TEST

Intel Xeon 6700E Serie

144 Efficiency-Kerne im Test - Fazit

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Mit der Aufspaltung in E- und P-Kern-Xeons adressiert Intel die Notwendigkeit nach effizienteren Serverprozessoren. Diesen Bereich konnte man mit den klassischen Xeons und den großen Kernen nicht bedienen, denn die Maßgabe die Arbeit einfach schnell und mit hoher Leistungsaufnahme zu absolvieren funktioniert in vielen Anwendungsbereichen einfach nicht. Die Konkurrenz hatte dies schon etwas früher erkannt und so positionierte sich Ampere Computing mit den eigenen ARM-Server-CPUs schon recht früh und auch AMD setzt mit den EPYC-Prozessoren mit Zen-4c-Kernen genau auf dieses Segment.

Der Xeon 6780E und 6766E liefern in den Benchmarks teilweise erstaunliches ab und schlagen selbst den Xeon Platinum 8592+ als aktuell schnellsten P-Kern-Xeon. Geht man auf den Xeon Platinum 8380 zurück, wird der Leistungsunterschied sicherlich am deutlichsten und auch im Datacenter-Geschäft wird die Hardware nicht alle 9 bis 12 Monate gewechselt. Insofern zeichnet dies einen möglichen Upgrade-Pfad für bestimmte Anwendungen.

Je nach Anwendung sind die beiden Xeon-6700E-Modelle sogar schneller als ihre P-Kern-Vorgänger, verbrauchen dabei aber deutlich weniger. Und auch wenn sie P-Kern-Xeons mal einen Vorsprung von 30 % oder dergleichen haben, dann muss man hier auch den Verbrauch mit einbeziehen und dieser kann je nach Anwendung nur halb so hoch ausfallen.

Aber auch AMD weiß ganz genau, wo es die Modelle der EPYC-9700- und EPYC-9600-Serie mit den Zen-4c. und Zen-4-Kernen positioniert und die Benchmarks zeigen, dass man hier mindestens auf Augenhöhe mit dem einstigen Dominator Intel liegt. In den Marktanteilen spüren diese Entwicklung beide Unternehmen zunehmend – der eine im negativen, der andere im positiven Sinne.

Die Auswahl der Anwendungen ist der entscheidende Faktor. HPC- und Render-Anwendungen sind nicht die Domäne der Xeon-6700E-Prozessoren, aber dafür sind sie auch nicht vorgesehen. Datenbanken, Echtzeit-Encoding, Microservices, viele VMs pro Sockel, eine möglichst hohe Kern-Dichte – das sind die Bereiche, in denen die effizienten Xeons punkten können. Für HPC und KI werden die Prozessoren der Xeon-6900P-Serie in Kürze gegen die Konkurrenz antreten müssen. Intel erwartet in den kommenden Wochen aber neue Konkurrenz, denn AMD wird die nächste EPYC-Generation auf Basis der Zen-5-Architektur vorstellen.

Zudem sei erwähnt, dass die Xeon-6700E-Prozessoren mit maximal 144 E-Kernen nur der erste Schritt sind. Im ersten Quartal 2025 werden die Xeon-6900E-Prozessoren mit 288 Kernen folgen und ebenfalls bereits für 2025 angekündigt ist der Nachfolger Clearwater Forest auf Basis der schnellen Skymont-Kerne.

Mit den Xeon-6700E-Prozessoren macht Intel einen Schritt in die richtige Richtung und entfernt sich etwas vom Image der vergangenen Jahre, wo man einfach mehr Kerne mit einer höheren Leistungsaufnahme auf den Markt geworfen hat. Die Xeon-Plattform dehnt sich mit den E- und P-Kern-Xeons weiter aus, die Birch-Stream-Plattform mit SP- und AP-Sockel sorgt für weitere Unterscheidungsmerkmale hinsichtlich der Leistungsaufnahme, Anzahl der Speicherkanäle und vieles mehr.

Intel Xeon-6700E-Serie

  • hohe Effizienz
  • 144/288 E-Kerne in 1S/2S-Konfiguration
  • Unterstützung von DDR5-6400

  • weniger PCIe-Lanes als AMDs Plattform