Werbung
Die wichtigsten Fakten lassen sich im Grunde sehr schnell aus dem Datenblatt entnehmen. Während die Crucial P5 Plus noch zu den aktuellen HighEnd-Modellen zählt und Microns neusten NAND, Controller und DRAM zu Höchstleistungen nutzt, finden wir bei der P3 im Grunde nur ersteres wieder, wobei der Speicher in 176 Schichten nun als QLC-Massenspeicher umfunktioniert wurde. Ein DRAM fehlt ebenso wie ein eigener Speichercontroller, hier bedient sich Crucial bei Phison und setzt den Phison PS5021-E21T ein. Dies bedeutet, dass die angebotenen Größen von maximal zwei Terabyte auch final sind und kein Modell mit vier oder noch mehr Terabyte Kapazität erscheinen wird. Das ist schade, denn der Bedarf an bezahlbaren SSDs mit hohen Kapazitäten wird auch im Hardwareluxx-Forum regelmäßig diskutiert und wäre sicherlich ein interessanter Anwendungsfall an QLC-SSDs.
Auf dem schwarzen PCB entdecken wir unter dem Etikett folglich nur die vier Speicherbausteine, die den Phison-Controller umgeben. Da dieser als Prozessor nur einen ARM Cortex R5 mit vier Speicherkanälen beinhaltet, überrascht es wenig, dass Crucial auf eine Kühlung verzichtet. Selbst bei der wesentlich leistungsstärkeren P5 Plus war dies bereits der Fall. Folgerichtig erwarten wir auch in unserem Temperatur-Test keine negativen Überraschungen. Auch nach einer alltags-fernen Dauerbelastung konnten wir die Crucial P3 nicht auf ein kritisches Level erwärmen, sodass wir keinerlei Drosslung feststellen mussten.
Spannender, gerade mit Hinblick auf den QLC-NAND, gestaltete sich unser Cache-Test. Wie wir bei praktisch allen TLC- und auch QLC-SSDs messen dürfen, können diese ihre beworbene Maximalleistung nur dank einem (Pseudo-)SLC-Cache erreichen. Dabei wird die zu schreibende Datenmenge zunächst als SLC-Speicher zwischengespeichert, ehe die Speicherzellen anschließend korrekt als TLC bzw. QLC beschrieben werden. Gerade bei QLC-Massenspeichern bedeutete dies, dass wir ab einem gewissen Zeitpunkt Transferraten noch deutlich unterhalb moderner Festplatten messen durften. Die Charakteristik dazu hatte sich je nach Hersteller sehr unterschieden. So hatten wir bei der Corsair MP400 eine beeindruckende Leistung zumindest im leeren Idealzustand, während das gefüllte Laufwerk anschließend nur unterhalb der SATA-Grenze zu beschreiben war. Die Intel 670p wiederum füllte den Speicher so lange wie möglich als SLC, nur um dann direkt auf niedrige dreistellige Übertragungswerte einzubrechen.
Bei der Crucial P3 messen wir zunächst im leeren Idealzustand beeindruckende Schreibwerte für eine QLC-SSD. So können wir den Speicher etwa 230 Sekunden mit fast 3.000 MB/s füllen - ein Wert, der selbst so manche PCIe3-SSD alt aussehen lässt. Erst im Anschluss daran und damit nach 680 geschriebenen Gigabyte lässt die Leistung nach und fällt auf 88 MB/s, ehe nach zwölf Sekunden Verschnaufpause nochmals mit maximaler Leistung geschrieben werden kann. Nach fünf Minuten und einem weiteren Leistungsabfall wurden stolze 781 Gigabyte auf die SSD geschrieben.
Während uns die Crucial P3 also zumindest im leeren Idealzustand durchaus überzeugen kann, wollen wir anschließend ein eher alltagsnahes Szenario messen und füllen die SSD zu 80%, ehe wir den Test nochmals durchführen. Auch jetzt kann die SSD zunächst mit hoher Geschwindigkeit die Daten als SLC in den NAND schreiben, doch jetzt endet dieser Boost bereits nach 22 Sekunden und einem Datenvolumen von 61 GB. Der Leistungseinbruch auf 88 MB/s ist dabei identisch zum vorherigen Test, wobei die Verschnaufpausen nun ungleich länger andauern. Wir können daher zwar immer wieder Leistungsspitzen messen, doch diese sind meist sehr kurz. Nach Ablauf der fünf Minuten stehen gut 103 GB an geschriebenen Daten auf der Habenseite der P3. Das entspricht einem Durchschnitt von 345 MB/s über die gesamte Messdauer, was einerseits weit unterhalb der üblichen SSD-Leistung ist, aber dennoch über HDD-Leistungsniveau.
Neben der geringeren Schreibleistung ist auch die Haltbarkeit nach Schreibzyklen ein gängiger Nachteil von QLC-SSDs. Crucials P3 macht hier leider keine Ausnahme, sodass die fünf Jahre währende Garantie durch das Erreichen einer relativ geringen TBW-Menge begrenzt wird.
Maximale Schreiblast
Modell | 240 - 280 GB | 400 - 512 GB | 800 - 1.024 GB | 1.500 - < 4.000 GB | >= 4.000 GB |
---|---|---|---|---|---|
Crucial P3 | - | 110 TB | 220 TB | 440 TB | 800 TB |
Kioxia Exceria Pro | - | - | 400 TB | 800 TB | - |
Patriot P400 | - | 400 TB | 800 TB | - | - |
Western Digital WD_Black SN770 | 200 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Kingston FURY RENEGADE | - | 500 TB | 1 PB | 2 PB | 4 PB |
Kingston KC3000 | - | 400 TB | 800 TB | 1,6 PB | 3,2 PB |
Crucial MX500 | 100 TB | 180 TB | 360 TB | 700 TB | 1 PB |
Seagate FireCuda 530 | - | 640 TB | 1.275 TB | 2,55 PB | 5,1 PB |
Crucial P5 Plus | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 TB | - |
Seagate IronWolf Pro 125 SSD | 435 TB | 875 TB | 1,75 PB | 3,5 PB | 7 PB |
Corsair MP600 Pro | - | - | 700 TB | 1,4 PB | - |
Western Digital WD_Black SN850 | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Corsair MP400 | - | - | 200 TB | 400 TB | 800 TB - 1,6 PB |
Samsung SSD 980 PRO | 150 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Crucial P5 | 150 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
TeamGroup T-Force Cardea Zero Z340 | 380 TB | 800 TB | 1,66 PB | - | - |
Samsung SSD 870 QVO | - | - | 370 TB | 720 TB | 1,44 - 2,88 PB |
Intel Optane SSD 905P | - | 8,76PB | 17,52 PB | 27,37 PB | - |
Western Digital WD Black SN750 | 200 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Samsung SSD 970 EVO Plus | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Samsung 970 PRO | - | 600 TB | 1,2 PB | - | - |