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Der Core i9-14900KS ändert an der grundsätzlichen Einordnung der aktuellen High-End-Modelle von AMD und Intel wenig. Intel bietet den höheren Boost-Takt, der in Spielen für eine gewisse Differenzierung der einzelnen Modelle sorgt. Eine hohe Single-Threaded-Leistung in den synthetischen Benchmarks kann Intel aber nicht direkt in eine entsprechende Spieleleistung überführen – AMD kontert dies zudem mit dem größeren Cache der X3D-Prozessoren.
Ohne Frage liefert der Core i9-14900KS eine hohe Single-Threaded-Leistung und damit dürften entsprechende Anwendungen davon auch profitieren. Das Fehlen bzw. die Deaktivierung von AVX512 in den Consumer-Prozessoren von Intel sorgt je nach Anwendung dafür, dass ältere Modelle ohne diese Limitierung den neueren davonziehen. Dies gilt auch dann, wenn die Ryzen-Prozessoren diese Befehlssatzerweiterung unterstützen, die Intel-Modelle aber eben nicht mehr.
In der Multi-Threaded-Leistung sind die 8P+16E-Kerne mit den 16 Kernen eines Ryzen 9 7950X(3D) in etwa ebenbürtig. Wer auf die maximale Multi-Threaded-Leistung angewiesen ist, hat hier also die freie Auswahl. Bezieht man aber auch die Leistung mit ein, dann führt eigentlich kein Weg an den AMD-Modellen vorbei. Aufgrund der hohen Verbrauchswerte hat Intel in der Multi-Threaded-Leistung pro Watt keine Chance.
Extremübertakter werden in den kommenden Tagen sicherlich wieder neue Rekorde mit dem Core i9-14900KS vermelden. Egal ob Maximaltakt oder maximale Leistung bei entsprechender Stabilität unter flüssigem Stickstoff – das Übertaktungspotential und damit der Spielraum der Intel-Prozessoren ist einfach größer als bei AMD. Wir haben auf einen ausführlichen Overclocking-Test verzichtet. Ein kurzer Versuch mit zwei Kernen auf 6,4 GHz schlug bereits fehl und war einfach nicht die Zeit vorhanden, sich mit dem Thema des manuellen Overclockings zu beschäftigen.
Auch was den Speichercontroller betrifft, hat Intel noch deutliche Vorteile. Zwar lässt sich inzwischen auch der DDR5 auf der AM5-Plattform deutlich beschleunigen, wenn es um das letzte Quäntchen an Leistung geht, liegt Intel aber noch immer vorne. Damit handelt es sich noch immer um die attraktivere Overclocking-Plattform.
Für den Alltagseinsatz spielt das Overclocking-Potential aber keinerlei Rolle. Man darf sich aber auch fragen, ob der Core i9-14900KS überhaupt ein Prozessor für den Alltagseinsatz ist. Ein Plus von 200 MHz im Boost und 100 MHz unter Verwendung aller Kerne gegenüber dem Core i9-14900K lassen sich durch den Mehrverbrauch eigentlich nicht rechtfertigen.
Ein selektierter Chip, etwas mehr Takt – das alles lässt sich Intel sicherlich sehr gut bezahlen. Intel macht wie immer nur Angaben zu den US-Preisen. 689 US-Dollar soll der Core i9-14900KS nun kosten. Für den Core i9-14900K nennt Intel 589 US-Dollar. Der Core i9-13900KS startete mit 750 Euro, ein Core i9-13900K war damals 130 Euro günstiger. Aktuell kostet ein Core i9-14900K etwa 600 Euro, wir gehen daher davon aus, dass ein Core i9-14900KS ebenfalls ab 750 Euro zu haben sein wird.
- hohe Single-Threaded-Leistung
- gute Gaming-Leistung
- gutes OC-Potential
- hohe DDR5-Leistung
- hoher Last-Verbrauch
- hohe Temperaturen