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Nostalgiedeluxx

Ein Bericht zur letzten Retro-LAN in Bonn - PC xXx-Eagleone-xXx

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Wir beginnen mit dem PC von Stephan Hempel bzw. xXx-Eagleone-xXx. Bei ihm geht es um einen Athlon XP-M von AMD, welcher Mitte 2003 von AMD auf den Markt gebracht wurde. Auch wenn es sich hierbei um einen Prozessor mit Barton-Kern handelt, der letzten und leistungsfähigsten Generation des Athlon-XP, besteht eine weitere Besonderheit. Das Kennzeichen -M steht für eine Mobile CPU, wie sie in Notebooks Verwendung findet. Die Modelle XP-M (Barton) 2600+ bis 3000+ waren vor allem für sogenannte Desktop-Replacements gedacht, also große schwere Workstations, wie sie heute noch von AMD mit den CPUs der mobilen Ryzen-HX-Reihe bedient werden. Bei der CPU handelt es sich um den schnellsten Athlon XP-M mit der Leistungsspezifizierung 3000+, was einem realen Takt von 2,2 GHz entspricht. Da, wie zu Anfang erwähnt, der Barton-Kern verwendet wird, stehen 512 KiB L2-Cache zur Verfügung. Im Gegensatz zu den letzten Desktop-Modellen läuft der Front Side Bus (FSB) nur mit 133 MHz. 

Das ECS-Board, später auch bekannt unter dem Namen Elitegroup, K7S5A, ist ein Mainboard mit SIS-735-Chipsatz aus dem Jahr 2001. Anhand des Mainboards wird auch die Verwendung der mobilen CPU deutlich, da hier nur Prozessoren mit einem maximalen FSB von 133 MHz unterstützt werden. Eine Barton Desktop-CPU würde mit ihren 200 MHz FSB automatisch auf 133 MHz gedrosselt werden, was bei einem gleichwertigen Athlon XP 3000+ Barton FSB400 mit einem Multiplikator von 10,5 nur einen Takt von 1466 MHz ergäbe. Prozessoren mit Barton-Kern stehen jedoch nicht auf der Kompatibilitätsliste dieses spezifischen Mainboards, was die Verwendung eines angepassten BIOS erforderlich macht. 

Für die Grafikkarte verfügt das Mainboard über einen AGP-4x-Anschluss, welcher maximal 1.066 MB/s transferieren kann. Eine weitere Besonderheit dieses Mainboards sind die vier Arbeitsspeicher-Bänke. Diese dienen nicht wie heutzutage der Verwendung von zwei Kanälen, sondern ermöglichen entweder den Betrieb mit zwei SD-RAM- oder zwei DDR1-RAM-Riegeln. In diesem Fall arbeiten auf dem ECS-Mainboard zwei 512 MB Riegel der Firma MDT, welche auf CL2 bei gleichzeitig DDR266 eingestellt wurden und so eine in Relation gute Leistung abliefern.

xXx-Eagleone-xXx
ProzessorAthlon XP-M 3000+ 2,2 GHz, 512KiB Cache, Barton
MainboardECS K7S5A Rev.3.1 (neue Kondensatoren, Mod Bios)
Arbeitsspeicher1024 MB (2x 512 MB MDT 133MHz CL 2-2-2-8)
GrafikkarteNVIDIA GeForce FX5900 Ultra 256 MB
Netzteil Enermax EG365AX-VE (Acryl-Gehäusemod A.C-Ryan, neue Kondensatoren)
Festplatte250 GB Western Digital IDE HDD
LaufwerkeLG DVD-RW (IDE), Sony FDD
BetriebssystemWindows XP Professional SP3

Bei der Grafikkarte handelt es sich mit der GeForce FX5900 Ultra, Typ NV35, um das zweitschnellste Modell der GeForce-FX-Serie; sie kam Ende 2003 auf den Markt. Mit 450 MHz GPU Takt und 256 MB GDDR3 Speicher, welcher mit 256 Bit angebunden war und einem Takt von 475 MHz läuft, handelt es sich wirklich um eine seinerzeit leistungsfähige Grafikkarte. Aus heutiger Sicht ist besonders kurios, dass eine damalige Top-Grafikkarte mit einem 4-Pin-Molex-Anschluss zur zusätzlichen elektrischen Leistungsversorgung auskam. Übertroffen wurde die FX5900 Ultra nur noch von der GeForce FX 5950 Ultra, welche NVIDIA zum gleichen Zeitpunkt veröffentlichte. Diese erhielten drei Monate später eine PCX 5950 genannte Variante mit PCI-Express-Schnittstelle, die es zwar auch unter anderem für die normale FX 5900 gab, jedoch nicht für die FX5900 Ultra. Stilecht liefert die FX5900 Ultra ihr Bild an einen 15-Zoll-Röhren Monitor. 

Einen zeitgerechten Umbau kann man beim Netzteil des PCs bewundern. Hier wurden zur Instandhaltung nicht nur alle Kondensatoren erneuert, sondern auch ein A.C-Ryan-Moddingkit genutzt, bei dem das Netzteilgehäuse gegen Plexiglas ausgetauscht wurde. Auch wenn der beschriebene Umbau optisch einiges her macht, müssen wir an dieser Stelle von einem Nachbau abraten. Veränderungen an Bauteilen, welche mit 230-V-Netzspannung betrieben werden, sollten generell nur durch ausgebildetes Fachpersonal durchgeführt werden und führen in diesem Fall auch dazu, dass die geprüfte Sicherheit des Gerätes nicht mehr gegeben ist. Auch ist die elektromagnetische Verträglichkeit des Geräts durch das Entfernen des Metallgehäuses beeinträchtigt. 

Passend zur IDE-Festplatte mit 250 GB müssen in einem Retro-System natürlich auch sowohl ein optisches Laufwerk als auch ein Disketten-Laufwerk verbaut sein.

Wie auch bei den restlichen PCs wird Windows XP verwendet, ein Betriebssystem, dessen Extended-Support-Ende sich im April 2024 zum zehnten Mal jährt. Für eine so alte Hardware ist die Verwendung eines neueren Betriebssystems aber nicht möglich.

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