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Im Kampf um größere SSDs bei gleichzeitig sinkenden Preisen setzen die Hersteller von NAND-Flash vor allem auf mehr Schichten in Verbindung mit mehr Bits pro Speicherzelle. Einen Etappensieg hat dabei Toshiba errungen. Denn mit der XG6 ist die erste SSD mit BiCS-4-Flash an den Start gegangen. Allerdings mussten die Japaner Kompromisse eingehen. So gibt es zwar 96 Schichten, auf eine höhere Speicherdichte muss vorerst aber verzichtet werden. Zudem gehen Verbraucher zunächst leer aus. Denn wie üblich richtet sich das neue Modell wie schon die Vorgänger der XG-Reihe nur an OEMs. Es deutet sich aber an, dass ein Consumer-Ableger unter dem OCZ-Dach als Nachfolger der RD400 in absehbarer Zeit nachgereicht wird. Entsprechend darf der Test als Blick in die Zukunft gewertet werden.
Vorgestellt wurde die XG6 im vergangenen Juli, einige technische Daten hält Toshiba aber noch immer unter Verschluss. Teilweise ist das auf die Zielgruppe zurückzuführen. Denn traditionell verrät man bei OEM-Laufwerken weder einen Preis noch die jeweiligen TBW-Werte. Entsprechend lässt sich vor allem die Haltbarkeit der SSD nur schwer einschätzen, mehr als eine grobe Aussage lässt sich nicht treffen.
Bekannt ist hingegen, dass es die XG6 vorerst in drei Größen mit 256, 512 und 1.024 GB geben wird. Wie auch beim Vorgänger XG5 (Test) setzt man auf das übliche M.2-2280-Format (22 mm breit, 80 mm lang). Damit lässt sich die SSD auf nahezu allen aktuellen Mainboards verbauen, einzig in kompakten Notebooks dürfte der Platz fehlen. Hier wäre eine BGA-Version zum Auflöten hilfreich, die Toshiba anders als bei der BG3 (Test) aber nicht anbietet. Dafür lässt man seinen Partnern wieder die Wahl zwischen SED- und Non-SED. Letztere Varianten müssen ohne Hardware-seitige Verschlüsselung auskommen, die SED-Modelle (Self Encrypting Drive) unterstützen hingegen TCG OPAL 2.01. Inwiefern die maximalen Transferraten der SED-Varianten abweichen, ist nicht bekannt. Bei der XG5 fiel das Schreib- und Lesetempo zwischen 50 und 120 MB/s geringer aus.
Ebenfalls noch nicht bekannt ist, ob es erneut einen P-Ableger geben wird. Gegenüber der XG5 soll sich die XG5-P vor allem für leseintensive Zwecke eignen, zudem fallen die Transferraten insgesamt etwas höher aus. Ob eine XG6-P signifikant schneller sein könnte, ist angesichts der Schnittstellenlimitierungen sowie das Controllers fraglich. Allerdings könnte ein größerer DRAM-Cache im Alltag beschleunigend wirken - ähnliches konnte im Vergleich zwischen XG5 und XG5-P beobachtet werden.
Toshiba XG6 (KXG60ZNV1T021P1MDA) | |
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Straßenpreis (ca.) | - |
Produktseite | business.toshiba-memory.com/de-de/ |
Formfaktor | M.2 |
Interface | PCIe 3.1 x4 |
Protokoll | NVMe 1.3a |
Firmware | AGXA4001 |
Kapazität Testmuster (lt. Hersteller) | 1.024 GB |
Kapazität (formatiert, laut Windows) | 953 GB |
Verfügbare Kapazitäten | 256 GB 512 GB 1.024 GB |
Cache | 512 MB LPDDR3 (1.024 GB) |
Controller | Toshiba TC58NCP090GSD |
Chipart | Toshiba BiCS 4 TLC |
Max. Lesen Non-SED (lt. Hersteller) | 3.180 MB/s |
Max. Lesen SED (lt. Hersteller) | ? |
Max. Schreiben Non-SED (lt. Hersteller) | 2.960 MB/s |
Max. Schreiben SED (lt. Hersteller) | ? |
Herstellergarantie | 5 Jahre oder Erreichen der TBW |
Lieferumfang | SSD |
Auch wenn Toshiba aufgrund der OEM-Ausrichtung keine Preise nennt, sind Rückschlüsse auf die vermutlich wichtigsten direkten Konkurrenten dennoch möglich. Denn mit der SSD PM961 bietet Samsung eine in weiten Teilen vergleichbare OEM-SSD an, hinzu kommt die ebenfalls oft in Komplettrechnern anzutreffenden Modelle SSD 970 EVO (Test).