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Schauen wir uns die TeamGroup T-Force Cardea A440 im Auslieferungszustand an, entdecken wir ein gut bestücktes PCB - aber noch ohne Kühl-Option. Direkt am M.2-Anschluss sehen wir den Phison-E18-Controller, dem direkt daneben der DDR4-Cache von SK Hynix zur Verfügung steht. Die NAND-Speicher vervollständigen die Oberseite der SSD, unser Modell mit 1 TB an Kapazität ist daher auf der Rückseite leer. Leider verzichtet TeamGroup auf Modelle mit mehr als zwei Terabyte, was wir allerdings angesichts des Layouts auch nachvollziehen können.
Ähnlichkeiten zur PNY XLR8 CS3140 oder MSI SPATIUM M480 sind augenscheinlich. Dennoch weichen die Spezifikationen der Massenspeicher voneinander ab. Mit "nur" 7.000 MB/s Lese- und 5.500 MB/s Schreibrate ist unser heutiges Testmodell das langsamste der getesteten Vergleichskonkurrenz. Zu beachten sind dabei die unterschiedlichen Angaben bei den jeweiligen Modellen - die Varianten mit 2 TB Speicher sind in der Regel deutlich schneller spezifiziert. Die MSI ist zwar lesend gleich, schreibend mit 6.800 MB/s aber deutlich schneller beziffert. Die PNY kommt hingegen schreibend nur auf 5.650 MB/s - lesend dafür auf satte 7.500 MB/s. Die Unterschiede liegen also durchaus im Detail, oder besser gesagt im Datenblatt. Inwiefern sich diese aber auf die Realität auswirken, steht auf einem anderen Blatt.
Wie wir bereits mehrfach feststellen konnten, ist der verwendete Phison E18-Controller durchaus ein hitziger Zeitgenosse. Dies wird vor allem deutlich, wenn der Vergleich zu den aktuellen Controllern von Micron, Western Digital und vor allem Samsung gezogen wird. Gerade letzterer brauchte im Test der SSD 980 PRO keinerlei Kühlung und wurde dennoch nicht zu heiß.
TeamGroup konnte in der Vergangenheit so manche Speicherkühlung präsentieren, prominente Beispiele waren hier die bereits erwähnte T-Force Cardea C440 mit Ceramic-Heatspreader oder die Cardea Liquid mit (geschlossenem) Wasserkühler. Im Falle der A440 bietet TeamGroup nun also die freie Auswahl zwischen einer Grafitschicht und einem vollwertigen Aluminiumkühler. Aus den Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Phison E18 sollte erstere Option aber gut durchdacht sein oder aber der Grafitstreifen wird als Zwischenschicht zu einem Mainboard-Kühler verwendet.
Für dieses Review verwenden wir allerdings den vollwertigen Aluminiumkühler. Diesen montieren wir nach der einfach nachzuvollziehenden Anleitung, die uns beiliegt. Wichtig ist dabei, dass wir das Wärmeleitpad nicht vergessen und so die Wärmeabgabe zwischen Komponenten und Kühler optimal nutzen. Der Kühler selbst wird lediglich auf eine Kunststoffschiene geklipst, in die wir die SSD legen und ausrichten. Insgesamt dauert die Montage keine fünf Minuten und sollte auch für wenig erfahrene Bastler durchaus machbar sein.
Wie gut der Kühler funktioniert, testen wir im Anschluss mittels SSDStresstest. Selbstverständlich muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass die Umgebungseinflüsse in jedem System etwas anders sein können und bereits ein kleiner Luftstrom zu erheblichen Temperaturunterschieden führen kann. In unserem Fall konnten wir die Temperatur der SSD jedenfalls kaum erhöhen, auch nach fünf Minuten Dauerfeuer über den Speichercontroller wollte die T-Force Cardea A440 kaum die 45°C-Marke überschreiten, was selbstverständlich zu keiner Drosselung führt.
Im Anschluss wollten wir natürlich feststellen, welches Verhalten die T-Force Cardea A440 im Cache-Test aufweist. Wenig überraschend mussten wir nach einer kurzen Phase hoher sequenzieller Schreibraten einen drastischen Einbruch der Schreibleistung feststellen. Interessant dabei ist, dass uns die Messergebnisse praktisch exakt so beim Review der PNY XLR8 CS3140 bereits begegnet sind. Das bedeutet, dass wir für gut zwanzig Sekunden mit maximaler Geschwindigkeit die SSD befüllen können, ehe wir auf lediglich 1 GB/s Schreibrate fallen. Was im Diagramm dabei extrem wirkt, dürfte in der Realität allerdings kaum eine Rolle spielen - denn die zwanzig Sekunden Dauerfeuer bedeuten bereits 100 GB geschriebene Daten.
