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Die Prozessoren der Core-Ultra-200V-Serie sollen eines der wichtigsten Produkte für Intel in diesem Jahrzehnt sein. In nahezu allen Kernbereichen des Prozessors führt Intel Neuerungen ein. Wir hatten zum Marktstart die Gelegenheit, uns ein Notebook mit dem Topmodell, dem Core Ultra 9 288V, anzuschauen. Wie sich der vermeintliche sparsame und effiziente Prozessor gegen die Konkurrenz von AMD, aber auch aus eigenem Hause schlägt, wollen wir uns in einer ersten Leistungsanalyse anschauen.
Bereits zur Computex Anfang Juni gab Intel einen ausführlichen Ausblick auf die verwendeten Technologien: Neue P- und E-Kerne, eine neue Xe2-GPU, eine große NPU und ein hochkomplexes Package, dessen Chips fast ausschließlich bei TSMC gefertigt werden. Zur IFA in Berlin Anfang September folgte dann die Vorstellung der Modelle, wie sie in den Notebooks zum Einsatz kommen werden. Zudem lieferte Intel eigene Leistungsdaten und sorgte für eine entsprechende Einordnung der CPU-, GPU- und NPU-Leistung gegenüber der Konkurrenz von AMD und Qualcomm.
Auf den technischen Unterbau und die Details wollen wir an dieser Stelle also nicht noch einmal eingehen. Stattdessen werden wir uns heute auf die eigenen Benchmarks und Messungen konzentrieren.
Intel fasst die Leistung von Lunar Lake auf einer seiner Folie mit "A great AI PC starts with a great PC" zusammen und so würden wir Lunar Lake gerne sehen – trotz oder gerade wegen des aktuellen Hypes rund um KI, LLMs und vieles mehr. Wie gut Lunar Lake mit seinen vier Performance- und Efficiency-Kernen ist, wird der Hauptfokus dieses Artikels sein. Der zweite Fokus ist die neue Xe2-GPU, die nicht mehr nur für eine Darstellung der Windows-Oberfläche geeignet sein soll. Dritte Komponente ist die NPU, wo wir aber noch kaum gute Vergleiche anstellen können. Zwar gibt es bereits ein paar KI-Benchmarks, diese verwenden bei unterschiedlicher Hardware aber häufig auch unterschiedliche APIs und Datenformate, was eine Vergleichbarkeit nicht gerade einfach gestaltet.
Die Basis aber sollten immer möglichst schnelle Kerne sein und hier kommen die neuen Kernarchitekturen von Lunar Lake ins Spiel. Die Performance-Kerne verzichten mit Blick auf die Effizienz auf die Unterstützung von Hyper Threading und die Efficiency-Kerne machen einen gewaltigen IPC-Sprung. Interessant sind die Leistungsvergleiche daher auch, weil Arrow Lake ebenfalls auf diese P- und E-Kerne setzen wird.
Modell | P/E-Kerne | Turbo-Takt | LLC | GPU | GPU-Takt | XMX AI TOPS | NPU AI TOPS | Arbeitsspeicher | Base-Power |
Core Ultra 9 288V | 4 / 4 | 5,1 / 3,7 GHz | 12 MB | 8x Xe2 | 2,05 GHz | 67 | 48 | 32 GB LPDDR5X-8533 | 30 / 17 W |
Core Ultra 7 268V | 4 / 4 | 5,0 / 3,7 GHz | 12 MB | 8x Xe2 | 2,0 GHz | 66 | 48 | 32 GB LPDDR5X-8533 | 17 / 8 W |
Core Ultra 7 266V | 4 / 4 | 5,0 / 3,7 GHz | 12 MB | 8x Xe2 | 2,0 GHz | 66 | 48 | 16 GB LPDDR5X-8533 | 17 / 8 W |
Core Ultra 7 258V | 4 / 4 | 4,8 / 3,7 GHz | 12 MB | 8x Xe2 | 1,95 GHz | 64 | 47 | 32 GB LPDDR5X-8533 | 17 / 8 W |
Core Ultra 7 256V | 4 / 4 | 4,8 / 3,5 GHz | 12 MB | 8x Xe2 | 1,95 GHz | 64 | 47 | 16 GB LPDDR5X-8533 | 17 / 8 W |
Core Ultra 5 238V | 4 / 4 | 4,7 / 3,5 GHz | 8 MB | 7x Xe2 | 1,85 GHz | 53 | 40 | 32 GB LPDDR5X-8533 | 17 / 8 W |
Core Ultra 5 236V | 4 / 4 | 4,7 / 3,5 GHz | 8 MB | 7x Xe2 | 1,85 GHz | 53 | 40 | 16 GB LPDDR5X-8533 | 17 / 8 W |
Core Ultra 5 228V | 4 / 4 | 4,5 / 3,5 GHz | 8 MB | 7x Xe2 | 1,85 GHz | 53 | 40 | 32 GB LPDDR5X-8533 | 17 / 8 W |
Core Ultra 5 226V | 4 / 4 | 4,5 / 3,5 GHz | 8 MB | 7x Xe2 | 1,85 GHz | 53 | 40 | 16 GB LPDDR5X-8533 | 17 / 8 W |
Alle Core-Ultra-200-Prozessoren auf Basis von Lunar Lake bekommen ein "V" in den Modellnamen. Damit sollen sie sich leichter von den weiteren Modellen der Core-Ultra-200-Serie unterscheiden lassen, die erst noch erscheinen werden.
Allesamt bieten die Lunar-Lake-Prozessoren vier Performance- und vier Efficiency-Kerne. Dahingehend gibt es schon einmal keine Unterscheidung. Da Hyper Threading auch bei den Performance-Kernen deaktiviert ist, kommt Lunar Lake immer auf acht aktive Threads. Intel differenziert hier also maßgeblich über den Takt der P- und E-Kerne. Dennoch gibt es eine grob zweigeteilte Produktpalette, die sich über die vollen 12 MB an Last Level Cache (LLC), den vollen GPU-Ausbau mit acht Xe2-Kernen sowie die volle Leistung der NPU unterscheidet. Auch in diesen grob zwei Klassen gibt es wieder kleinere Unterschiede im Takt der integrierten GPU.
Der Core Ultra 9 288V sticht dahingehend heraus, dass er die höchsten Taktraten für alle Kernkomponenten bietet. Dieses Modell kam auch in unserem Test-Notebook zum Einsatz. Zudem ist er auf eine Base-Power von 30 W bei einem Minimum von 17 W ausgelegt, während die anderen Modelle auf eine Base-Power von 17 W und ein Minimum von 8 W ausgelegt sind. Die maximale Turbo-Power liegt für alle Modelle bei 37 W.
Da der Arbeitsspeicher in Form des LPDDR5X direkt mit auf dem Package sitzt, ist dieser Bestandteil des jeweiligen Modells - Änderungen sind im Nachhinein nicht möglich. Intel bietet hier wahlweise 16 und 32 GB an. In der Modellbezeichnung zeigt sich dies in der "8" vor dem "V" für die Variante mit 32 GB und einer "6" für die Variante mit 16 GB.
Als Plattform bietet Lunar Lake zudem noch eine Unterstützung von Wi-Fi 7 sowie Bluetooth 5.4. Falls der Notebook-Hersteller dies wünscht, kann er zudem drei Thunderbolt-4-Anschlüsse realisieren. Zudem stehen vier PCIe-4.0- und ebenfalls vier PCIe-5.0-Lanes zur Verfügung, über die zwei SSDs angebunden werden können.