt bieten die Modelle der U-Serie eine Thermal Design Power von 15 W, wobei die Notebookhersteller auch einen gewissen Konfigurationsspielraum haben, sodass auch weniger als 15 W möglich sind.

Eine kleine Besonderheit gibt es bei den Caches. Pro CPU-Kern sind 512 kByte an L2-Cache vorhanden. Der L3-Cache ist hingegen ist bei den Modellen mit acht und sechs Kernen immer 8 MB groß. Der Ryzen 3 4300U mit seinen vier Kernen bietet jedoch nur die Hälfte an L3-Cache.

Ryzen 4000 Mobile H- und HS-Serie
Modell Kerne/Threads Basis/BoostL3-Cache GPUGPU-Takt TDP
Ryzen 9 4900H 8 / 16 3,3 / 4,4 GHz8 MB Vega 81.750 MHz 45 W
Ryzen 9 4900HS 8 / 16 3,0 / 4,3 GHz8 MB Vega 81.750 MHz 35 W
Ryzen 7 4800H 8 / 16 2,9 / 4,2 GHz8 MB Vega 71.600 MHz 45 W
Ryzen 7 4800HS 8 / 16 2,9 / 4,2 GHz8 MB Vega 71.600 MHz 35 W
Ryzen 5 4600H 6 / 12 3,0 / 4,0 GHz8 MB Vega 61.500 MHz 45 W
Ryzen 5 4600HS 6 / 12 3,0 / 4,0 GHz8 MB Vega 61.500 MHz 35 W

Die H- und HS-Serie bietet sechs oder acht Kerne. Ein SMT ist immer aktiviert und der L3-Cache ist immer 8 MB groß. Für den Ryzen 5 4600H und und Ryzen 7 4800H gibt es jeweils einen HS-Ableger, der die exakt gleichen Taktraten besitzt, aber mit 10 W weniger auskommen soll. Beim Spitzenmodell Ryzen 9 4900HS gibt es in der Taktung allerdings einen kleinen Unterschied, denn das HS-Modell weist einen geringeren Basis- und Boost-Takt auf, um die geringere TDP einzuhalten.

Auf den folgenden Seiten schauen wir uns die einzelnen Komponenten der neuen Ryzen-Mobile-Prozessoren an und gehen dabei auf die Änderungen ein, die man für den Zen-2-Kerne, die Vega-GPU sowie die Subsysteme vorgenommen hat.