TEST

Crucial P3 Plus im Test

Auch PCIe4 hilft QLC nicht auf die Sprünge - Fazit

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Am Ende des Reviews angekommen, müssen wir ein letztes Mal den Blick auf das Review der baugleichen Crucial P3 werfen. Zu ähnlich sind beide QLC-SSDs, trotz veränderter Firmware und dem Plus an PCIe4. Das überrascht nicht, denn während moderner NAND und ein aktueller Speichercontroller sicherlich den größten Effekt auf die Leistungsfähigkeit einer SSD haben, sind das reine Interface und die verwendete Firmware nur in bestimmten Fällen ausschlaggebender. Deutlich wird dies eigentlich nur in sequenziellen Zugriffen, also wenn Controller und Speicher wirklich die Bandbreite ausnutzen dürfen, die ihnen selbst zur Verfügung steht und die eben über dem theoretischen Limit von PCIe3 liegt. Im Alltag sind diese Szenarien jedoch eher selten. Es gilt also wie meist auch, die eigenen Anwendungsfälle vor dem Kauf sorgfältig zu reflektieren. 

Doch auch dann, wenn sequenzielle Zugriffe die Mehrheit der Nutzungsdauer ausmachen, kann die Crucial P3 Plus als QLC-SSD eben nur bedingt die richtige Wahl sein. Zwar müssen wir unserem Sample zugute halten, dass das Cache-Verhalten nochmals besser als bei der ohnehin schon sehr guten P3 ist, jedoch sind die Leistungsmerkmale abseits des (Pseudo-)SLC-Caches weiterhin zu schwach. Schreibraten von 88 MB/s erfolgen zwar erst nach immens großen geschriebenen Datenmengen, doch mit zunehmendem Füllstand können diese eben umso schneller erreicht werden. 

Die Anwendungsleistung ist konkurrenzfähig

Sieht man über diesen Makel hinweg und nutzt die Crucial P3 Plus vorrangig als Speicherort für Programme und Spiele, sehen wir ein Leistungsplus von durchschnittlich 10 % gegenüber der P3. Dies macht aus unserem Testsample leider kein HighEnd-Modell, kann uns zumindest dennoch dadurch vertrösten, dass nun das Level von QLC-Konkurrenten wie der Intel 670p und Corsair MP400 erreicht wird. Bemerkenswert ist dabei aber vor allem die Charakteristik und deutliche Präferenz auf lese-intensive Anwendungen. Hier kann die Crucial P3 Plus dann sogar in Regionen vorstoßen, die bislang QLC-SSDs verborgen blieben. 

Vieles dürfte sich für die Interessenten der Crucial P3 um den Preis drehen. Leider bietet Crucial auch bei der Plus-Variante keine Modelle mit mehr als 4 TB an Speicher. Im Grunde sind also auch hier die P3-Geschwister identisch, wobei sich die Preise leider doch empfindlich unterscheiden. Während also bereits die P3 mit einem Terabyte preislich mit etwa 87 Euro vergleichsweise unattraktiv liegt, werden für die gleich große Plus sogar 110 Euro fällig. Unsere Testsamples mit doppelter Kapazität sind mit 180 Euro für die P3 und sogar 218 Euro für die P3 Plus nochmals zu teuer, selbst verglichen mit den eigenen Top-Modellen von Crucial. Lediglich die größten Modelle mit jeweils vier Terabyte Speicherkapazität können preisliche Akzente setzen, die P3 als günstigste SSD mit dieser Kapazität überhaupt und die P3 Plus immerhin als günstigste PCIe4-SSD dieser Größenordnung. Es bleibt zu wünschen, dass dieser Trend anhält und QLC zumindest in diesen Größen zunehmend eine gute Alternative darstellt. 

Positive Aspekte der Crucial P3 Plus:

  • Vergleichsweise hohe Schreibleistung, wenn ein Cache verfügbar ist
  • Fünf Jahre Garantie
  • Relativ günstige Variante mit vier Terabyte

Negative Aspekte der Crucial P3 Plus:

  • Extremer Leistungseinbruch ohne Cache
  • Zu teuer (Modelle mit bis zu 2 TB)
  • Geringe TBW-Angaben

Preise und Verfügbarkeit
Crucial P3 SSD 2TB, M.2
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