TEST

Grafisch Zauberhaft

Hogwarts Legacy im GPU-Test

Portrait des Authors


Einige Tage nach dem Start und der Chance durch Updates die wichtigsten Fehler zu beseitigen, schauen wir uns heute Hogwarts Legacy im Rahmen eines GPU-Tests an. Das Harry-Potter-Universum bietet einerseits viele Möglichkeiten eine zauberhafte Welt zu erschaffen, andererseits gibt es aber auch viel Raum, so einiges falsch zu machen. Den Entwicklern von Avalanche Software scheint aber eine gute Umsetzung geglückt zu sein und eben diese wollen wir nun aus technischer Sicht beleuchten.

Natürlich kann man sich mit Hogwarts Legacy nicht beschäftigen, ohne auch die Kontroverse rund um die diversen Äußerungen der Autorin J.K. Rowling zumindest einmal anzusprechen. Dies hat zwar nichts direkt mit dem Harry-Potter-Universum zu tun, die größtenteils unsachlichen Aussagen von Rowling bezüglich Transsexualität sollten aber nicht unkommentiert bleiben. Die Entwickler und Warner Bros als Lizenznehmer distanzierten sich aber mehr oder weniger klar von einigen Äußerungen und gewähren eine gewisse Freiheit in der Erstellung des Charakters im Spiel.

Auf einen GPU-Test von Hogwarts Legacy zu verzichten, war dennoch zunächst unser erster Gedanke, den wir dann aber verworfen haben, denn die Kaufentscheidung darf am Ende jeder selbst fällen und bekommt dann auch die vielleicht notwendigen oder interessanten technischen Details von uns geboten. Das eigentliche Probleme würde damit auch nicht gelöst werden und so wollen wir uns nun auf das konzentrieren, was unsere Aufgabe als Technik-Journalisten ist.

Werfen wir zunächst einen Blick in das Grafikmenü. Dieses stellt zunächst die üblichen Optionen wie die Einstellung der Auflösung zur Verfügung, lässt allerdings ein exklusives Vollbild vermissen. Darüber hinaus gibt es Skalierungsoptionen und auch einen FPS-Limiter, der von 30 bis 360 FPS ermöglicht bzw. sich komplett deaktivieren lässt.

An Upsampling-Optionen hat der Spieler die freie Wahl: DLSS 3, FSR 2, XeSS und NiS. Auch die Frame Generation wird angeboten.

Darüber hinaus gibt es die erweiterten Grafik-Einstellungen, die zunächst über vier Presets eine Schnellauswahl zulassen. Zur Verfügung stehen die Stufen "Niedrig", "Mittel", "Hoch" und "Ultra". Die Raytracing-Effekte werden an dieser Stelle noch nicht aktiviert, sondern werden getrennt von den Presets behandelt.



Die Presets beschreiben einerseits die Details der Objekte, haben aber einen maßgeblich größeren Einfluss auf Funktionen wie die Sichtweite. Ab dem "Mittel"-Preset ist dies deutlich zu spüren und so empfehlen wir in jedem Fall auf "Hoch" oder "Ultra" zu verbleiben, sofern es die Hardware denn zulässt.

Mithilfe der Screenshots lässt sich der LOD nicht darstellen. Läuft man aber durch die Welt und die Objekte poppen immer ab einer gewissen Distanz auf, stört dies schon ziemlich stark. Aber auch die Effekte wie Screen Space Reflections und Schatten werden mit zunehmender Distanz immer weniger detailliert. Somit sind die Außenwelt als auch die Innenräume von Hogwarts gleichermaßen betroffen.

Wie groß der Einfluss der Presets auf die FPS ist – dazu die ersten Benchmarks:

Hogwarts Legacy - Presets

2.560 x 1.440 Pixel

FPS
Mehr ist besser

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Wer von "Ultra" auf "Hoch" wechselt, bekommt je nach Hardware 20 bis 30 % mehr FPS geliefert. Einen ähnlichen Sprung gibt es von "Hoch" auf "Mittel". Reichen die FPS je nach Zielauflösung aber auch hier nicht aus, bringt der Wechsel von "Mittel" auf "Niedrig" noch einmal etwa 10 %. Wir empfehlen aber weiterhin "Ultra" und "Hoch" zu verwenden, auch wenn man dazu auf ein AI-Upscaling wechseln muss.

