Bereits aus der Vergangenheit wissen wir, dass die X3D-Modelle nicht immer ganz so stark von höherem Speichertakt profitieren. Der Sweet-Spot für die Ryzen-Prozessoren bleibt DDR5-6000, da Speicher und Speichercontroller dann mit einem 1:1-Taktverhältnis arbeiten und der Infinity Fabric mit 2.000 MHz noch mithalten kann.
- MCLK: Takt des Speichers
- UCLK: Takt des Speichercontroller
- FCLK: Takt des Infinity Fabric
MCLK | UCLK | FCLK | |
DDR5-5600 (JEDEC) | 2.800 MHz | 2.800 MHz | 1.800 MHz |
DDR5-5600 (EXPO) | 2.800 MHz | 2.800 MHz | 2.000 MHz |
DDR5-6000 (EXPO) | 3.000 MHz | 3.000 MHz | 2.000 MHz |
DDR5-8000 (EXPO) | 4.000 MHz | 2.000 MHz | 2.000 MHz |
In den JEDEC-Einstellungen für DDR5-5600 läuft der Infinity Fabric mit 1.800 MHz und erst wenn ein EXPO-Profil geladen werden, taktet dieser mit 2.000 MHz. Für DDR5-8000 läuft der Speichercontroller dann mit einem niedrigeren Takt, als bei DDR5-6000.
Allerdings bewerben die Speicherhersteller (und auch AMD) mit Erscheinen der Ryzen-9000-Prozessoren auch schnellere Kits mit beispielsweise DDR5-8000. Allerdings kann nicht immer gewährleistet werden, dass diese 8.000 MT/s auch erreicht werden können. Dies hängt einerseits vom Mainboard ab, aber auch davon, ob der Prozessor mithalten kann. In unserem Fall waren ein Ryzen 9 7950X und 9950X nicht in der Lage, den Speichercontroller bei mehr als 3.000 MHz arbeiten zu lassen. Single-CCD-Varianten wie der Ryzen 7 7700X, Ryzen 7 9700X oder eben der Ryzen 7 9800X3D hingegen sind dazu in der Lage.
Für die Benchmarks haben wir verwendet:
- DDR5-5600 CL40-40-40-77
- DDR5-6000 CL30-36-36-76
- DDR5-8000 CL38-48-48-128
Doch was bringen diese schnellen Kits? Wir schauen auf die ersten Benchmarks:
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Für Ryzen-9000-Prozessoren findet die Anbindung des CCD an den IOD per Infinity Fabric statt – wie auch schon bei den vorherigen Generationen. Es handelt sich dabei allerdings um eine asymmetrische Anbindung. Der CCD kann mit 32 Byte pro Taktzyklus vom IOD lesen, aber nur mit 16 Bytes pro Taktzyklus schreiben. Dies hat dahingehend Auswirkungen, dass die Ryzen-Prozessoren mit nur einem CCD (Ryzen 7 9700X und Ryzen 5 9600X) im Schreibdurchsatz limitiert sind. Dies konnten wir bei den Ryzen-7000-Prozessoren bereits darstellen. Anders schaut dies bei den Ryzen-Modellen mit zwei CCDs aus. Die Unterscheide zeigen sich bereits in den Standard-Benchmarks.
Im Durchsatz ist der Speichercontroller von AMD dem von Intel unterlegen. Bei den Latenzen hat AMD aber inzwischen die Nase vorne. Das Potential des schnelleren Kits kann der Ryzen 7 9800X3D nicht ausschöpfen.
Gaming-Benchmarks
Nach den synthetischen Benchmarks werfen wir nun einen Blick auf die Spieleleistung:
In den Gaming-Benchmarks zeigt sich vor allem eines: Der Ryzen 7 9800X3D mit DDR5-8000 zeigt nur in Cyberpunk 2077 einen Leistungsvorteil. Ansonsten sind 6.000 MT/s dem schnelleren Speicher wohl auch aufgrund der niedrigeren Latenzen überlegen. Teilweise sind 8.000 MT/s sogar langsamer als die JEDEC-Konfiguration mit 5.600 MT/s.