Interessant ist sicherlich aufgrund der bauartbedingten Nähe der Vergleich zur MSI SPATIUM M480. Diese startet noch schneller und hält diese Geschwindigkeit noch länger, bricht dann aber in zwei Schritten ein, ehe sie bei praktisch Null Restgeschwindigkeit verharrt und sich regenerieren muss. Die Corsair MP600 Pro ist hier vergleichbarer zur PNY und eben der T-Force Cardea, wobei die Charakteristik etwas abweicht.
Näher am Use-Case der meisten Anwender dürfte der Test nicht im leeren Idealzustand sein als eher im gefüllten Betrieb. Beschreiben wir die SSD also zunächst zu 80 % bevor wir den Test wiederholen, messen wir zwar ebenfalls die nominelle Leistungsspitze aus dem Datenblatt, doch anschließend schreibt die SSD von TeamGroup eher gemächlich weiter. Dies wundert nicht, ist doch lediglich kein Platz mehr für den (Pseudo-)SLC-Cache vorhanden.
Wieder ist die Messung praktisch identisch zur PNY XLR8 CS3140 oder der Corsair MP600 Pro. Der Phison E18 ist diesbezüglich ein wenig ein "Blender", der seine Leistung nur bedingt halten kann und stark von einem (Pseudo-)SLC-Cache abhängig ist. Das muss allerdings nicht unbedingt schlecht sein: Werden beispielsweise maximal Datenmengen von 10 GB geschrieben, gelingt das allen getesteten Modellen mit E18-Controller in kürzester Zeit. Lediglich echte "Power-User", die entsprechende Datenmengen schreiben müssen, dürften hier betroffen sein.
Bezogen auf die maximale Schreiblast, die uns TeamGroup als Beschränkung der Garantie nennt, erleben wir keine Überraschungen. Die Angaben sind mit 700 TBW (1 TB) beziehungsweise 1,4 PBW (2 TB) identisch zu denen der MSI SPATIUM M480 und Corsair MP600 Pro.
Maximale Schreiblast
Modell | 240 - 280 GB | 400 - 512 GB | 800 - 1.024 GB | 1.500 - < 4.000 GB | >= 4.000 GB |
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TeamGroup T-Force Cardea A440 | - | - | 700 TB | 1,4 PB | - |
Crucial MX500 | 100 TB | 180 TB | 360 TB | 700 TB | 1 PB |
Seagate FireCuda 530 | - | 640 TB | 1.275 TB | 2,55 PB | 5,1 PB |
Crucial P5 Plus | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 TB | - |
MSI SPATIUM M480 | - | 350 TB | 700 TB | 1,4 PB | - |
Seagate IronWolf Pro 125 SSD | 435 TB | 875 TB | 1,75 PB | 3,5 PB | 7 PB |
Corsair MP600 Pro | - | - | 700 TB | 1,4 PB | - |
Western Digital WD_Black SN850 | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
HP SSD EX950 | - | 320 TB | 650 TB | 1,4 PB | - |
Corsair MP400 | - | - | 200 TB | 400 TB | 800 TB - 1,6 PB |
TeamGroup T-Force Cardea C440 | - | - | 1,8 PB | 3,6 PB | - |
Samsung SSD 980 PRO | 150 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Crucial P5 | 150 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
TeamGroup T-Force Cardea Zero Z340 | 380 TB | 800 TB | 1,66 PB | - | - |
Samsung SSD 870 QVO | - | - | 370 TB | 720 TB | 1,44 - 2,88 PB |
Kingston DC1000M | - | - | 1,7 PB | 3,4 PB - 6,7 PB | 13,5 PB |
Kioxia Exceria Plus | - | 200 TB | 400 TB | 800 TB | - |
Kioxia Exceria | 100 TB | 200 TB | 400 TB | - | - |
Kioxia Exceria SATA | 60 TB | 120 TB | 240 TB | - | - |
Gigabyte Aorus RAID SSD | - | - | - | 4 x 700 TB | - |
Western Digital WD Blue 3D NAND SATA SSD | 100 TB | 200 TB | 400 TB | 500 TB | 600 TB |
Corsair Force Series MP600 | - | 900 TB | 1,8 PB | 3,6 PB | - |
Seagate FireCuda 520 SSD | - | 850 TB | 1,8 PB | 3,6 PB | - |
Seagate FireCuda 510 SSD | - | - | 1,3 PB | 2,6 PB | - |
Toshiba RC500 | 100 TB | 200 TB | - | - | - |
Intel Optane SSD 905P | - | 8,76PB | 17,52 PB | 27,37 PB | - |
Western Digital WD Black SN750 | 200 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Samsung SSD 970 EVO Plus | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Samsung SSD 860 EVO | 150 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | 2,4 PB |
Samsung 970 PRO | - | 600 TB | 1,2 PB | - | - |
Corsair MP510 | 400 TB | 800 TB | 1,7 PB | 3,12 PB | - |