TEST

Crucial P5 Plus im Test

Die P5 im Turbo-Modus - Die Crucial P5 Plus im Detail

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Mit dem Update auf die P5 Plus setzt Crucial auf die neuesten Entwicklungen Microns. Herzstück ist dabei der neue Controller DM02A1, der von LPDDR4-DRAM unterstützt wird. Leider ist Micron auf detaillierte Nachfragen zum Controller nicht eingegangen, fest steht jedoch, dass der Controller den NAND mit acht Kanälen befeuert und natürlich den Sprung auf das aktuelle PCIe4-Interface vollzieht. Dies war bei der P5 noch vermisst worden, Micron ist hier vergleichsweise spät dabei. 

Neben dem neuen Controller gilt auch dem verwendeten NAND gesteigerte Aufmerksamkeit. Dieser ist als 3D-TLC-Speicher von Micron in 176 Schichten spezifiziert - eine höhere Speicherdichte bietet im Consumerbereich aktuell niemand. Doch natürlich soll das nicht als Verkaufsgrund ausreichen, viel eher spricht Micron von deutlich verringerten Latenzen, sowohl lesend wie schreibend. Außerdem soll der Speicher durch die kompakte Bauweise günstiger zu fertigen sein und auch mehr Speicher auf einer einzelnen SSD Platz finden. Zumindest theoretisch, denn ein Modell mit mehr als zwei Terabyte Speicher gibt es dennoch nicht.

Spannender als die Eckdaten an sich ist ohnehin die Leistungsfähigkeit von DRAM und Controller. In unserem Test zum Verhalten des (Pseudo)SLC-Caches zeigt sich ein gemischtes Bild. Kann die P5 Plus noch stark beginnen und den Speicher mit hoher Bandbreite füllen, ist der erste Einbruch bereits nach 50 Sekunden auf weniger als 1.000 MB/s deutlich. Zwar gibt es in der Folgezeit einzelne Leistungsspitzen, doch die sind nie von Dauer. 

Nach 220 Sekunden muss die Crucial P5 Plus dann richtig nachladen und sinkt auf ein festplattenähnliches Level ab, ehe sie wieder etwas an Geschwindigkeit aufnimmt. Das Verhalten ist nicht gänzlich fremd, die Charakteristik erinnert an die Crucial P5, wobei das Gesamtniveau bei der Plus ungleich höher ist. Crucial gab auf Nachfrage an, dass in etwa 10% des freien Speicherplatzes als (Pseudo-)SLC-Cache verwendet werden kann.

Im gefüllten Zustand hat es die Crucial P5 noch etwas schwerer, das hohe sequenzielle Niveau zu halten. Nach etwas mehr als zehn Sekunden sinkt die Transferrate auf knapp 1.200 MB/s ab, nach einer Minute dann auf dreistellige Bereiche. Wieder mussten wir eine Phase ganz geringer Transferraten messen, bis sich die SSD erholt hat und dann sogar wieder auf Bereiche von mehr als 1.100 MB/s hebt. 

Für die absoluten Storage-Power-User dürfte die Crucial P5 Plus damit zumindest ab einer bestimmten extrem hohen Schreibrate uninteressant sein. Doch auch hier gilt wie bei anderen SSDs, wie etwa der MSI SPATIUM M480, zu bedenken, welche Use-Cases das Verhalten konkret betrifft. Selbst im Füllstand von 80 % konnte die P5 Plus immerhin 1000 GB innerhalb einer Minute wegschreiben. 

Zumindest zur Crucial P5 ist dies wiederum ein deutliches Plus. 

Hatten wir zuletzt einige HighEnd-SSDs zum Test eingeladen, die mit teilweise beeindruckenden Kühlkörpern ausgestattet waren, verzichtet Crucial bei der P5 Plus auf jegliche Kühllösung. Dies dürfte dank eigenem Controller im Vergleich zum Phison E18, der durchaus ein Hitzkopf zu sein scheint, vertretbar sein. Dennoch konnten wir die P5 Plus durchaus zum Drosseln bewegen, da wir nach mehr als sechzig Sekunden eine Temperatur von 75 °C überschritten. So bald die Temperatur einige Kelvin bei niedrigerer Transferrate gesunken ist, konnte die P5 Plus wieder die gewohnte Geschwindigkeit aufnehmen - bis das Spiel von vorne begann. 

Die Crucial P5 Plus ist daher zwar einerseits offenbar genügsam was die Abwärme angeht, eine Kühlung ist aber dennoch zu empfehlen. Da die meisten aktuellen Mainboards bereits entsprechende Blenden im Lieferumfang beinhalten, sollte das in vielen Fällen kein Problem darstellen. Ansonsten sollte ein Aufpreis für eine Kühlung eventuell einberechnet werden.

Konservativ den neuen NAND betreffend zeigt sich Micron bezüglich der maximalen Schreiblast als Garantiebeschränkung. Zwar sind die fünf Jahre löblich, doch mit "nur" 600 TB für unser Modell beispielsweise liegt die Crucial P5 Plus nicht ganz auf dem Level vieler aktueller HighEnd-SSDs. 

Maximale Schreiblast



Modell

240 - 280 GB400 - 512 GB800 - 1.024 GB1.500 - < 4.000 GB>= 4.000 GB
Crucial P5 Plus-300 TB600 TB1,2 TB-
MSI SPATIUM M480-350 TB700 TB1,4 PB-
Seagate IronWolf Pro 125 SSD435 TB875 TB1,75 PB3,5 PB7 PB
Corsair MP600 Pro--700 TB1,4 PB-
Western Digital WD_Black SN850
-300 TB
600 TB1,2 PB-
HP SSD EX950
-320 TB
650 TB1,4 PB-
Corsair MP400
--200 TB
400 TB800 TB - 1,6 PB
TeamGroup T-Force Cardea C440
--1,8 PB
3,6 PB
-
Samsung SSD 980 PRO
150 TB300 TB600 TB1,2 PB-
Crucial P5
150 TB
300 TB
600 TB
1,2 PB
-
TeamGroup T-Force Cardea Zero Z340
380 TB800 TB1,66 PB--
Samsung SSD 870 QVO
--370 TB720 TB 
1,44 - 2,88 PB
Kingston DC1000M
--1,7 PB
3,4 PB - 6,7 PB
13,5 PB
Kioxia Exceria Plus
-200 TB
400 TB800 TB-
Kioxia Exceria
100 TB
200 TB400 TB--
Kioxia Exceria SATA
60 TB
120 TB240 TB--
Gigabyte Aorus RAID SSD 
---4 x 700 TB-
Western Digital WD Blue 3D NAND SATA SSD100 TB
200 TB400 TB500 TB 
600 TB
Corsair Force Series MP600-900 TB
1,8 PB3,6 PB
-
Seagate FireCuda 520 SSD
-
850 TB
1,8 PB
3,6 PB
-
Seagate FireCuda 510 SSD
-
-
1,3 PB
2,6 PB
-
Toshiba RC500
100 TB
200 TB
-
-
-
Intel Optane SSD 905P-8,76PB17,52 PB27,37 PB-
Western Digital WD Black SN750200 TB300 TB
600 TB1,2 PB
-
Samsung SSD 970 EVO Plus-300 TB
600 TB
1,2 PB
-
Samsung SSD 860 EVO150 TB
300 TB
600 TB
1,2 PB
2,4 PB
Samsung 970 PRO
-600 TB
1,2 PB
--
Corsair MP510400 TB
800 TB
1,7 PB
3,12 PB
-