TEST

Das war 2017 – Teil 2 - S bis V

Portrait des Authors


S wie Streit

Werbung

Wie schnell aus Partnern Feinde werden können, haben 2017 Apple und Qualcomm eindrucksvoll gezeigt. Über Jahre hinweg bezog Apple Modems und andere Komponenten von den kalifornischen Chip-Entwicklern und zahlte dafür Lizenzgebühren. Fast über Nacht kam Apple allerdings zu der Einsicht, dass diese Gebühren viel zu hoch angesetzt wären und verweigerte die Zahlung. In Folge dessen reichte Qualcomm Klage ein. Es folgten weitere Klagen von beiden Seiten, inzwischen hat der Streit fast unüberschaubare Dimensionen angenommen und selbst ein Import-Stopp für das iPhone X wird angestrebt.

Einen Gewinner wird es am Ende nicht geben, unabhängig von den Urteilen. Denn einige Apple-Kunden müssen in bestimmten iPhone-Varianten mit schlechteren Modems als andere auskommen und dürften auch in naher Zukunft nur mit der zweitbesten Lösung abgespeist werden. Zudem steht das Unternehmen nun in dem Ruf, jahrelang eingehaltene Verträge von jetzt auf gleich zu ignorieren. Qualcomm hingegen muss sich seit dem Start der Auseinandersetzung viele Fragen bezüglich des Geschäftsmodells gefallen lassen. Weltweit wird dies derzeit von Wettbewerbshütern überprüft, erste Strafzahlungen wurden bereits verhängt. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich der Streit noch Jahre hinziehen wird - Branchenkenner vergleichen die Auseinandersetzung bereits mit der zwischen Apple und Samsung.

T wie Threadripper

AMD ist zurück! Das ist ganz klar eine der wichtigsten Aussagen des Jahres 2017. Denn während man in den letzten Jahren stets in den tiefroten Zahlen steckte und nur teilweise mit der Konkurrenz mithalten konnte, hat sich das in diesem Jahr komplett gewandelt. Mit seinen Ryzen-Prozessoren wirbelte AMD den Markt der Prozessoren gehörig auf und kann in Sachen Spiele- und Arbeitsleistung endlich wieder mit Intel mithalten.

Im High-End-Sektor zog man am Chipriesen sogar kurzzeitig komplett vorbei. Noch bevor Intel seine Core-X-Prozessoren vorstellte, ließ AMD in diesem Jahr seine ersten Threadripper-Modelle auf den Handel los. Sie sind wahre CPU-Monster und stellen bis zu 16 Rechenkerne zuzüglich 32 Threads bereit. Der TR2-Sockel ist eine echte Größe, der Einbau der CPUs erfordert ein neuen Mechanismus, der es wert ist, vorab einen Blick auf die Beschreibungstexte zu werfen, um die 1.000-Euro-CPU nicht schon beim Einbau zu zerstören. 

Die Performance-Krone hielt AMD mit seinem Threadripper 1950X aber nur kurzzeitig in seinen Reihen, wenig später konterte Intel mit seinem Core i9-7980XE, welcher mit fast 1.900 Euro gut das Doppelte kostet. Preisbewusste Käufer sind also auch weiterhin und das nun endlich auch wieder im High-End-Sektor bei AMD bestens aufgehoben. 

Die Performance-Krone hielt AMD mit seinem Threadripper 1950X aber nur kurzzeitig in seinen Reihen, wenig später konterte Intel mit seinem Core i9-7980XE, welcher mit fast 1.900 Euro gut das Doppelte kostet. Preisbewusste Käufer sind also auch weiterhin und das nun endlich auch wieder im High-End-Sektor bei AMD bestens aufgehoben. 

U wie Unterhaltung

Star Trek ist Realität, wenn auch nur in Hinblick auf die Kommunikation. Wie in Roddenberrys Vision der Zukunft wird einfach mit einem Gerät gesprochen, das binnen kürzester Zeit die passende Antwort liefert oder den entsprechenden Befehl ausführt. Das höchste der Gefühle für Nerds: Echo per „Computer" aktivieren. Dass 2017 ein besonderes Jahr für derartige Sprachassistenten war, liegt weniger an den Assistenten, sondern mehr an der reinen Verfügbarkeit und die gesunkenen Preise. Denn inzwischen sind Alexa und der Google Assistant als die beiden wichtigsten Helfer für weit unter 100 Euro zu haben und nicht nur in Lautsprechern, sondern auch in Smartphones verfügbar. Mal eben für wenig Geld ein wenig Intelligenz in die Küche bringen? Einfach für 40 Euro einen kleinen smarten Lautsprecher kaufen - das ist die Demokratisierung der Sprachassistenten.