Verwendet haben wir unser Grafikkarten-Testsystem mit einem Core i9-12900K auf einem ASUS TUF Gaming Z690-Plus mit G.Skill Trident Z5 RGB 2x 16 GB DDR5-5600 CL36. Für die Grafikkarten der drei Hersteller wurden folgende Treiber verwendet:

  • AMD: Adrenalin Edition 23.2.2
  • Intel: 101.4125
  • NVIDIA: GeForce 528.49

Für die Tests der Preset, Upscaler und Raytracing-Techniken verwendet haben wir eine AMD Radeon RX 7900 XTX, NVIDIA GeForce RTX 4080 Founders Edition und eine Intel Arc A770 Limited Edition.

Raytracing für Schatten und Reflexionen

In Hogwarts Legacy verwendet werden Raytracing-Berechnungen für Reflexionen, Schatten und die Umgebungslichtbeleuchtung (Ambient Occlusion). Ohne ein Raytracing kommen die bisherigen Techniken wie Screen Space Reflections oder Shadow Maps zum Einsatz.

Wir haben einige Vergleichs-Screenshots erstellt, welche die Effekte etwas besser darstellen können:

Bildvergleich
Hogwarts Legacy: RT-Reflexionen Aus Hogwarts Legacy: RT-Reflexionen Ultra
Bildvergleich
Hogwarts Legacy: RT-Schatten Aus Hogwarts Legacy: RT-Schatten Ultra
Bildvergleich
Hogwarts Legacy: RT-Reflexionen Aus Hogwarts Legacy: RT-Reflexionen Ultra

Wie üblich kann man sich nun darüber unterhalten, ob die Raytracing-Effekte notwendig sind oder nicht und ob man nicht auf ein gutes Stück in der Darstellung mit klassischen und weniger hardwarehungrigen Funktionen kommt. In Innenräumen sind die Reflexionen sehr dominant und werden an vielerlei Objekten und nicht nur reinen Spiegeln verwendet. Glas, Metall, Porzellan – alles was einen gewissen Reflexionsgrad hat, wird mit einbezogen.

Übrigens haben auch die Raytracing-Effekte Presets, die von "Niedrig" bis "Ultra" reichen. Für die Reflexionen wird darüber bestimmt, bis zu welchem Reflexionsgrad der Oberfläche diese auch mit einbezogen werden.

Im Außen- und Innenbereich der Spielwelt kommen die per Raytracing berechneten Schatten und die Umgebungsbeleuchtung zum Einsatz. Reflexionen finden sich im Außenbereich vor allem auf Wasseroberflächen wieder. Für die Berechnung der Schatten wird über die RT-Presets festgelegt, bis zu welcher Distanz ein Raytracing verwendet wird. Ein niedriges RT-Preset sorgt dann auch dafür, dass eine LOD-Grenze gibt, die sich in Bewegung vor dem Charakter befindet und teilweise deutlich sichtbar ist.

Wie auch schon bei den generellen Presets empfehlen wir nicht unter "Hoch" für die RT-Effekte zu gehen.

Hogwarts Legacy

2.560 x 1.440 Pixel - Hoch

FPS
Mehr ist besser

Reflexionen, Schatten und eine Umgebungsbeleuchtung per Raytracing haben natürlich einen Einfluss auf die Leistung. Eine Radeon RX 7900 XTX verliert 45 % an FPS, bei der GeForce RTX 4080 sind es nur 27 % und bei einer Arc A770 sollte man sich ohnehin gut überlegen, ob die Rohleistung für die Rasterizer-Lösungen noch ausreichend ist.

Interessant an dieser Stelle ist, dass die Radeon RX 7900 XTX in reiner Rasterizer-Leistung der Konkurrenz aus dem Hause NVIDIA überlegen ist, letztere aber mit zugeschalteten Raytracing-Effekten wieder etwas besser dasteht. Dies sollte man im Hinterkopf haben, wenn wir etwas später zum GPU-Vergleich mehrerer Karten kommen, denn hier werden wie die Raytracing-Effekte aktiviert lassen, da sie unserer Meinung doch einen positiven Einfluss auf die gesamte Darstellungsqualität haben.