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Toshiba BG3 im Test

Kompakte OEM-SSD mit Consumer-Schwester - Fazit

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Auch wenn es sich bei der BG3 um eine Speziallösung handelt, die im freien Handel nicht offiziell angeboten wird, ist der Test aus Verbrauchersicht dennoch interessant. Denn er zeigt, wenn auch in falscher zeitlicher Reihenfolge, welche Einschnitte ein Unternehmen mitunter vornimmt, wenn aus einem OEM- ein Consumer-Produkt wird. Zusätzlich wird deutlich, was in Hinblick auf den Platzbedarf möglich wäre, was die OCZ RC100 nachträglich in ein etwas anderes Licht rückt.

Gemeint ist damit natürlich der im Falle des M.2-Modells exotisch wirkende Formfaktor. Schon die OCZ RC100 dürfte mit so manchem Mainbaord Probleme haben, sind die doch häufig lediglich auf M.2 2280 ausgelegt. Eine nur noch 30 mm lange SSD (M.2 2230) hat da noch mehr Probleme. Das dürfte letztlich dazu geführt haben, dass die Consumer-Variante zumindest ein Stück weit länger ausfällt. Für so manchen Notebook-Nutzer könnte die BG3 dennoch die erste Wahl sein: Einige Modelle bieten einen solchen Platz. In diesem Fall ist es deshalb ärgerlich, dass Toshiba den Endkundenmarkt nicht bedient und diesen Western Digital mit seiner SN520 überlässt.

Trotz der vorhandenen Unterschiede stimmen die Pluspunkte der BG3 mit denen der Consumer-Variante überein. Neben der erwähnten kompakten Bauweise fällt der im Vergleich zu vielen PCIe-SSDs geringe Energiebedarf positiv auf, die Alltagsleistung ist in vielen Fällen ausreichend. Inwiefern die gegenüber der OCZ RC100 höhere Leistung bei höherer Anfragetiefe eine Rolle spielt, hängt vom Einsatzgebiet ab.

Ein klarer Nachteil sind die hohen Temperaturen. Die gemessenen 66 °C im Leerlauf innerhalb eines gut belüfteten Gehäuses sind recht viel. Zwar konnte eine temperaturbedingte Drosselung der Schreib- und Leseleistung nicht eindeutig nachgewiesen werden, die negativen Einflüsse auf die Lebenserwartung sind aber unbestreitbar. Und es gilt zu bedenken, dass die Folgen in einem Notebook aufgrund der meist schlechteren Wärmeabfuhr ganz andere sein können. Insgesamt lässt sich die Haltbarkeit aber nicht endgültig bewerten, da die TBW-Werte nicht bekannt sind. Und auch der letzte Kritikpunkt ist unter Umständen nur ein halber: Denn dass Toshiba es dem OEM überlässt, ob die SED- oder Non-SED-Variante verbaut wird, ist nach Außen hin nicht erkennbar. Beide Versionen tragen die gleichen Modellnummer.

Positive Aspekte der Toshiba BG3 512 GB:

  • kompakte Bauweise
  • geringer Energiebedarf

Negative Aspekte der Toshiba BG3 512 GB:

  • hohe Temperaturen und Latenzen
  • Verschlüsselung nur auf OEM-Wunsch hin möglich
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