Doch 2017 zeigt auch, dass noch ein weiter Weg vor Amazon, Apple, Google und all den anderen liegt. So ist nicht nur die Spracherkennung und -ausgabe ausbaufähig, auch von Intelligenz kann kaum gesprochen werden. Kontexte werden in fast allen Fällen nicht erkannt - und wenn doch, wird ein solches Verständnis nur simuliert, siehe Googles Nutzererkennung in Hinblick auf Anrufe via Google Assistant.

Mit der steigenden Verbreitung smarter Lautsprecher ist aber auch ein ganz anderes Problem erkannbar geworden. Denn keine Plattform kann alles, was für den Nutzer für eine eigentlich unnütze Frage stellt: Welches System soll ich kaufen? In nicht wenigen Fällen lautet die Antwort „Keines!". Denn aus den Fehlern der Vergangenheit hat keiner der großen Anbieter gelernt, der von Smartphones bekannte Plattformkampf wurde fast 1:1 übernommen. Plattform A kann zwar meine Nest-Rauchmelder verwalten, anders als Plattform B nicht aber mit meinem Apple-Music-Account umgehen. Für den wirklich großen Durchbruch muss dies beseitigt werden.

V wie Video-Streaming

Über die Bedeutung von Streaming-Diensten wie Netflix und Amazon Prime Video muss nicht diskutiert werden: Vor allem bei Jüngeren haben die entsprechende Angebote das klassische Fernsehen verdrängt. Und das nicht erst im fast abgeschlossenen Jahr 2017. Eine deutlich kleinere Rolle spielten die Anbieter jedoch in den Augen der großen Studios und wichtigen Rechteinhaber. Doch auch dort hat man inzwischen erkannt, über welches Potential - und über welche finanziellen Mittel - die Portale verfügen.

Anders ist es nicht zu erklären, dass Netflix und Co. wichtige Lizenzen erwerben konnte oder zumindest als Co-Producer verfügen und sich auf diesem Wege Ausstrahlungsrechte sichern. Das vielleicht populärste Beispiel war in diesem Jahr Star Trek: Discovery. Netflix beteiligte sich an der Finanzierung und darf seinen Nutzern somit außerhalb der USA und Kanada die Sci-Fi-Serie präsentieren. Finanziell dürfte es sich ausgezahlt haben: Eine zweite Staffel wurde in Auftrag gegeben. Ob dies auch bei der angekündigten Serie im Herr-der-Ringe-Universum der Fall sein wird, bleibt noch abzuwarten. Die wird unter Beteiligung von Amazon realisiert, der Konzern soll sich im Rennen um die Rechte gegen namhafte Studios durchgesetzt haben.

Datenschutzhinweis für Twitter

An dieser Stelle möchten wir Ihnen einen Twitter Feed zeigen. Ihre Daten zu schützen, liegt uns aber am Herzen: Twitter setzt durch das Einbinden des Applets Cookies auf ihrem Rechner, mit welchen sie eventuell getracked werden können. Wenn Sie dies zulassen möchten, klicken Sie einfach auf diesen Feed. Der Inhalt wird anschließend geladen und Ihnen angezeigt.

Ihr Hardwareluxx-Team

Tweets ab jetzt direkt anzeigen

Ob Apple ähnlich erfolgreich sein wird, ist noch nicht klar. Die Kalifornier sollen sich ebenfalls um eine lukrative Lizenz beworben haben: James Bond. Berichten zufolge soll es Apple aber nicht nur um eine Serien-Adaption oder einen einzelnen Film gehen. Stattdessen ist die Rede vom Kauf des gesamten Pakets. Damit würde das Unternehmen deutlich weiter als Netflix und Amazon gehen.

Dass die Streaming-Anbieter viel Geld für Rechte in die Hand nehmen, ist aber auch dem eigenen Erfolg geschuldet. Denn die Erwartungen der Kunden sind in den vergangenen Monaten gestiegen, nur mit Eigenkreationen lassen sich diese trotz der teilweise großen Erfolge nicht mehr befriedigen.

Quellen und weitere Links

    Werbung

    KOMMENTARE (0) VGWort