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Eine Workstation-Plattform bietet hinsichtlich ihrer Konfiguration weit mehr Möglichkeiten, als man dies vom Desktop hier kennt. Aber es gibt auch einige Gemeinsamkeiten bzw. AMD hat bei der Ryzen-Threadripper-7000-Serie versucht, einige Dinge einfacher und zugänglicher zu gestalten.
Gaming Mode
Neben den klassischen CPU-Benchmarks werden wir natürlich auch einen Blick auf die Gaming-Leistung werfen. Hier sind 32 bzw. 64 Kerne sicherlich mehr, als die meisten Spiele-Engines überhaupt ansprechen können. Im BIOS des ASUS Pro WS TRX50-Sage WiFi können wir einen Gaming Mode auswählen.
Ist dieser aktiv, werden bis auf zwei CCDs alle weiteren deaktiviert und auch das Simultaneous Multithreading (SMT) ist nicht mehr aktiv. 16 logische Prozessoren und 16 Kerne werden folglich nur noch angezeigt. Das ist sowohl für den Ryzen Threadripper 7980X mit eigentlichen 64 Kernen wie auch den Ryzen Threadripper 7970X mit seinen 32 Kernen der Fall. Wird der Gaming Mode aktiviert, sind bei beiden Modellen also nur noch zwei CCDs und 16 Kerne aktiv.
Für unseren Ryzen Threadripper 7980X waren nur noch CCD1 und CCD2 aktiv. Mit diesen zwei CCDs und den 16 Kernen kam der Prozessor auf eine Leistungsaufnahme von etwa 150 W unter Volllast. In Starfield wurden alle diese 16 Kerne in etwa gleichmäßig belastet.
Anders sieht dies aus, wenn wir den Ryzen Threadripper 7980X mit allen CCDs aktiv betrieben haben:
Deutlich zu sehen ist, dass nur die Kerne des ersten und zweiten CCDs genutzt werden, während die weiteren Kerne brach liegen.
Benchmarks zum Gaming-Mode haben wir im Rahmen der dazugehörigen Testreihen gemacht.
NUMA Nodes pro Sockel
Für Server- und Workstation-Prozessoren auf Basis mehrere Chiplets zunehmend wichtig, werden die Latenzen und Bandbreiten zwischen den einzelnen Chips. Per Clustering können einzelne Knoten voneinander getrennt werden, sodass die Speicherzugriffe nicht über andere Chiplets laufen müssen, was die Latenzen erhöht.
NPS1: Hier ist die gesamte CPU eine einzige NUMA-Domäne, mit allen Kernen im Sockel und der gesamte zugehörige Speicher in dieser einen NUMA-Domäne angebunden. Der Speicher ist über die acht Speicherkanäle (Ryzen Threadripper Pro) oder vier Speicherkanäle (Ryzen Threadripper) verschachtelt. Alle PCI-Express-Geräte am Sockel gehören ebenfalls zu dieser einzigen NUMA-Domäne.
NPS2: Bei dieser Einstellung wird die CPU in zwei NUMA-Domänen aufgeteilt, wobei die Hälfte der Kerne und des Speichers in jeder Domäne zugeordnet ist. Der Speicher ist auf zwei oder vier Speicherkanäle in jeder NUMA-Domäne verteilt.
NPS4: Hier wird die CPU in vier NUMA-Domänen unterteilt. Jeder Quadrant ist eine NUMA-Domäne und der Speicher wird über die zwei oder den einen Speicherkanal in jedem Quadranten aufgeteilt.
Je nach Anwendung kann es Sinn machen mal den NPS1 oder NPS2 und NPS4 zu nutzen. Für Virtualisierungsanwendungen kann ein NPS4 Sinn machen. Generell aber ist NPS1 aus gutem Grund die Standardeinstellung, an der wir für unsere Tests auch nichts geändert haben.
PCI-Express Bifurcation
Von den 148 bzw. 92 vorhandenen PCI-Express-Lanes der Ryzen-Threadripper-Prozessoren können 144 bzw. 88 auch auf der Plattform genutzt werden. Dabei haben die Mainboard-Hersteller die Möglichkeit, entweder einen x16-Slot oder eben ein x8- oder x4-Slot bis hin zu x1 umzusetzen. Der PCI-Express-Controller kann aber über x16 nicht 16 PCIe-Geräte ansteuern. Pro x16-Block können neun Geräte angebunden werden: acht Geräte via x1 und ein Gerät via x8.
Mit 24 PCI-Express-Lanes über den Prozessor wie aktuell in der Ryzen-7000-Serie oder den 20 PCI-Express-Lanes, wie bei der 14. Core-Generation, sind die Desktop-Plattformen in gewisser Weise limitiert – nicht für jeden Anwender, aber gerade wenn man nicht über den Chipsatz gehen möchte, können die vorhandenen Lanes knapp werden.
Die neue sTR5-Plattform für die Pro- und HEDT-Prozessoren hat dieses Problem sicherlich nicht mehr. Ausreichend PCI-Express-Lanes sind vorhanden.