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Der PCMark 8 „Expanded Storage"-Test besteht aus zwei Teilen, dem „Consistency test" und dem „Adaptivity test". Letzterer prüft, wie gut sich ein Storage-System an eine bestimmte Last anpassen kann. Für uns interessanter ist der erste Test, der den Performanceverlust eines Speichersystems messen soll. Davor haben wir für diesen Zweck eine Kombination von HDTach und Iometer eingesetzt: Zuerst wurde die sequenzielle Performance im Neuzustand gemessen, dann das Laufwerk mit Iometer extrem stark beansprucht und anschließend wieder die Performance gemessen. Die Performance vieler Laufwerke ist dabei nicht selten um 50 % und mehr eingebrochen. Dieses Vorgehen erlaubt eine Aussage über den Worst Case.
Das Vorgehen von PCMark 8 ist deutlich näher am Alltag: In der ersten Phase wird das Laufwerk zweimal komplett gefüllt, wobei der zweite Durchlauf sicherstellen soll, dass auch der dem Nutzer nicht zugängliche Speicher gefüllt wird. In der zweiten Phase (Degrade) wird das Laufwerk insgesamt achtmal hintereinander mit zufälligen Schreibzugriffen belastet, wobei der erste Durchgang 10 Minuten dauert und jeder weitere Durchlauf fünf Minuten länger. Nach jedem Durchgang wird die Performance gemessen. In der dritten Phase (Steady state) finden fünf weitere Durchläufe mit jeweils 45 Minuten Schreibdauer statt, auch hier wird die Performance gemessen. In der letzten Phase (Recovery) wird nach einer Leerlaufzeit von fünf Minuten die Performance gemessen. Diese Messung wird inklusive der Leerlaufzeit fünfmal wiederholt und soll dem Laufwerk die Möglichkeit geben, sich zu regenerieren.
Die beiden folgenden Diagramme zeigen, wie lange unterschiedliche Laufwerke in den verschiedenen Phasen durchschnittlich brauchen, um einen Lese- oder Schreibzugriff zu beantworten. Hierbei beschränken wir uns auf den größten Teil des Trace-Benchmarks, nämlich das Profil „Photoshop Heavy", bei welchem 468 MB gelesen und 5.640 MB geschrieben werden. Sowohl dieser als auch die vorherigen Tests mit AS SSD und Iometer haben ihre Daseinsberechtigung, für den Alltag relevanter sollten allerdings diese Ergebnisse sein.
Wie bereits erwähnt sind bei einer SSD weniger die sequenziellen Peaks, als viel eher Latenzen im Alltag entscheidend. Hier musste die Gigabyte Aorus RAID SSD letztlich enttäuschen nach all den synthetischen Vorschusslorbeeren. Dies ist auch leicht zu erklären: In einem RAID muss zum einen ein Umweg über den Controller genommen werden, zum anderen müssen die Lese- und Schreibvorgänge synchron ablaufen. Letzteres hat zur Folge, dass stets der Worst Case, also die langsamste SSD das Tempo vorgibt - im Falle der Gigabyte-SSC also eine von Vieren.
Bei der WD_Black AN1500 sieht die Sache deutlich besser aus. Eventuell hat hier Western Digital als Fertiger von Controller und NAND durchaus eigene Mittel und Wege, das RAID zu optimieren. In jedem Fall konnte unser Testexemplar auch mit den aktuellen PCIe4-Konkurrenten mühelos mithalten. Sowohl schreibend wie lesend befinden sich alle gemessenen Latenzen auf einem exzellenten Niveau. Dies resultiert auch in entsprechend hohen Übertragungsraten. Zwar konnten wir keine Werte wie bei der Samsung SSD 980 PRO ermitteln, jedoch wurde jede andere bislang getestete PCIe4-SSD geschlagen. Die Aorus RAID SSD, die gerade bei den Lese-Latenzen um ein Vielfaches höher liegt, wird so deutlich überboten.