Für die Benchmarks verwenden haben wir die folgenden Prozessoren in einer 2S-Konfiguration:
- Intel Xeon 6780E: 144 Kerne, 330 W, 8x DDR5-6400 (Sierra Forest)
- Intel Xeon 6766E: 144 Kern, 250 W, 8x DDR5-6400 (Sierra Forest)
- Intel Xeon Platinum 8380: 40 Kerne, 270 W, 8x DDR4-3200 (Ice Lake)
- Intel Xeon Platinum 8592+: 64 Kerne, 350 W, 8x DDR5-5600 (Emerald Rapids)
- AMD EPYC 9754: 128 Zen-4c-Kerne, 280 W, 12x DDR5-4800 (Bergamo)
- AMD EPYC 9654: 96 Zen-4-Kerne, 360 W, 12x DDR5-4800 (Genoa)
Für die Benchmarks haben wir auf die Phoronix Test Suite zurückgegriffen. Hier finden wir gut konfigurierte und relativ einfach zu nutzende Server-Benchmarks, die eine gute Vergleichsbasis bieten.
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Der Stream-Benchmark misst die Speicherbandbreite des Systems. Die beiden Xeons der 6700E-Serie sprechen acht Speicherkanäle mit DDR5-6400 an. Beim Xeon Platinum 8380 waren es ebenfalls acht Kanäle, aber eben nur DDR5-4800, während die beiden EPYC-Prozessoren sogar 12 Speicherkanäle ansprechen, allerdings auch hier nur DDR5-4800.
Im Compile-Benchmark schlagen sich die beiden Xeon-6700E-CPUs ganz gut und dabei werden sie auch mit ihren 250 bzw. 330 W voll ausgelastet. Die beiden EPYC-Prozessoren erreichen ein ähnliches Leistungsniveau bei ähnlichem Verbrauch. Der Xeon 8592+ setzt sich zwischen die beiden neuen Xeons. Abgeschlagen ist der Xeon 8480 - sogar mit dem höchsten Verbrauch.
Nicht unbedingt für wissenschaftliche Berechnungen vorgesehen, sind die E-Kern-Xeons und dies ist in den Benchmarks auch deutlich erkennbar. Hier sind die EPYC-Prozessoren überlegen.
In den Datenbank-Benchmarks erreichen die beiden Modelle der Xeon-6700E-Serie nicht den Durchsatz der deutlich besser positionierten EPYC-Modelle, dafür aber sind sie bei den Latenzen ganz gut aufgestellt. Im gut optimierten RockDB können sie sich sogar weit vor die Konkurrenz von AMD setzen.
Das Blender-Rendering erledigen die beiden EPYC-Modelle mit 96 Zen-4c- und 128 Zen-4-Kernen schneller als die beiden 144-E-Kerne von Intel. Womöglich spielt hier das Fehlen bestimmter Befehlssatzerweiterungen eine Rolle, die bei AMD in beiden Kern-Varianten verwendet werden. Aber im Verhältnis zu den bisherigen Intel-Chips sind die neuen Prozessoren dennoch deutlich schneller, da sie einfach mehr Kerne zum Einsatz bringen.
Zwar erreichen die beiden 6700E-Xeons nicht die Encoding-Leistung der beiden EPYC-Prozessoren, dafür aber erledigen sie ihre Aufgabe mit nur etwa 100 W (Xeon 6766E) bzw. etwa 120 W (Xeon 6780E), wohingegen die beiden EPYC-Prozessoren in etwa 180 bis 210 W für diese Aufgabe benötigen. Die höhere Effizienz kann den Nachteil in der Leistung aber nicht ganz aufwiegen.
Leistungsaufnahme
Die Leistung in den Anwendungen ist sicherlich ein entscheidender Faktor in der Beurteilung eines Prozessors oder einer Plattform. Aber auch die Leistungsaufnahme spielt eine Rolle – vor allem wenn es um die Effizienz geht.
Intel Xeon 6780E | Intel Xeon 6766E | Intel Xeon 8380 | Intel Xeon 8592+ | AMD EPYC 9754 | AMD EPYC 9654 | |
Compile (Linux Kernel 6.8) | 410 W | 340 W | 490 W | 585 W | 485 W | 525 W |
NAMD 3.0 | 130 W | 115 W | 400 W | 485 W | 225 W | 270 W |
Clickhouse 22 | 165 W | 160 W | 280 W | 340 W | 230 W | 280 W |
PostgreSQL 16 | 265 W | 240 W | 455 W | 360 W | 360 W | 430 W |
RocksDB 9 | 625 W | 470 W | 510 W | 660 W | 550 W | 600 W |
Blender | 520 W | 440 W | 520 W | 660 W | 615 W | 630 W |
H.265-Encoding | 250 W | 220 W | 385 W | 510 W | 325 W | 410 W |
Zu den Benchmarks haben wir die durchschnittliche Leistungsaufnahme aufgenommen. Unter Volllast und bei Anwendungen wie dem Compile-Benchmark oder für das Blender-Rendering können die Xeon-6700E ihre Vorteile nicht ausspielen. Anders sieht dies hingegen für die Datenbank-Anwendungen oder das Encoding aus, wo der Xeon 6780E und 6766E teilweise die Hälfte dessen Verbrauchen, was die bisherigen Xeon-Modelle und EPYC-Prozessoren aufwänden müssen.