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Mussten wir bereits beim ersten Blick auf Verpackung und SSD selbst feststellen, dass die Ähnlichkeiten zur P3 auffällig sind, verdeutlicht sich diese Verwandtschaft nach Entfernen des Etikettes umso mehr. Feststeht, dass beide SSD-Serien praktisch identisch sind und sich nur durch die verwendete Firmware unterscheiden. So kommt derselbe NAND von Micron zusammen mit dem Phison PS5021-E21-48 zum Einsatz, der zwar nun seine maximale Bandbreite in Form von PCIe4 ausspielen darf, jedoch weiterhin auf einen dedizierten DRAM verzichten muss.
Während wir also die technischen Details bereits aus unserem Review der Crucial P3 her kennen, wollen wir nun vor allem die Unterschiede der beiden Geschwister-Speicher erörtern. Durch das aktualisierte Interface steht der P3 Plus die theoretisch doppelte Bandbreite zur Verfügung, was auch durch die Features des Phison-Controllers unterstützt wird. Zwar wird die Crucial-SSD anders als aktuelle HighEnd-Modelle nicht an das Limit von PCIe4 spezifiziert, doch das theoretische Leistungsplus von mehr als 40 % hat auch direkte Auswirkungen auf die thermische Entwicklung der SSD. Denn während wir die Crucial P3 auch nach fünf Minuten höchster Beanspruchung auf kein kritisches Level quälen konnten, erreichen wir bei der P3 Plus die offenbar gültige Grenze von 75 °C nach genau 238 Sekunden. In den folgenden sechs Sekunden kann die SSD lediglich mit 50 MB/s weiter arbeiten, wobei sich die Temperatur kaum senkt, sodass eine weitere Drosselung zwar nicht mehr innerhalb unserer Messzeitraums erfolgt, dennoch aber sehr wahrscheinlich ist.
Betrachten wir anschließend das Cache-Verhalten der Crucial P3 Plus, entdecken wir eine weitere, vorhersehbare Gemeinsamkeit zur P3, jedoch zeigen sich auch hier Auswirkungen durch das größere Interface. Grundsätzlich beginnt unser Sample mit einer sehr hohen Schreibgeschwindigkeit, besonders für eine QLC-SSD. Doch wie für eben eine solche zu erwarten, kann diese Geschwindigkeit nicht dauerhaft gehalten werden. Der kritische Punkt wird hier nach exakt drei Minuten und damit 693 geschriebenen Gigabyte erreicht. Das sind beeindruckende Werte, selbst für so manche TLC-SSD und sogar noch 13 GB mehr als bei der Crucial P3. Dennoch ist das folgende Muster wiederum identisch und die Leistung bricht auf 88 MB/s ein. Zwar kann die Crucial P3 Plus in der Folgezeit immer wieder kurze Leistungsspitzen erreichen, jedoch sind diese jeweils kürzer als das vorherige Leistungstief.
Am Ende unseres Testzyklus stehen dennoch starke 829 GB Schreibmasse auf der Habenseite der Crucial P3 Plus.
Während die oberen Messwerte sich auf den leeren Idealzustand der SSD beziehen, testen wir natürlich auch bei der Crucial P3 Plus das Cache-Verhalten in einem alltagsnäheren Szenario. Dabei wird der Massenspeicher zunächst zu 80 % mit Daten gefüllt, ehe wir den obigen Test wiederholen. Auch dieses Mal kann die P3 Plus zunächst mit hohen Schreibwerten überzeugen, die auch knapp 40 Sekunden, beziehungsweise 141 GB gehalten werden können. Danach sehen wir das bei QLC-Laufwerken bekannte Bild der Leistungseinbrüche bis unter das Niveau moderner Festplatten. Die kurzen Erholungsphasen der SSD können bis zum Ende des Tests kaum noch die Einbrüche kompensieren, sodass lediglich weitere 39 GB geschrieben werden. Praktisch gesehen ist die SSD dann allerdings auch voll.
Neben der geringeren Schreibleistung ist auch die Haltbarkeit nach Schreibzyklen ein gängiger Nachteil von QLC-SSDs. Crucials P3 Plus macht hier wie auch die P3 leider keine Ausnahme, sodass die fünf Jahre Garantie durch das Erreichen einer relativ geringen TBW-Menge begrenzt wird.
Maximale Schreiblast
Modell | 240 - 280 GB | 400 - 512 GB | 800 - 1.024 GB | 1.500 - < 4.000 GB | >= 4.000 GB |
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Crucial P3 / P3 Plus | - | 110 TB | 220 TB | 440 TB | 800 TB |
Kioxia Exceria Pro | - | - | 400 TB | 800 TB | - |
Patriot P400 | - | 400 TB | 800 TB | - | - |
Western Digital WD_Black SN770 | 200 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Kingston FURY RENEGADE | - | 500 TB | 1 PB | 2 PB | 4 PB |
Kingston KC3000 | - | 400 TB | 800 TB | 1,6 PB | 3,2 PB |
Crucial MX500 | 100 TB | 180 TB | 360 TB | 700 TB | 1 PB |
Seagate FireCuda 530 | - | 640 TB | 1.275 TB | 2,55 PB | 5,1 PB |
Crucial P5 Plus | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 TB | - |
Seagate IronWolf Pro 125 SSD | 435 TB | 875 TB | 1,75 PB | 3,5 PB | 7 PB |
Corsair MP600 Pro | - | - | 700 TB | 1,4 PB | - |
Western Digital WD_Black SN850 | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Corsair MP400 | - | - | 200 TB | 400 TB | 800 TB - 1,6 PB |
Samsung SSD 980 PRO | 150 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Crucial P5 | 150 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
TeamGroup T-Force Cardea Zero Z340 | 380 TB | 800 TB | 1,66 PB | - | - |
Samsung SSD 870 QVO | - | - | 370 TB | 720 TB | 1,44 - 2,88 PB |
Intel Optane SSD 905P | - | 8,76PB | 17,52 PB | 27,37 PB | - |
Western Digital WD Black SN750 | 200 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Samsung SSD 970 EVO Plus | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Samsung 970 PRO | - | 600 TB | 1,2 PB | - | - |