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Intel SSD 670p im Test

Mit QLC fehlen die Argumente - Die Intel SSD 670p im Detail

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Auch wenn sich die Leistungs- und Haltbarkeitsdaten auf dem Papier eher verbessert haben, sind doch viele Eckpunkte der 670p identisch zu den beiden Vorgängermodellen. Dies betrifft beispielsweise den DRAM, der mit 256 MB DDR3L von Nanya bei allen Kapazitäten identisch klein dimensioniert ist. HighEnd-Massenspeicher wie etwa die Samsung 980 PRO oder die Western Digital WD_Black SN850, aber zwischenzeitlich auch viele Consumer-NVMe-SSDs setzen normalerweise auf 1 GB DRAM pro Terabyte NAND. Dies hat den Vorteil, dass der Controller die Mapping-Tabelle zum Speicherort der Daten aus dem deutlich schnelleren DRAM lesen kann und nicht einen Teil davon auf den vergleichsweise langsamen NAND lesen muss. Zwar muss man in diesem Kontext einräumen, dass sich die DRAMless-SSDs der letzten Jahre dabei deutlich verbessert haben, doch der Vorteil von DRAM ist durchaus messbar oder in verschiedenen Alltagssituationen auch spürbar. Intel geht hier also gewissermaßen einen Zwischenweg. 

Beim Controller bedient sich Intel aus dem Portfolio von Silicon Motion, sodass der SM2265 auf dem grünen PCB zum Einsatz kommt. Dieser scheint aktuell noch exklusiv bei der 670p zum Einsatz zu kommen, liest sich allerdings bezogen auf die Leistungsdaten vertraut im LineUp von Silicon Motion. Mit PCIe3 setzt Intel dabei auf ein bewährtes Interface, wobei PCIe4 spätestens mit Einführung von Rocket Lake auch im eigenen Haus von Vorteil gewesen wäre. Weniger Aufgrund der maximalen Bandbreite, da hier bereits PCIe3 noch gar nicht am Ende ist, sondern viel eher weil damit auch PCIe4-Anbindungen mit x2-Lanes denkbar gewesen wären. 

Blicken wir zunächst auf die Hitzeentwicklung der SSD. In sommerlicher Testumgebung konnte die SSD relativ schnell erwärmt werden. Bereits nach anderthalb Minuten wurde eine kritische Grenze von 74°C erreicht, sodass die Leistung der 670p gedrosselt wurde und die Transferrate deutlich einbrach. Bereits zwei Kelvin weniger konnte die SSD die Geschwindigkeit wieder anziehen, ehe das Spiel von vorne begann. Nach fünf Minuten Dauerfeuer konnten wir fünf solcher Einbrüche messen. 

Der spannendste Blick richtet sich bei der Intel SSD 670p natürlich auf den NAND. Dieser ist wie zu erwarten natürlich mit QLC spezifiziert, speichert also vier Werte pro Zelle anstatt einem (SLC), zwei (MLC) oder drei (TLC). Gerade im modernen Aufbau in 144 Lagen sollen die Speicherchips damit möglichst günstig werden und die Massenspeicher damit vor allem über den Preis begeistern können. Im Gegenzug ist der Arbeitsaufwand für Controller und NAND ungleich höher, wenn die Speicherzellen mit mehreren Werten beschrieben werden. Dies hat zur Folge, dass die Schreibleistung geringer einzuschätzen ist als bei SLC, MLC oder TLC. Abhilfe schafft hier wie bei TLC bereits auch schon ein (Pseudo-)SLC-Speicher, der zumindest im leeren Idealzustand die SSD deutlich schneller beschreiben lässt, ehe die Daten "umgeschichtet" werden müssen und die SSD direkt in den NAND schreibt. 

