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Es lässt sich positiv wie negativ festhalten, dass zum Ende des Reviews die Corsair MP700 Pro genau das bietet, was zu erwarten war. Als aktuelle PCIe5-SSD mit doppeltem DRAM bietet sie, mit Blick auf ähnliche Modelle, eine erwartungsgemäß sehr hohe Leistung in synthetischen Benchmarks sowie in Anwendungen. Dort kann sie sogar die vorherige Referenz der Crucial T700 vom Thron stoßen und gilt fortan als neuer Maßstab für künftige Tests. Die HighEnd-SSD dürfte hier für Enthusiasten sicherlich eine heiße Kandidaten werden, wenn es um das Upgrade des Massenspeichers geht.
Doch "heiß" bleibt eben nicht nur aus Sicht der Performance das Thema für PCIe5-SSDs. Die thermische Herausforderung durch den verwendeten Controller und DRAM bleibt im wahrsten Sinne des Wortes ein Dauerbrenner. Als erste Prototypen von PCIe5-Massenspeichern mit Lüftern zu sehen waren, war das Echo der Communities weltweit jedenfalls eindeutig. Dass dann erste Retail-Lösungen auf große, aber eben passiv gekühlte Kühlkörper zurückgreifen konnten, wurde dann zwar mit Erleichterung aufgenommen, doch das Problem damit nicht abschließend behoben. Corsair geht daher einen kompromisslosen Weg und verbaut einen Lüfter in seinem Kühlkörper - mit allen Vor- und Nachteilen. So geht das Konzept zumindest technisch zunächst auf. Die MP700 Pro kann vergleichsweise kühl betrieben werden, zu keinem Zeitpunkt wurde eine kritische Schwelle erreicht. Erkauft wird dies allerdings mit einer zusätzlichen Lärmkulisse, einem weiteren Kabel und eingeschränkter Kompatibilität. Corsair bietet zudem eine Variante ohne Kühlung an, wie sich diese im Benchmark-Parcours schlägt, konnten wir bislang aber nicht testen.
Aus einer gewissen Perspektive reiht sich die Corsair MP700 Pro damit perfekt in den aktuellen Trend ein, dass HighEnd-Hardware zwar HighEnd-Performance bietet, aber diese Leistung zumeist teuer erkauft wird. Was Prozessoren und Grafikkarten vorgemacht haben, um den letzten Prozentpunkt in Benchmarks bieten zu können, zeigen nun auch Massenspeicher auf. Um thermisch der Rohleistung noch Herr zu werden, müssen Enthusiasten eben einen zusätzlichen Lüfter akzeptieren und tolerieren - oder direkt zusätzlich in eine Custom-Wasserkühlung investieren. Ob das Performance-Plus diese Maßnahmen rechtfertigt, kann trefflich diskutiert werden.
Selbiges betrifft auch den Preis, der mit 385 Euro unverbindlicher Preisempfehlung durchaus hoch ist, aber eben in einem Bereich, den wir aktuell auch immer öfter bei HighEnd-Hardware sehen. So liegt die Crucial T700 auch Monate nach Markteinführung noch kaum darunter.
- Sehr hohe Anwendungsleistung
- Sehr hohe sequenzielle Transferraten
- Konstant niedrige Latenzen
- Hohe TBW-Angaben
- Fünf Jahre Garantie
- Effektive Kühllösung
- Kein lautloser Betrieb möglich
- Zusätzliches Stromkabel nötig
- Kein Modell mit mehr als 2 TB (4 TB soll noch im Winter kommen)
- Hoher Preis