TEST

Toshiba XG6 im Test

Die erste SSD mit 96 Layern und BiCS 4 überzeugt - Fazit

Portrait des Authors


Werbung

Mit der XG6 gewährt Toshiba einen ersten Blick auf die wohl wichtigste Neuerung bei SSDs in den kommenden Monaten. Denn nahezu alle relevanten Anbieter werden über kurz oder lang NAND-Flash mit 96 Schichten verbauen und damit den Preis pro Gigabyte weiter senken. Verbraucher dürfen sich entsprechend freuen, wenn die Anschaffung einer SSD in den kommenden Monaten auf dem Plan steht. Ärgerlich ist lediglich, dass die Wahl dann nicht auf die XG6 fallen kann. Denn für die Premiere hat Toshiba sich das reine OEM-Geschäft ausgesucht und beschränkt den Kreis der Kunden somit. Anzutreffen sein wird die neue SSD entsprechend lediglich in Notebooks und Komplett-PCs.

Doch anders als beim Vorgänger XG5 ist es sehr wahrscheinlich, dass es einen Consumer-Ableger geben wird. Schließlich wartet die in die Tage gekommen OCZ RD400 auf einen Nachfolger. Bis dahin dürft Toshiba jedoch noch an der Verfügbarkeit von BiCS 4 sowie an QLC arbeiten. Letztere Technik dürfte den Preis noch weiter nach unten drücken - abzuwarten bleibt jedoch, inwiefern das zulasten der Performance geht.

Die wiederum ist es, die die XG6 so interessant macht. Der Wechsel zu Toggle NAND Mode 3.0 sorgt für einen deutlichen Schub, vor allem beim Schreiben. In der Spitze kann die neue SSD so mit Samsungs SSD 970 PRO und SSD 970 EVO mithalten, was an sich schon einen Art Auszeichnung ist. Dass das hohe Tempo nicht in allen Bereichen gehalten werden kann, trübt den sehr guten Eindruck ein wenig, im Alltag spielt das aber keine nennenswerte Rolle. Wer nicht ständig mehrere Gigabyte am Stück verschiebt, dürfte keinen Unterschied spüren. Allerdings zeigt sich in der Praxis, dass die XG6 nicht immer schneller als die XG5 ist. Hier dürfte vor allem der Controller eine Rolle spielen, der alles andere als neu ist und seine Daseinsberechtigung vor allem aus seiner Effizienz zieht. Denn im Mittel ist der Energiebedarf der XG6 nicht höher als bei der XG5, obwohl die Leistung um bis zu 40 % höher ausfällt. Mit Blick auf eine mögliche Consumer-Variante bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen die wahrscheinlichen Firmware-Änderungen haben werden.

Das gilt auch in Bezug auf zwei andere Pluspunkte. Die Änderungen am SLC-Cache tragen ihren Teil zur höheren Performance bei und dürften eine direkte Antwort auf die Kritik sein, die diesbezüglich an der XG5 und XG5-P geäußert wurde. Schade ist, dass Toshiba aber an der intransparenten Kommunikation festhält und keinerlei Daten zum Cache freigibt. Die zweite Stärke kann die XG6 hingegen möglicherweise nicht überall ausspielen. Denn in schlecht gekühlten Gehäusen könnte die Temperatur höher als im Test ausfallen und zu einer Drosselung der Transferleistung beim Schreiben führen. Steht hingegen genügend Frischluft zur Verfügung, darf man sich über ein konstant hohes Tempo freuen - einige andere SSDs schaffen das nicht.

Am Ende sorgt auch das dafür, dass die Toshiba XG6 eine schnelle SSD ohne echtes Manko ist, zumindest soweit dies mit gutem Gewissen gesagt werden kann. Denn durch das Fehlen von Angaben zur Haltbarkeit kann eine allgemeine Empfehlung nicht ausgesprochen werden - unabhängig davon, ob eine solche bei einem reinen OEM-Laufwerk überhaupt sinnvoll wäre.

Positive Aspekte der Toshiba XG6:

  • gute Alltagsperformance mit teilweise sehr hohen Schreibraten
  • hohe Effizienz

Negative Aspekte der Toshiba XG6:

  • -
Quellen und weitere Links KOMMENTARE (0) VGWort