Wie zu erwarten war, kann die Intel 670p den anfänglichen Turbo nicht allzu lange aushalten. Nach ziemlich genau einer Minute beziehungsweise 133 GB geschriebener Daten bricht unser Testmuster von etwa 2.200 MB/s auf lediglich 150 MB/s ein. Dieses Tempo wird auch anschließend konstant beibehalten. 

Noch krasser ist der Einbruch, wenn die SSD bereits zu 80% mit Daten gefüllt ist und dann beschrieben wird. Hier messen wir lediglich einen Peak von zwei Sekunden, in denen die SSD die versprochene Leistung abrufen kann. Danach schrieb unser Testmuster mit nur knapp über 100 MB/s weiter. Kurzum zeigt sich so also deutlich, dass auch trotz modernisiertem NAND die 670p das Verhaltensmuster der 660p, aber auch anderer QLC-SDDs nicht ablegen kann. Der Nachteil ist schlicht bauartbedingt, die Charakteristik eher modellabhängig. Beim Test der Intel SSD 660p mussten wir sogar noch schwächere Schreibraten messen, allerdings beim Modell mit 512 GB. Bei der Corsair MP400 war der QLC-Einbruch weniger konstant, sodass zumindest kurzzeitig eine höhere Transferrate im gefüllten Zustand erreicht werden konnte. 

Wie bereits beim Blick aufs Datenblatt erwähnt, hat Intel die Bedingungen zur maximalen Schreiblast über den Garantiezeitraum hinweg deutlich angehoben. Mit 370 TBW für unser Testmodell liegen wir für eine QLC-SSD üblichen Bereich und sogar deutlich über beispielsweise einer Corsair MP400. 

Maximale Schreiblast

Modell

240 - 280 GB400 - 512 GB800 - 1.024 GB1.500 - < 4.000 GB>= 4.000 GB
Intel SSD 670p-185 TB370 TB740 TB-
Seagate IronWolf Pro 125 SSD435 TB875 TB1,75 PB3,5 PB7 PB
Corsair MP600 Pro--700 TB1,4 PB-
Western Digital WD_Black SN850
-300 TB
600 TB1,2 PB-
HP SSD EX950
-320 TB
650 TB1,4 PB-
Corsair MP400
--200 TB
400 TB800 TB - 1,6 PB
TeamGroup T-Force Cardea C440
--1,8 PB
3,6 PB
-
Samsung SSD 980 PRO
150 TB300 TB600 TB1,2 PB-
Crucial P5
150 TB
300 TB
600 TB
1,2 PB
-
TeamGroup T-Force Cardea Zero Z340
380 TB800 TB1,66 PB--
Samsung SSD 870 QVO
--370 TB720 TB 
1,44 - 2,88 PB
Kingston DC1000M
--1,7 PB
3,4 PB - 6,7 PB
13,5 PB
Kioxia Exceria Plus
-200 TB
400 TB800 TB-
Kioxia Exceria
100 TB
200 TB400 TB--
Kioxia Exceria SATA
60 TB
120 TB240 TB--
Gigabyte Aorus RAID SSD 
---4 x 700 TB-
Western Digital WD Blue 3D NAND SATA SSD100 TB
200 TB400 TB500 TB 
600 TB
Corsair Force Series MP600-900 TB
1,8 PB3,6 PB
-
Seagate FireCuda 520 SSD
-
850 TB
1,8 PB
3,6 PB
-
Seagate FireCuda 510 SSD
-
-
1,3 PB
2,6 PB
-
Toshiba RC500
100 TB
200 TB
-
-
-
Intel Optane SSD 905P-8,76PB17,52 PB27,37 PB-
Western Digital WD Black SN750200 TB300 TB
600 TB1,2 PB
-
Samsung SSD 970 EVO Plus-300 TB
600 TB
1,2 PB
-
Samsung SSD 860 EVO150 TB
300 TB
600 TB
1,2 PB
2,4 PB
Samsung 970 PRO
-600 TB
1,2 PB
--
Corsair MP510400 TB
800 TB
1,7 PB
3,12 PB
-